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Das Grauen im Bembelparadies (German Edition)

Das Grauen im Bembelparadies (German Edition)

Titel: Das Grauen im Bembelparadies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Demant
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die Ungereimtheiten im Befehlsstakkato auf. Denn wie zum Teufel soll man die Hände hochnehmen und sich auf den Boden legen, wenn man „Keine Bewegung“ verordnet bekommen hatte?
    Doch lassen wir diese Kleinlichkeiten. Herr Schweitzer jedenfalls stand da wie vom Donner gerührt.
    Handschellen klickten. Dora Rutke und ihr Muskelmann fluchten wie die Rohrspatzen. Was die Scheiße soll, ob sie noch alle Tassen im Schrank hätten, was der Schweinestaat sich hier erlaube, usw.
    Ähnliche Fragen stellte sich auch Herr Schweitzer, wenn auch mit nicht ganz so deftigen Worten.
    „Bingo“, rief einer der schwarzen Gestalten für alle hörbar, nachdem er den Kofferraum geöffnet hatte.
    Nun interessierte sich natürlich auch der Sachsenhäuser Privatdetektiv, was es mit dem
Bingo
so auf sich hatte. Seine Erstarrung löste sich und er schlenderte nonchalant in Richtung des Geschehens.
    Doch weit kam er nicht. Nach nur vier Schritten wurde er vom Lederjacken-Bullen – denn dass es ein Bulle war, war kaum noch zu leugnen – an der Schulter gepackt. „Hey, was machen Sie hier? Verschwinden Sie! Oder gehören Sie auch dazu?“
    Wer Herrn Schweitzer kennt, der weiß, dass er es mit der Sprache meist sehr genau nimmt. Ob das „Verschwinden Sie!“ wohl immer noch gilt, wenn er das „Oder gehören Sie auch dazu?“ mit einem kernigen „Ja“ beantworten würde?
    Da es hier offensichtlich an Klarheit mangelte, fragte Herr Schweitzer erst einmal: „Wozu?“
    „Wozu was?“
    „Na ja, Sie haben mich doch gerade eben gefragt, ob ich auch dazu gehöre. Also muss ich doch wissen, wozu ich gehören soll. Es ist nämlich so, dass ich durchaus zu irgendwas oder irgendwem dazugehöre. Das tut doch jeder Mensch – irgendwo dazuzugehören. Oder? Nehmen wir zum Beispiel Sie. Sie gehören bestimmt zu den Staatsdienern, wenn ich das hier richtig interpretiere. Also: Wozu soll ich Ihrer Meinung nach gehören?“
    Der Bulle wirkte wie paralysiert. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den komischen Menschen an, der ihn mit seinen vermeintlich unorthodoxen Äußerungen aus der Fassung gebrachthatte. Offensichtlich hatte der Hüter der Ordnung so seine Probleme mit der Logik.
    Doch Herr Schweitzer hatte ein Herz für Menschen mit eingeschränktem Denkvermögen. „Also, wenn ich mich Ihnen vorstellen darf: Simon Schweitzer, Privatdetektiv. Momentan arbeite ich im Auftrag der Frankfurter Kripo an der Aufklärung der hiesigen zwei Morde. Davon haben Sie bestimmt schon gehört. Die Schrumpelleiche und der Verweste.“
    „Schrumpelleiche?“
    „Na ja, der Tote aus dem Bembel-Brennofen.“
    „Ach, Sie sind das?“
    „Wer? Ich? Eine Schrumpelleiche?“ Herr Schweitzer war ziemlich empört. Okay, die kleinen Fältchen mögen im Laufe der Jahre zugenommen haben. Aber ihn deswegen mit einer Schrumpelleiche zu vergleichen, ging entschieden zu weit.
    „Äh, nein, natürlich nicht“, stotterte sich der Staatsdiener einen ab, „ich meine, Sie sind der Kerl, der die Kripo unterstützt. Davon hab ich schon gehört.“
    Na also, geht doch, dachte Herr Schweitzer. Ist der Typ wohl doch nicht so doof, wie es seine Lederjacke vermuten ließ. „Fein, dann wäre das also geklärt. Können Sie mir bitte sagen, um was es hier geht? Die Frau dort am Boden gehört nämlich zu unserem Kreis der Verdächtigen.“
    „Ach, die Dora Rutke. Schau an. Komisch. Die observieren wir seit geraumer Zeit. Die sollte uns nämlich zu den Drogenhändlern führen. Und wie Sie sehen …“, er deutete zu den Festgenommenen, „… hat es ja wunderbar geklappt. Der Kofferraum ist bis obenhin voll mit den unterschiedlichsten synthetischen Drogen. Eine komplette Apotheke, wenn man so will.“
    „Aha, Ihr seid also die Drogenfahndung“, stellte Herr Schweitzer mehr so für sich fest. Und da er wusste, dass die verschiedenen Abteilungen der Verbrechensbekämpfung untereinander nur sehr eingeschränkt kommunizierten, wunderte er sich auch nicht, dass Schmidt-Schmitt ihn nicht unterrichtet hatte.
    „Ja, Drogenfahndung, Abteilung D-3, um genau zu sein. Aber wenn Ihr die Frau Rutke als Mörderin überführt, können wir vielleicht einen Deal machen. Frau Rutke bekäme Strafnachlass, wenn sie sich in der Drogensache kooperativ zeigt.“
    Herr Schweitzer wusste, hier würde er seine Kompetenzen bei weitem überschreiten, nichtsdestotrotz erwiderte er, auch deswegen, weil er endlich ins Bett wollte: „Gute Idee. Ich schlag das gleich morgen früh meinem Vorgesetzten vor. Er wird

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