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Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Frankreich. Ein Fall, bei dem es um ein mysteriöses Gift ging. Die so schwer fassbare Todesursache bei Marilyn Keiser. Obwohl Briels Gesicht neutral blieb, klang ihr Tonfall nach blasierter Selbstzufriedenheit.
    Zu meinem Entsetzen wandte sich die Diskussion gegen Ende des Interviews Villejoins fehlenden Fingergliedern zu. »Kennen Sie Dr. Temperance Brennan?«, fragte der Interviewer.
    »Sie ist meine Kollegin.«
    »Von der Ausbildung her ist sie Anthropologin, ist das richtig?«
    »Ja. So wie ich.«
    Ich schoss im Bett in die Höhe.
    »Ein Schnellkurs. Du hast einen gottverdammten Schnellkurs gemacht!«
    «Ist denn nicht Dr. Brennan normalerweise verantwortlich für vom Coroner angeordnete Exhumierungen?«
    »Ja.« Dann kam ein minimales Zögern. Ein leichtes Zusammenkneifen der Augenbrauen. Um der stärkeren Wirkung willen? »Dr. Brennan hat die ursprüngliche Bergung in Oka geleitet. Die Fingerglieder wurden übersehen.«
    Obwohl ich fröstelte und zitterte, brannte mein Gesicht. Hatte ich das wirklich? Hatte ich sie übersehen? Offensichtlich. Aber wie?
    Mein schwummriges Hirn kratzte ein Bild des Zelts zusammen. Der Grube. Der erdfleckigen Knochen.
    »- Spezialausbildung in forensischer Archäologie. Was in solchen Situationen nötig ist, ist Teamfähigkeit, die Hinzuziehung von Experten für Ausgrabungsmethodik, Taphonomie und Verwesung, für Anatomie und Pathologie des menschlichen Bindegewebes und Skeletts.«
    »Gibt es solche Teams in Quebec?«
    »Eins. Eine private Firma mit dem Namen Body Find. Corps découvert. Wie der Name schon sagt, beschäftigt sie sich mit der Auffindung von Leichen. Ich bin -«
    Mein vergifteter Bauch bäumte sich auf. Auf wackeligen Beinen stolperte ich ins Bad.
    Als das Würgen aufgehört hatte, taumelte ich ins Bett zurück. Unkontrolliert zitternd, schaltete ich Fernseher und Licht aus und zog mir die Decke bis zum Kinn.

27
    Obwohl meine Hände kalt und taub und so gut wie nutzlos waren, tastete ich mit ihnen den Schädel ab. Aus alter Gewohnheit katalogisierte mein Hirn Details.
    Große Warzenfortsätze und Brauenwülste. Männlich. Zahnlos. »Das ist mir doch scheißegal! «, schrie ich frustriert.
    Mein Schrei klang flach, gedämpft von Backstein und gefangener Stille.
    Ich schaute auf meine Armbanduhr. Die leuchtenden Zeiger bildeten einen nach rechts zeigenden spitzen Winkel. Zwei Uhr zwanzig? Vier Uhr zehn? Nachmittags? Nachts?
    Ich dachte an meine Tochter. Fragte mich, was Katy gerade tat.
    Harry. Ryan. Versuchte mir vorzustellen, was im Institut passierte. Mit Sicherheit würde man mich inzwischen vermissen. Mit Sicherheit war bereits ein Team unterwegs. Schön. Aber wohin? »Hilfe! Bitte!«
    Meine Kehle fühlte sich wund an. Ich hustete. »Hallo! Ist da jemand?«
    Ein Zittern durchfuhr mich. Ich schlang die Arme um den Körper, spürte, wie meine Armknochen an die Rippen stießen. Meine Haut fühlte sich kalt und feucht an.
    Wie ein Leiche in der Leichenhalle. Wieder loderte Panik auf
    Ich werde sterben. Allein in einem dunklen Grab. Kein Mensch wird wissen, wo ich bin. Wo mir das Fleisch von den Knochen fault.
    Ich dachte an den Junkie, der auf seiner Veranda erfroren war. Wie lange konnte ich überleben, bis die Unterkühlung mich umbrachte?
    Ich hasste den, der mich hier eingesperrt hatte. Hasste ihn wegen mir.
    Wegen Katy. Wegen Harry. Hasste ihn mit einer Wut, die aus der jahrelangen Beschäftigung mit geschändeten Toten geboren war. Hasste ihn wegen der Ehefrauen, denen man die Kehle aufgeschlitzt hatte. Wegen der mit Zigaretten misshandelten Babys. Wegen der wund gelegenen alten Frauen.
    »Wer bist du?«, kreischte ich.
    Vergiss ihn. Aktivität bringt Wärme. Wärme bringt Leben.
    Gebrauche deine Wut.
    Beweg dich. Schau zu, dass du hier rauskommst.
    Ich atmete einmal tief durch.
    Nahm noch einen Atemzug, diesmal durch die Nase.
    Der moderige Geruch war hier stärker. Schimmel. Mehltau. Längst tote Kreaturen.
    Ich stellte den Schädel auf den Boden, drehte mich auf den Bauch und schob mich, den Geruch zur Orientierung nutzend, vorwärts.
    Meine wund gescheuerten Ellbogen kreischten. Mein verletztes Bein
    verkrampfte sich.
    Ignoriere den Schmerz. Arm nach vorne. Ziehen. Arm nach vorne. Ziehen.
    Leise Echos deuteten auf eine Barriere hin. Eine Wand direkt vor mir?
    Nach sechs Armzügen landete meine Brust auf einer Erhöhung. Ich stützte mich auf den rechten Ellbogen und ertastete den Gegenstand mit der linken Hand. Behutsam, um ihn nicht zu bewegen.
    Ein

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