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Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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durch das Guckloch.
    Ein unmöglich blaues Auge starrte zurück.
    »Ich weiß, dass du da drin bist.« Gedämpft durch die Tür.
    »Geh weg.«
    »Ich habe Neuigkeiten. Mach auf.«
    Ich tat es widerwillig.
    Ryan war eingepackt in einen Parka mit Kapuze, einen dicken Schal und eine Mütze, die er sich bis zu den Brauen gezogen hatte. Seine Nasenflügel waren weiß, die Wangen gerötet. In behandschuhten Händen hatte er eine rechteckige, weiße Schachtel.
    »Edmund Hillary und Norgay haben angerufen«, sagte ich. »Sie wollen ihre Sachen zurück.«
    »Draußen hat's dreißig Grad minus.« Er nahm das Gebäck in die linke Hand und schob sich mit der rechten die Kapuze zurück.
    »Du hast doch gar nicht wissen können, dass ich hier bin«, sagte ich.
    »Schatten im Guckloch. Die Katze bewegt sich dicht am Boden. Ich bin Detective. Ich kann Hinweise lesen.«
    Ryans Blick wanderte über meinen Körper. Meine Haare.
    Ein Grinsen umspielte seine Lippen.
    »Sag nichts«, sagte ich.
    »Was sagen?« Das Unschuldslamm.
    »Hatte 'ne ziemlich stürmische Zeit.«
    »Zweitägiger Blizzard?«
    »Du bist ein Witzbold, Ryan. Du solltest auf Tour gehen. Wie wär's mit sofort?«
    Ryan hielt mir den Karton hin. »Ich habe Frühstück mitgebracht.«
    Ich roch Blätterteig. Butterige Eier. Salzigen Speck.
    »Machst du Kat-Tee?« Ryan hatte seine Fehler, aber er kochte exzellenten Kat-Tee.
    »Bien sûr. Ich bin der Macher von Kat-Tee und der Richter von Glas.«
    »Mein Held.« Ich trat einen Schritt zurück. »Winston hat die Scheibe gestern schon ersetzt.«
    Ryan verschwand in die Küche. Ich ging ins Bad und versuchte, ein paar vernünftige Worte mit meinen Haaren zu reden. Es war sinnlos. Schließlich fasste ich sie zu einem Knoten oben auf dem Kopf zusammen.
    Lippenstift und Rouge?
    Vergiss es. Ich wäre fast an Lebensmittelvergiftung gestorben. Ryan hatte am Tisch im Esszimmer zwei Plätze gedeckt. Er saß an einem und trank Kat-Tee aus meinem RCMP-Becher. Im Karton fehlte bereits ein Croissant.
    »Grippe?«, fragte er, als ich wieder auftauchte. »Tödlicher Schinkensalat. «
    »Aber du bist der Sieger.«
    »Bin ich.« Ich klappte ein Croissant auf, überlegte kurz und zog dann den Speck heraus. Einem weiteren Schlagabtausch mit der Gattung Schwein fühlte ich mich noch nicht gewachsen. »Lass mich raten. Irgendjemand in Pointe-Calumet hat Red O'Keefe auf dem Foto erkannt.«
    »Nein.«
    »Okay. Was hast du dann für Neuigkeiten?«
    »Ein Bud Keith stand auf der Lohnliste der L'Auberge des Neiges zu der Zeit, als Rose Jurmain verschwand.«
    »0 Mann.« Mit einem Mund voller Ei und Blätterteig.
    »0 Supermann.«
    »Was hat er dort gemacht?«
    »In der Küche gearbeitet.«
    »Bud Keith alias Red O'Keefe?«
    »Genau der unsere.«
    »Wurde Keith verhört?«
    »Ja. Die Polizei überprüfte ihn, sah, dass er eine Akte hatte und eine ganze Reihe von Decknamen. Aber Keith kooperierte, und, wichtiger noch, lieferte ihnen ein wasserdichtes Alibi für die fragliche Zeitspanne. Er war mit Freunden auf Bärenjagd in der Nähe von La Tuque. Sechs Typen bestätigten seine Anwesenheit dort zu der Zeit, als Jurmain verschwand. Die Polizei sah keinen Grund, weiter gegen ihn zu ermitteln.«
    »Wie lange arbeitete Keith in dem Gasthaus?«
    »Machte sich nach zwei Monaten aus dem Staub. Kündigte nicht offiziell und hinterließ auch keine Nachsendeadresse. Der Geschäftsführer sagt, er war ein guter Arbeiter, aber launisch.«
    »Was soll das heißen?«
    »Er mochte den Kerl nicht.«
    »Was denkt Claudel?«
    »Er denkt, man sollte die Spur weiterverfolgen.«
    »Kommt er mit Keiser voran?«
    »Er lässt den Sohn des Opfers, Otto, von Alberta einfliegen.
    Mona ist offenbar geschieden, hat drei kleine Kinder und niemanden, bei dem sie sie lassen kann. Claudel will mit Sohnemann durch die Wohnung und die Hütte in Memphrémagog gehen, mal sehen, ob ihm irgendwas auffällt. Ich werde wahrscheinlich mitgehen.«
    »Man kann ja nie wissen«, sagte ich.
    »Man kann nie wissen.«
    Ein Detail nagte an mir, seit ich von Keisers Besuchen im Eastman Spa gehört hatte.
    »Mir geht schon die ganze Zeit was im Kopf herum.«
    »Du weißt, ich bin der Deine, wenn du mich willst.«
    »Ich leg schon mal 'ne Flasche Schampus auf Eis.«
    »Ich steh auf Schnaps.«
    »Marilyn Keiser hat das Eastman regelmäßig besucht. Das heißt dicke Kohle. Aber sie hatte nur bescheidene Mittel. Wie bezahlte sie für diese kostspielige Angewohnheit?«
    Ryan verstand es sofort. »Du denkst an

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