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Das Grab - Roman

Das Grab - Roman

Titel: Das Grab - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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ihre Beine fast senkrecht nach oben standen, sah, dass ihr Schamhaar und ihr Bauch aus dem Wasser ragten, spürte, wie ihr Hintern gegen Jacks Schenkel stieß, fühlte, wie das Wasser über die Unterseite ihrer Brüste schwappte. Er zog sie so hoch, dass sie beinahe auf dem Kopf stand.
    Ich werde sterben, dachte sie. O Gott, das ist das Ende.
    Dann ließ er sie sinken. Ihr Gesicht tauchte aus dem Wasser, und sie rang keuchend nach Luft.
    Jack, der sich jetzt niedergekauert hatte, hielt noch immer ihre Knöchel gepackt. Er starrte sie mit durchdringendem Blick an. »Du sagst ihm kein Wort!«
    Vicki bewegte ihren Kopf von einer Seite zur anderen.
    »Ich hab dich nicht gebissen! Richtig?«
    » Richtig «, brachte sie mühsam hervor.
    »Du bist hierhergekommen und warst voller Blut, deshalb hab ich dich duschen lassen. Ich wollte, dass du sauber für ihn bist.«
    »Ja. Genauso war es.«
    »Du verrätst mich nicht.«
    »Nein!«
    »Versprochen?«
    »Ja!« Mit zitternder Hand schlug sie so hastig ein Kreuz über ihrer Brust, dass Wasser aufspritzte. »Hand aufs Herz. Ich verspreche es. Bitte.«
    Jack ließ ihre Knöchel los. Er richtete sich auf und stieg aus der Wanne. Vicki setzte sich auf. »Komm raus und trockne dich ab. Du kannst das hier anziehen«, sagte er und zog den Bademantel aus. Er warf ihn auf den Boden, drehte sich von ihr weg und griff nach einem Handtuch.
    Mit dem Rücken zu Vicki rubbelte er sich mit dem Handtuch trocken, während sie über den Rand der Wanne kletterte. Sie plumpste keuchend auf den Boden.
    »Lieg da nicht faul rum.«
    Sie sah zur Decke auf, die sich langsam zu drehen schien.
    »Beweg dich!«
    »Meine Schulter«, murmelte sie.
    Ein trockener Waschlappen fiel auf ihre rechte Brust. Noch immer auf dem Rücken liegend, faltete sie das Stück Frotteestoff zusammen und presste es behutsam auf die klaffende Bisswunde in ihrer Schulter.
    Stöhnend setzte sie sich auf.
    Jack zog die Badezimmertür auf. »Ich bin gleich wieder zurück«, sagte er. »Mach keinen Blödsinn!« Er ging ins Schlafzimmer.
    Vicki warf sich nach vorn und kroch auf Händen und Knien auf die Tür zu. Sie hatte sie fast erreicht, als Jack herumwirbelte. Er stürzte mit ausgestreckten Armen auf die Tür zu. Sie hechtete nach vorn und stieß sie mit der Faust zu. Die Tür fiel mit einem lauten Krachen ins Schloss. Vicki stemmte sich auf die Knie. Griff nach dem Knauf. Nach dem Verriegelungsknopf.
    Die Tür flog auf, schlug ihre Hand zur Seite und krachte gegen ihre Stirn.
    Als sie wieder zu sich kam, war es stockdunkel um sie herum, ihr Kopf pochte, und ihr war schwindlig. Sie wusste nicht, wo sie war, aber ihr nasses Haar ließ in ihr die Erinnerung dämmern, wie sie durch das Wasser in der Badewanne zu Jack emporgesehen hatte. Doch die Erinnerung reichte nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie unter Wasser war und glaubte, ertrinken zu müssen.
    Sie wusste, dass sie nicht mehr in der Badewanne lag. Sie lag auf einem Polster. Sie trug etwas, das oben herum trocken war und sich unten, wo es an ihren Hüften und Beinen klebte, nass und kalt anfühlte. Jacks Bademantel? Sie erinnerte sich, dass er ihn getragen hatte, als er sich in die Badewanne gekauert und ihre Knöchel gepackt hatte.
    Lag sie auf dem Bett in Jacks Schlafzimmer?
    Sie versuchte, sich hochzustemmen. Das Schwindelgefühl drehte ihr den Magen um. Sie packte den Rand eines Polsters, zog sich seitwärts und erbrach sich auf den Boden.
    Dann krümmte sie sich zusammen und sah die Umrisse einer Rückenlehne vor sich. Darüber ein matter Lichtschein. Und ein Kopf. Ein Kopf, der sich drehte. Ein Gesicht, ein bleiches Oval mit schwarzen Flecken, wo Augen und Mund waren. Jack.
    Das Gesicht wandte sich ab, und Jack fuhr weiter.
    Sie wusste, wohin er sie brachte.
    Zu Melvin.
    Sie versuchte, sich so klein zu machen, wie sie sich fühlte, schmiegte ihren Rücken an die Wölbung des Sitzpolsters, zog die Knie hoch und presste die Arme an ihre Brust.
    Er bringt mich zu Melvin, dachte sie.
    Befolgt seine Befehle.
    »Jack?« Ihre Stimme klang klein und weit weg. »Was hat er mit dir gemacht, Jack?«
    »Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe. Kein Wort!«, knurrte er.
    »Nein. Ich sag nichts. Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er dich dazu gebracht … Wir haben uns geliebt .«
    »Ach ja?«
    »Mein Gott«, wimmerte sie.
    »Du gehörst Melvin«, sagte er. »Das ist alles, was ich weiß. Ich hätte dich nicht anfassen dürfen, sondern nur so tun sollen, als wäre ich dein Freund, um

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