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Das Grauen im Museum

Das Grauen im Museum

Titel: Das Grauen im Museum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. P. Lovecraft
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schwere Holztür mit dem riesigen Schloß befinden, die Tür, die stets verschlossen war und über der das kryptische Symbol aus den fragmentarischen Schriften verbotener uralter Magie sich befand. Sicher war die Tür diesmal offen, und der Raum, in den sie führte, war beleuchtet. Mehr noch als sonst beunruhigte ihn jetzt die Frage, wohin diese Tür führte und was hinter ihr liegen mochte.
    Jones wanderte bis kurz vor sechs Uhr ziellos durch das öde Viertel und kehrte dann zum Museum zurück, um nach Rogers zu fragen. Er wußte selbst nicht, warum er den Mann ausgerechnet an diesem Tage unbedingt sprechen wollte, aber sicherlich hatte er unbewußte Ahnungen wegen des schrecklichen hundeähnlichen Schreis am Nachmittag und wegen des Lichtschimmers hinter der verwirrenden und
    normalerweise verschlossenen Tür mit dem schweren Schloß. Die Wärter gingen gerade heim, als er ankam, und er hatte den Eindruck, daß Orabona, der dunkle ausländisch wirkende Wärter, ihn mit verschlagener, unterdrückt spöttischer Miene ansah. Dieser Blick gefiel ihm gar nicht, obwohl er oft beobachtet hatte, daß der Wärter seinen Arbeitgeber auf die gleiche Weise ansah.
    Der Hauptsaal des Museums lag in gespenstischer Verlassenheit da, aber er durchschritt ihn rasch und klopfte an die Tür der Werkstatt. Es wurde ihm längere Zeit nicht geöffnet, obwohl er drinnen Schritte hörte. Nachdem er ein zweites Mal angeklopft hatte, rasselte jedoch das Schloß, und das uralte, in sechs Paneele geteilte Portal knarrte, öffnete sich widerstrebend und ließ die gebückte Gestalt von George Rogers sichtbar werden. Jones sah auf den ersten Blick, daß der Schausteller in einer ungewöhnlichen Stimmung war. Seine Begrüßung war durch eine seltsame Mischung aus Widerstreben und Triumph gekennzeichnet, und er lenkte das Gespräch unverzüglich auf die schauerlichsten und unglaublichsten Dinge.
    Überlebende alte Götter unaussprechliche Opfer die Herkunft der Figuren in dem Alkoven, die nicht künstlich waren all die üblichen Prahlereien, diesmal allerdings in einem besonders vertraulichen Ton vorgebracht. Offensichtlich, so überlegte Jones, nahm der Wahnsinn des armen Kerls immer schlimmere Formen an. Von Zeit zu Zeit warf Rogers einen verstohlenen Blick auf die schwere, verschlossene Innentür am Ende des Raumes und auf ein Stück Rupfen, das nicht weit von ihr auf dem Boden lag und offenbar irgendeinen kleinen Gegenstand verhüllte. Jones wurde immer unruhiger und hatte immer weniger Lust, über die seltsamen Vorkommnisse des Nachmittags zu reden.
    Rogers’ dröhnende Grabesstimme brach fast unter der Erregung seines fieberhaften Gefasels.
    »Wissen Sie noch«, rief er, »was ich Ihnen über diese Ruinenstadt in Indochina erzählt habe, in der die Tcho-Tchos lebten ? Sie mußten zugeben, daß ich dort gewesen war, als Sie die Fotos sahen, obwohl Sie der Ansicht waren, ich hätte den länglichen Schwimmer im Dunkeln aus Wachs geformt. Aber wenn Sie wie ich gesehen hätten, wie er sich in den unterirdischen Tümpeln wand…
    Doch das hier ist noch größer. Ich habe Ihnen nie davon erzählt, weil ich erst noch die letzten Einzelheiten klären wollte, bevor ich irgendwelche Behauptungen aufstelle. Wenn Sie sich die Fotos ansehen, werden Sie zugeben müssen, daß man eine solche Umgebung nicht nachmachen kann, und ich glaube, ich kann noch auf eine andere Art beweisen, daß Eskeine Wachsfigur aus meiner Werkstatt ist. Sie haben Es nie gesehen, denn wegen der Experimente konnte ich Es nie ausstellen.«
    Der Schausteller warf einen sonderbaren Blick auf die verschlossene Tür. »Es kommt alles aus dem langen Ritual im achten Pnakotischen Fragment. Als ich es entziffert hatte, sah ich, daß es nur eine Bedeutung haben konnte. Es gab da Wesen im Norden, bevor das Land Lomar, ja bevor die Menschheit existierte, und das war eines davon. Wir mußten bis nach Alaska und von Fort Morton aus bis nach Notak fahren, aber das Ding war tatsächlich da. Riesige, zyklopische Ruinen, mehrere Hektar davon. Es war weniger übrig, als wir gehofft hatten, aber was kann man nach drei Millionen Jahren erwarten? Und hatten uns die Eskimo-Legenden nicht in die richtige Richtung geführt? Wir konnten keinen der Tölpel dazu überreden, mit uns zu gehen, und mußten mit dem Schlitten bis nach Nome zurückfahren, um Amerikaner zu bekommen. Orabona war in dem Klima zu nichts zu gebrauchen er war widerspenstig und mürrisch.
    Ich erzähle Ihnen später, wie wir Es gefunden

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