Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)
Gauner reden Gossensprache, ältere Leute oder mächtige Zauberer reden manchmal eben auch sehr altmodisch und geschraubt. Es wird befohlen, gebeten, erläutert, doziert, gesäuselt, gelogen, wild geflucht oder höflich- reserviert Konversation gemacht. Um das alles in allen Einzelheiten zu erklären, müsste dieses Buch viele Bände haben.
Doch das ist kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Es gibt Grundbegriffe, die man immer wieder hört, bestimmte Satzstrukturen und Endungen, feste Floskeln und Formulierungen, die nahezu in jedem Anime auftauchen. Wenn man mit diesen beginnt, hat man eine echte Chance, einen Zugang zum Japanisch der Animes zu finden.
Leider sind diese häufigen Redewendungen nicht immer jene, die man in den Lehrbüchern für Japanisch findet. Aus einem Lehrbuch kann man zum Beispiel lernen, wie man sagt: „Mein Name ist Lisa Schmidt. Ich komme aus Deutschland und bin Azubi. Ich bin zum ersten Mal in Japan.“ Sehr hilfreich, wenn man nach Japan geht und ein paar Worte mit den dortigen Leuten wechseln möchte. Nur: In den Animes kommen solche Sätze sehr selten vor. Da hört es sich zum Beispiel eher so an:
„Vorsicht! Aus dem Weg!“ – „Hä? Warum denn? Ich sehe nichts!“ – „Blödmann! Mach schon! Das ist deine letzte Chance, der Macht des violetten Sternenamuletts zu entkommen!“
Und das lernt man in den Lernbüchern meist nicht …
Dieses Buch kann und will Japanischlehrbücher oder Japanischkurse nicht ersetzen , sondern sie lediglich ergänzen bzw. eine andere Art von Einstieg ermöglichen. Wer sich intensiver mit Japanisch beschäftigen will, kann im Selbststudium oder an der Volkshochschule oder anderen Instituten von der Pike auf Japanisch lernen. Das vorliegende Buch lehrt nicht, wie man sich in Japan verständlich macht, wie man nach dem Weg fragt oder im Restaurant eine Nudelsuppe bestellt, sondern wie man möglichst viel von dem versteht, was in Animes und anderen japanischen Filmen, in Comics oder Computerspielen geredet wird. Es geht also nicht um die aktive Sprachbeherrschung, sondern um die passive: möglichst viele Sätze verstehen, auch wenn man diese Sätze nicht selbst bilden könnte.
2. Wie benutzt man dieses Buch?
Dieser Schmöker enthält eine Menge Informationen und Erklärungen, einen Überblick über viele Dutzende feststehender Redewendungen und die japanische Grammatik, einen Grundwortschatz und vieles andere. Aber eines enthält dieses Buch nur wenige, und das sind … Übungen.
Dahinter steckt keine Faulheit. Übungen wurden ganz bewusst sparsam verwendet – nämlich, um die Leser dieses Buches hinterrücks dazu zu zwingen, sich ihre Übungsmöglichkeiten selbst zu suchen! Schriftliche Übungen in einem Lehrbuch sind eine tolle Sache, aber man klebt oft zu sehr an den Buchstaben, werkelt und fitzelt an den Antworten der Fragen und schafft dabei den Sprung zum Japanisch- Hören nur schwer. Wenn man sich erst einmal an die geschriebenen Übungen gewöhnt hat, die geduldig im Buch warten, bis man sie gelesen, verstanden und beantwortet hat, dann kann einen gesprochenes Japanisch an den Rand der Verzweiflung bringen, weil es so schnell vorüberzischt, dass man es kaum im Kopf festhalten und in Ruhe betrachten kann.
Deshalb kann es ein guter Ansatz sein, sich von Anfang an auf die Jagd nach diesen vorbeihuschenden Satzfetzen zu machen. Am sinnvollsten dürfte es sein, sich jeweils ein kurzes Kapitel in diesem Buch vorzunehmen, sich dann vor Glotze oder PC zu lümmeln und sich eine japanischsprachige Anime-Folge anzusehen bzw. anzuhören. So geht man schließlich auch mit einem Lösungsbuch bei Computerspielen vor. Wenn man sich auf einige wenige Begriffe, Redewendungen oder Grammatik-Endungen konzentriert, wird man diese auch heraushören können, ganz gleich, wie schnell die Leute im Film sprechen. Wenn man sich vornimmt, die beiden Verneinungsendungen -nai und -masen zu finden, wird man sie auch hören. Man darf nur nicht alles auf einmal wollen.
Wer unbedingt einen Gesamtüberblick haben will und eine Überhitzungssicherung im Kopf eingebaut hat, kann das Buch gerne am Stück lesen. Aber viel mehr wird hängen bleiben, wenn man es sich Stück für Stück vornimmt, sozusagen kleine Brocken von dem Buch abbeißt und sie sofort mit viel Flüssigkeit, also mit viel gehörter japanischer Sprache hinunterspült. Freilich sollte man sich Animes aussuchen, bei denen viel gesprochen wird. Aber die zu finden, dürfte kein Problem sein.
Vorsicht: Es
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