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Das Grab in der Hölle

Das Grab in der Hölle

Titel: Das Grab in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht.
    Wenn sie sterben sollten, dann gemeinsam.
    Aber konnte Kara überhaupt sterben? Hatten ihre Organe die Funktion nicht längst eingestellt und war nicht ihr Geist aus dem Körper getreten?
    Doch, sie konnte. Denn wenn die Pfeile in ihren Körper drangen und lebenswichtige Organe zerstörten, dann würde die Seele einen toten Körper vorfinden, der nicht mehr in der Lage war, normal zu reagieren und zu funktionieren. Kara wäre für immer dazu verdammt, als Geist durch die Dimensionen zu irren.
    Myxin befand sich wirklich in einer teuflischen Zwickmühle. Was sollte er tun?
    »Sinnst du über einen Ausweg nach?« wurde er gefragt.
    »Es gibt wohl keinen«, erwiderte der kleine Magier mit tonloser Stimme.
    »Sehr richtig.« Der Todesengel hatte den Pfeil auf die Sehne gelegt und sie gespannt. »Du wirst es nicht schaffen, aus dieser Lage einen Ausweg zu finden.«
    Myxin nickte. Er gab sich geschlagen, aber in seinem Innern tobte eine Hölle. Er sammelte all seine Kräfte, die er im Laufe der Zeit wieder zurückgefunden hatte, in seinem Kopf formten sich lautlose Hilfeschreie, und er suchte den Kontakt mit Wesen, die ihm unter Umständen helfen konnten. Er schickte seine Gedanken hinaus, hoffte auf ein Echo, durchtastete Räume, Welten…
    Nichts…
    Noch ein Versuch. Was hier lange beschrieben ist, dauerte in Wirklichkeit nur Sekunden. Und Myxin bekam Antwort.
    Er spürte eine Magie. Die Magie der Steine…
    Die flaming stones antworteten ihm. Sie, die ebenfalls mit Magie gefüllt waren, hatten seine verzweifelten Hilfeschreie vernommen. Würden sie reagieren?
    »Wir haben lange genug gezögert«, sagte der erste Todesengel. »Ihr sollt sterben…«
    Myxin wich zurück. Der Todesengel lächelte nur und ging einen Schritt vor, damit die Entfernung gleich blieb. Jetzt befand er sich innerhalb des Quadrats.
    Myxin schielte aus den Augenwinkeln. Auch die anderen beiden Todesengel schienen es ihrer Artgenossin nachgemacht zu haben.
    Der kleine Magier raffte noch einmal sämtliche Kraft zusammen, verarbeitete sie zu einem gedanklichen Strom, den er gegen die rot glühenden Steine schickte.
    Und die Steine reagierten…
    ***
    Ich hatte für einen Moment das Gefühl, mein Herz würde einfach stehen bleiben. Dabei konnte ich nicht erkennen, wie viele Ghouls da unten hockten, aber ich zählte drei Lanzenspitzen. Bestimmt waren es mehr, doch um sie zu sehen, hätte ich Verrenkungen machen müssen.
    Es war still geworden. Nur meinen eigenen Atem hörte ich, aber dann vernahm ich noch ein anderes Geräusch. Ein Geifern, Schmatzen und Schlürfen, wie es nur diese widerlichen Ghouls produzieren konnten, die unter mir hockten und glaubten, das Opfer sicher zu haben.
    Ich schielte noch immer in die Tiefe.
    Die Ghouls bewegten sich. Sie sonderten Schleim ab, der zu einer stinkenden Brühe auseinander lief und den penetranten Gestank zu mir hochbrachte.
    Und auch die Lanzen.
    Wie ich erkannte, handelte es sich um die gleichen, die aus der Decke gefallen waren, nur versuchte man jetzt, mich von unten her zu durchbohren, damit ich in die Tiefe fiel und als Toter ein Opfer dieser widerlichen Kreaturen wurde.
    Der erste stach nach mir.
    In einer Reflexbewegung zog ich beide Beine an. Die Lanze verfehlte mich und streifte mein Hosenbein. Doch sofort kam der zweite Stoß. Ich hatte leider nicht richtig aufgepasst, so dass mich eine Spitze an der Wade traf.
    Plötzlich spürte ich einen beißenden Schmerz, das Metall riss eine Wunde, die sofort anfing zu bluten.
    Ich hörte die Ghouls keuchen und schmatzen. Es waren Triumphlaute, die Widerlinge sahen sich schon als Sieger. Feucht rann es an meiner Wade hinab, und das Blut tropfte auf die Köpfe und in die Gesichter der Ghouls.
    Wieder stachen sie. Ich schwang die Beine etwas nach vorn, so dass mich die Stiche verfehlten.
    Dann aber griffen die Ghouls zu einer anderen Taktik. Bisher hatten sie die Lanzen zu kurz gehalten. Das änderten sie nun. Sie nahmen ihre Mordinstrumente höher und konnten mich auch treffen, wenn ich die Beine angezogen hatte.
    Ich musste hier weg.
    In meinen Fingern hatte ich überhaupt kein Gefühl mehr. Ich wunderte mich sowieso, dass es mir noch immer gelang, mich festzuklammern.
    Aber vielleicht war es die Kraft der Verzweiflung, die mich so handeln ließ. Verdammt, ich musste hoch.
    Ein Klimmzug!
    Leichter gesagt als getan. Es war schier unmöglich, mich an den Fingern hochzuziehen, doch die drohende, tödliche Gefahr unter mir verlieh mir die

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