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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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bodendurchdringenden Radars. Der Zeppelin führte also geologische Bodenanalysen durch und jagte nach Diamanten. Der Pilot gab mehr Gas, um das Luftschiff in Position zu halten, als erst Nina und dann der zweite Mann einstiegen.
    »Haben Sie alles dabei?«, fragte der Mann und sah auf das qualmende Gleitboot nieder. Als er Fangs Leichnam bemerkte, musste er zweimal hinschauen. »Du meine Fresse! Was ist denn mit dem passiert? Wo ist sein Kopf?«, fragte der Blonde fassungslos.
    Chase ließ sich auf einen Sitz fallen. »Im Fluss, im Propeller, auf meiner Jacke – überall sozusagen …«
    Der Südafrikaner war geschockt. Nachdem er seinen ersten Schrecken überwunden hatte, sah er Nina und Chase ernst an. »Das war kein Bootsunfall!«, sagte er sachlich und fixierte die beiden lauernd. »Was geht hier vor?«
    Als Nina die Waffe zog und auf ihn zielte, verstummte er. Die Augen traten ihm schier aus den Höhlen.
    »Tut mir leid, dass ich das tun muss«, sagte sie, »aber ich hatte einen echt beschissenen Tag – genau genommen mehrere schlechte Tage in Folge –, und ich möchte, dass Sie uns nach … wie heißt das Dorf noch gleich?«
    »Nagembe«, soufflierte Chase.
    »Genau. Dass Sie uns nach Nagembe bringen. Ich weiß, es ist nicht weit, und wenn Sie uns schnellstmöglich dort absetzen würden, wäre ich Ihnen sehr verbunden. Also, wie sieht’s aus?«
    Mit erhobenen Händen wich der Südafrikaner nervös zurück und setzte sich auf den Platz des Kopiloten. »Ich glaube, das lässt sich machen, Miss. Meinst du nicht auch, Ted?«
    Der Pilot nickte eifrig.
    »Großartig.« Nina setzte sich auf den nächsten freien Sitz und schaute sich neugierig um. In einem Ablagekasten auf dem Arbeitstisch fiel ihr etwas auf. »Eddie, hier«, sagte sie und warf ihm ein Handy zu. »Ruf TD an, sie soll dort auf uns warten. Wie lange werden wir bis zum Dorf brauchen?«, fragte sie, während Chase TDs Nummer eintippte.
    »Etwa eine halbe Stunde«, antwortete der Südafrikaner. Er hielt inne und musterte sie ungläubig. »Sie wollen allen Ernstes einen Zeppelin entführen?«
    Nina grinste müde, während der Motorenlärm anschwoll, das Luftschiff emporstieg und die Nase nach Norden wandte. »Wissen Sie, was das Komische dabei ist? Das ist noch nicht mal das Verrückteste, was ich heute getan habe«, sagte sie und winkte ab.
    »Das ist ja eine Wahnsinnsstory«, sagte TD und machte große Augen.
    Chase lockerte seinen steifen Hals. »Wem sagst du das.«
    Kurz nachdem Yuens Jet abgehoben hatte, war auch TD gestartet; dass ein großer Minenlaster den Zaun durchbrochen hatte und sich mit Panzern eine heiße Verfolgungsfahrt geliefert hatte, trug, wie sie sich ausdrückte, »eindeutig Eddies Handschrift«, und sie wusste, was es geschlagen hatte. Als Chases Anruf sie erreichte, flog sie gerade die Landebahn von Nagembe an und traf dort wenige Minuten vor dem Luftschiff ein.
    Ninas Waffe beflügelte den Zeppelinpiloten, und er landete sauber neben TD. Nina und Chase humpelten zu dem Flugzeug hinüber, worauf TD unter den Blicken der Einheimischen, die das unplanmäßig gelandete Luftschiff bestaunten, sogleich wieder gestartet war.
    Inzwischen hatten sie die Grenze nach Namibia überquert und saßen in einem abgedunkelten Raum eines verlassenen Farmgebäudes. Während TD Ninas und Chases Verletzungen versorgte und dessen Wade nähte, berichteten die beiden ihr von den Ereignissen des Nachmittags. »Ich wusste doch, dass politische Attentate nicht dein Stil sind, Eddie«, sagte TD erleichtert.
    »Aber wie sollen wir das beweisen?«, fragte Nina kläglich.
    »Das ist im Moment nicht unsere größte Sorge«, meinte TD. »Die Neuigkeit wird sich bald auch in den Nachbarländern herumsprechen. Eine Menge Leute werden nach euch suchen – vorher müsst ihr von hier verschwinden. Und das heißt, nicht nur aus Namibia, sondern aus ganz Afrika.«
    Nina fuhr sich mit dem Handrücken durch ihr zerzaustes Haar. »Wie sollen wir das anstellen? Wir haben keine Pässe, kein Geld – und wir werden wegen Mordes gesucht! In jedem Flughafen des Kontinents wird man unsere Fahndungsfotos aufhängen!«
    Chase sah nachdenklich und besorgt gleichzeitig aus. »Ich wüsste da vielleicht was …«, sagte er schließlich und sah die beiden Frauen an. »Aber ich müsste jemanden um einen großen Gefallen bitten.« Er runzelte die Stirn. »Vielleicht um einen zu großen Gefallen. Mac wird möglicherweise nicht darauf eingehen.«
    »Mac?«, wiederholte TD

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