Das Grab - Roman
Jaaa.«
Melvin konnte sich vorstellen, wie sie das Ding über ihn stülpte und nach unten rollte. Er konnte beinahe den engen, kühlen und feuchten Schlauch und ihre Finger durch das dünne Latex spüren.
Er war drüben in Blayton ein paarmal bei Nutten gewesen. Sie hatten von ihm auch verlangt, einen Pariser überzuziehen. Aber sie hatten ihn das machen lassen.
»So«, sagte sie. »Passt.«
Melvin leckte sich seine trockenen Lippen und holte tief Luft. Sein Herz hämmerte wild. Er hatte eine Erektion und sah, dass sein Overall vorn wie ein Zelt aufragte.
Das Bett quietschte.
»Oh, jaaa.« Das war er.
»Es … fühlt sich gar nicht nach Handschuh an.« Jetzt sie.
»Wie fühlt es sich … denn dann an?«
»Wie ein Telegrafenmast.«
»Jaaa.«
Zeit für Action, dachte Melvin.
Er stellte sich vor, wie das Blut spritzen und auf seinen Overall klatschen würde.
Das darf nicht passieren.
Er rieb sich über den Mund, bückte sich und legte das Montiereisen auf den Läufer im Korridor. Dann richtete er sich wieder auf, zog langsam den Reißverschluss seines Overalls herab und streifte ihn über die Schultern. Er fiel auf seine Füße, und Melvin stieg hinaus. Dann hob er das Montiereisen wieder auf.
Keuchend lehnte er sich gegen die Wand. Er lauschte.
»Oh … Oh …« Sie klang, als würde sie zu Tode geprügelt.
Gleich, dachte Melvin. Gleich.
»Oh! Ja … Oh, ja.«
Melvin trat in die Türöffnung.
Ein Lampe neben dem Bett tauchte ihre sich windenden Körper in helles Licht. Der Kerl lag, halb kniend, auf ihr, und sein weißer Hintern bewegte sich rhythmisch vor und zurück, als er sie rammelte. Ihre Hände krallten sich um seine Hinterbacken. Ihre Beine waren weit gespreizt, die Knie angewinkelt, die Fersen in die Matratze gestemmt, während sie sich seinen Stößen entgegenbäumte.
Lautlos ging Melvin auf das Fußende des Betts zu.
Er konnte ihre Gesichter nicht sehen, also konnten sie ihn auch nicht sehen.
Sie presste sich keuchend und stöhnend gegen den Mistkerl. »Oh … Oh, Gott! Ja … Tiefer, tiefer, ja. Jaaa.«
Melvin stellte sich vor, diesem Superstecher das Montiereisen in den Arsch zu rammen. Das wäre ein Genuss, aber nicht der Sinn der Sache.
Mit einem Satz sprang er auf das Bett und drückte seine Knie auf den Hintern des Typen und ihre Hände.
Drückte sich mit aller Kraft gegen ihn. Der Typ grunzte.
Sie schrie.
»Tief genug?«, keuchte Melvin. Spürte, wie seine Knie abrutschten. Warf sich nach vorn und packte den schweißnassen Nacken des Kerls, fand wieder Halt, holte aus und ließ das Montiereisen herabsausen.
Die Wucht des Schlags jagte einen stechenden Schmerz durch seine verwundete Hand und seinen Arm bis zur Schulter hinauf.
Doch sie zeigte auch bei Superstecher ihre Wirkung, indem sie seinen Kopf zur Seite schmetterte und einen Schwall Blut gegen die Wand spritzen ließ.
»Nein!«
Ihr Gesicht war blutbespritzt. Ihre Augen sahen aus, als würden sie jeden Augenblick aus den Höhlen treten.
»Doch«, sagte Melvin und schmetterte das mit dem Schraubenschlüssel bewehrte Ende des Montiereisens ein weiteres Mal gegen die Schläfe des Mannes. Diesmal spritzte das Blut nach oben und klatschte in Melvins Gesicht. Der schlaffe Körper unter ihm bewegte sich plötzlich. Er kippte zur Seite, und ehe er sich wieder aufrappeln konnte, spürte er, dass eine ihrer Hände sich unter ihm wand und drehte und nach ihm krallte und zwischen seine Schenkel zwängte. Er warf sich genau in dem Augenblick nach hinten, als sie seine Genitalien erreicht hatte. Die Hand schnappte zu. Die Finger kratzten ihn, verfehlten ihn jedoch. Verpassten die Chance, ihn zu drücken und zu quetschen und damit außer Gefecht zu setzen. Doch die Attacke ließ eine Schockwelle von Schmerz durch seinen Körper branden.
Er krümmte sich und umklammerte mit einer Hand das Bein des Toten, um nicht umzufallen. Er brauchte eine Sekunde. Nur einen Augenblick, um sich zu erholen.
Aber die Schlampe gab nicht nach.
Sie wand sich und bäumte sich auf, wälzte den Toten von sich herab und stieß Melvin vom Bett. Er krachte mit dem Rücken auf den Boden. Der Kerl landete auf ihm. Und sie auf dem Typen. Melvin konnte sie dort oben spüren, wie sie die Leiche von sich stieß und mit ihrem ganzen Gewicht den Hintern des Mistkerls auf sein Gesicht presste, als versuchte sie, ihn damit zu ersticken.
Sie blieb nicht lange dort oben, nur so lange, bis sie sich aus dem Gliederknäuel befreit hatte. Dann rollte sie von dem
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