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Das Grab in der Hölle

Das Grab in der Hölle

Titel: Das Grab in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufschloss.
    »Bitte, dein Zimmer, Nick!«
    Der Boxer trat über die Schwelle. Er schaute sich um. Da stand noch das alte Bett mit dem großen Holzkasten. Der Waschtisch war auch vorhanden, ebenso wie der kleine runde Tisch mit dem Korbsessel davor und der graue Vorhang mit den bunten, kleinen Blumen, der die Nische vom Raum trennte. Die Nische war anstelle eines Schranks eingebaut worden. Dort befand sich auch die Kleiderstange.
    »Gefällt es dir, mein Junge?« fragte die kleine Wirtin. Sie musste zu Nick hoch schauen.
    »Ja, ausgezeichnet, wirklich.«
    »Das freut mich. Du bist berühmt geworden, Nicky. Aber du hast deine Mutter nicht vergessen, das finde ich gut. Ich wollte, alle jungen Leute wären so.«
    Nick warf den Koffer aufs Bett. »Hier werde ich erst einige Tage bleiben«, sagte er zu Bill und Suko gewandt.
    Die Freunde hatten nichts dagegen.
    »Dann lasse ich euch jetzt allein«, sagte die Wirtin, drückte Nick Spiro noch einen Schlüssel zwischen die Finger und verschwand.
    »Was haben Sie vor?« fragte der Boxer.
    »Wollen Sie auf den Henker warten?«
    »So ähnlich«, meinte Bill.
    »Dann glauben Sie, dass er hierher kommt?«
    Bill hatte eine Wanderung durchs Zimmer aufgenommen. Er war am Fenster stehen geblieben und schaute nach draußen. »Durchaus möglich, Nick, dass er Ihnen hier an den Kragen will.«
    Bill schaute auf die kleine Anlage hinter der Pension. Ein Minipark, sehr gepflegt, dann sah er schon die nächsten Häuser. Im Park brannten zwei einsame, kleine Laternen. Doch von Destero sah der Reporter nichts.
    »Wir könnten uns ja vor dem Haus ein wenig umsehen«, schlug Suko vor.
    »Und ich soll hier oben bleiben?« fragte Nick.
    »Ja.«
    »Nein, da spiele ich nicht mit.«
    Suko nickte. »Das ist verständlich, wenn Sie so reagieren. Aber Sie müssen auch uns verstehen. Wir sind für Ihre Sicherheit verantwortlich, Nick.«
    »Klar. Nur vergessen Sie, dass ich Boxer bin und auch ein Polizist. Ich kann mich wehren.«
    »Auch gegen den Henker?«
    »Aber der ist doch gar nicht hier. Und dass er kommt, steht auch nicht fest. Wenn er da ist, dann sage ich Bescheid. Wirklich, es ist nicht nötig, dass Sie hier bleiben.« Nick Spiro war bei diesen Worten durch den Raum gelaufen und neben dem Vorhang stehen geblieben.
    Automatisch waren ihm die Blicke der beiden Freunde gefolgt. Der Vorhang mit den Blümchen bewegte sich plötzlich. An und für sich nichts Besonderes, durch einen Luftzug vielleicht, aber Bill war es so vorgekommen, als wäre er durch fremde Hilfe in Schwingungen geraten.
    »Suko!« zischte der Reporter. Irritiert drehte sich Nick Spiro um.
    »Der Vorhang!« rief Bill. »Weg da, Nick!«
    Der Boxer dachte nicht daran, zur Seite zu gehen. Sein Arm schnellte vor, die Hand wühlte sich in den Stoff, und mit einem heftigen Ruck riss er den Vorhang zur Seite.
    Die drei Männer erstarrten. Destero würde nicht mehr kommen. Er war schon da!
    ***
    Ich kannte das Gefühl ja, wenn ich einen Dimensionssprung vor mir hatte. Schon öfter war ich in andere Reiche geschleudert worden, aber gewöhnen würde ich mich daran nie.
    Das Brausen im Kopf, der nie enden wollende Fall nach unten, die Eindrücke und Bilder, die während des Falls auf mich einströmten, die unsichtbaren Kräfte, die mit dem ›Reisenden‹ spielten, all das war vielleicht schon Routine, aber immer wieder neu.
    Oft hatte ich auf meinen Sprüngen in andere Reiche schauen können.
    Lücken hatten sich gebildet, aber auf dieser Reise tat sich nichts.
    Es war völlig dunkel um mich herum. Absolut finster. Eine Weltallschwärze ohne Sterne.
    Dieses Gefühl kann man kaum beschreiben. Es ist irgendwie ungeheuerlich. Ähnlich wie bei einem Menschen, der gerade eingeschlafen ist und dann plötzlich fällt. Nur hört dieser Fall sehr schnell auf, und der Mensch erwacht, bei mir dauerte er an.
    Wie lange? Das wusste ich nicht. Die Zeit war praktisch ausgeschaltet.
    Sie existierte nur als relativer Begriff, und zwischen den Dimensionen war alles anders, da ging jegliches Zeitgefühl verloren.
    Ich stürzte weiter. Nein, ich schwebte, wenigstens hatte ich das Gefühl.
    Es war nur mehr ein Dahin gleiten, wobei ich die Augen zwar aufgerissen hatte, aber trotzdem nichts sehen konnte. Die Schwärze hielt mich umfangen.
    Wann endlich hörte es auf?
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, in einen Strudel zu geraten. Dieser Strudel zog mich immer weiter, war ungeheuer heftig, riss und zerrte an mir - bis ich auf einmal zur Ruhe kam.
    Ich schlug

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