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Das Grab - Roman

Das Grab - Roman

Titel: Das Grab - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Staatsanwalt in Detroit. Bevor ich hierhergezogen bin. Ich ging von dort weg, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Die Gewalt, die Verrohung, mit der ich dort jeden Tag konfrontiert wurde. Bei meinem letzten Fall, dem, der mir den Rest gegeben hat, saßen zwei Typen auf der Anklagebank, die eines Tages mit Schrotflinten in einen Schnapsladen spazierten. Der Besitzer, ein Mann namens John Baxter, machte ihnen keine Schwierigkeiten. Er gab ihnen alles Geld, das in der Kasse war, eine ganze Menge. Die Kerle hatten bereits alles, was sie wollten, und fingen trotzdem an, alle, die in dem Laden waren, zu erschießen. Sie erschossen Baxter vor den Augen seiner Frau. Sie war gerade damit beschäftigt gewesen, einen Sechserpack Pepsi für zwei junge Mädchen in eine Tüte zu packen. Sie erschossen die Frau und die Mädchen. Sie erschossen eine Mutter, deren drei Kinder draußen im Wagen warteten. Sie töteten einen Typen, der vor dem Taschenbuchregal stand. Und einen Jungen, der aus dem Lagerraum gerannt kam, als er die Schüsse hörte.«
    »Entsetzlich.«
    »Entsetzlicher geht es kaum«, murmelte Jack. Seine Hand hielt auf ihrem Rücken inne. »Wir schafften es, dass sie nicht nur wegen Raubmords, sondern wegen siebenfachen vorsätzlichen Mordes verurteilt wurden – trotz des Gelds aus der Registrierkasse«, sagte er mit leiser Stimme.
    Vicki hob das Gesicht und sah ihm in die Augen. »Machst du Witze? Was war es denn anderes außer Mord?«
    »Eine Lektion«, sagte er. »Eine Lektion in Sachen Schuld. Diese beiden Missgeburten gingen in den Laden, weil sie das Geld aus der Registrierkasse wollten. Trotzdem ist ja wohl unbestritten, dass es absurd wäre, dem Geld die Schuld an der Ermordung von sieben Menschen zu geben. Hab ich Recht?«
    »Selbstverständlich.«
    »Wie kannst du dir dann die Schuld an dem geben, was Dobbs möglicherweise getan hat, weil er dich haben wollte?«
    »Wie sollte ich das nicht können?«, fragte sie.
    Als sie das sagte, sah sie Tränen in seine Augen steigen. Schnell drehte er den Kopf zur Seite. Vicki hob eine Hand an seine Wange. Sie zog sein Gesicht zu sich, hob den Kopf und presste ihre Lippen auf seinen Mund.
    Sie sank an einen warmen, stillen Ort, an dem es nur ihn gab, an dem sie nur ihn fühlte. Die feuchte Weichheit seiner Lippen und seiner Zunge. Der sanfte Druck seiner Hände. Die harten Muskeln seiner Brust. Die glatte Haut, die sie durch den Stoff seines Hemds liebkoste.
    Doch ihr Oberkörper war zu sehr verdreht, um länger in der Position bleiben zu können.
    »Ich breche gleich auseinander«, flüsterte sie schließlich an seinen Lippen.
    »Das dürfen wir auf keinen Fall zulassen«, murmelte er. »Dafür bist du viel zu wertvoll.«
    Sie stemmte sich von der Couch hoch und sah auf ihn hinab. Er lehnte schief in den Polstern. Sein weißes Hemd war verrutscht, die Haare zerzaust. Sein Mund war leicht geöffnet und um die Lippen vom Küssen gerötet. Er sah sie mit Augen an, die gelassen und ruhig blickten und zugleich vor Begehrlichkeit glänzten. Sie sah, wie sein Blick langsam über ihren Körper abwärts wanderte, dann wieder empor und schließlich auf ihrem Gesicht verharrte.
    Ihr Herz klopfte. Ihr Mund fühlte sich plötzlich trocken an.
    Jack zog eine Augenbraue hoch und richtete den Blick auf die Couch. »Sollen wir uns ausstrecken oder …?«
    »Was ist eigentlich oben?«, fragte Vicki.
    »Das Schlafzimmer.«
    »Zeigst du’s mir?«
    Er spitzte die Lippen und pfiff lautlos.
    »War nur eine Idee.«
    »Und eine sehr gute dazu.«
    Vicki trat einen Schritt zur Seite, und Jack stand auf. Sie durchquerten nebeneinander das Wohnzimmer, ohne sich zu berühren. Am Fuß der Treppe hob Vicki den Arm und schlang ihn um seine Hüften. Er rückte näher. Sie fühlte, wie er ihr Schulterblatt streichelte. Gemeinsam gingen sie die Treppe hinauf.
    Als sie den Korridor im ersten Stock entlanggingen, sah sie ihn an. Er wandte ihr das Gesicht zu und lächelte. Sie stieß ihn mit ihrer Hüfte an. Sein Lächeln wurde breiter.
    Sie betraten ein Zimmer, und er drückte den Lichtschalter. Das Bett war gemacht, der Rest des Zimmers aufgeräumt.
    Vicki blieb hinter der Schwelle stehen.
    Plötzlich überkamen sie Zweifel.
    Er war ein Mann, der allein lebte. Deshalb musste sein Schlafzimmer nicht notwendigerweise unordentlich sein, aber …
    Er hatte aufgeräumt. Die schmutzige Wäsche aufgesammelt, die Unordnung beseitigt und das Bett frisch bezogen.
    Weil er wusste, dass ich kommen würde.
    Er

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