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die über den geplanten Ausstiegskurs führt. Ein solches Gap führt dann in jedem Fall zu einem vorher nicht kalkulierten zusätzlichen Verlust.
Was sich daraus ableitet, ist natürlich auch, dass so keine extremen Sprünge mit einem Depot zu machen sind. Zwar ist es sicherlich schön, innerhalb weniger Wochen einen Depotzuwachs von 30 Prozent oder 50 Prozent zu erreichen, dies geht dann aber nur mit entsprechenden Risiken. Je höher die Renditeerwartung, umso höher ist auch das einzugehende Risiko. Es ist aus meiner Sicht deshalb sinnvoller, langsam und stetig einen Performancezuwachs zu erreichen, als über zu hohe Risiken einen kompletten Kollaps zu riskieren. Es ist unrealistisch, zu erwarten, das Depot jedes Jahr einmal verdoppeln zu können. Wer mit dieser Erwartungshaltung in den Markt geht, sollte gegebenenfalls doch besser nach einer Alternative zum Trading suchen. Gefährlich wird es vor allem, wenn über längere Zeit der Handel bei hohen Risiken gut läuft und die Gewinne nur so sprudeln, weil dann wahrscheinlich gerade die Marktbedingungen besonders stabil und stark sind. Der mögliche Leichtsinn, der sich daraus ergibt, führt bei sich über längere Zeit ändernden Marktbedingungen dann sehr, sehr tief. Dies betrifft vor allem auch den Einsatz gehebelter Produkte.
Umsetzung via CFD und Hebelprodukte
Um die grundsätzlichen Fragen nach dem Aufbau und der Wirkungsweise der CFDs oder Hebelprodukte soll es im Folgenden nicht gehen. Ohnehin sind sich Futures, CFDs, Hebelzertifikate, Optionsscheine oder ähnliche Produkte grundsätzlich sehr ähnlich. Es wird wenig Kapital benötigt, um eine darauf basierend um ein Vielfaches höhere Wirkung zu erzielen. Der Vorteil ist, dass man über diese Produkte im Allgemeinen schnell und aus einem Konto heraus in beide Richtungen handeln kann und über den geringeren Kapitaleinsatz kostengünstig Absicherungen gestrickt werden können sowie, wenn alles passt, auch das investierte Kapital über das verfügbare Kapital hinaus erhöht werden kann. Hier hört die Liste der Vorteile gegenüber einem Direktinvestment aber auch sofort wieder auf.
Sämtliche Produkte sind mit zusätzlichen Kosten verbunden, die mal offensichtlich, andererseits auch über die Preisbildung gegeben sind. Die beschriebenen Vorteile müssen dies dann auch erst einmal rechtfertigen. Dennoch ist natürlich der Einsatz interessant, da wenig Kapital gebunden werden muss. Beispielsweise lassen sich bei einem Aktien-CFD häufig Marginsätze um 5 bis 10 Prozent antreffen. Das bedeutet, dass beispielsweise bei 5 Prozent Margin mit einem Kapitaleinsatz von 1000 Euro gleich der Gegenwert von 20.000 Euro am Markt bewegt wird. Damit wird gerade beim gehebelten Handel der Punkt des Risiko-und Money-Managements wesentlich und rückt hier absolut in den Vordergrund. Gehen Sie beispielsweise pauschal mit 20 Prozent des Kapitals in eine Position, dann bedeutet dies beim soeben beschriebenen Marginsatz, dass ein Gap von 25 Prozent am Folgetag reicht, um das Depot vollständig zu vernichten.
Deshalb muss gerade beim gehebelten Handel nicht vom Kapitaleinsatz für die Bestimmung der Positionsgröße ausgegangen werden. sondern vom bewegten Kapital. Dies ist die Basis für die Berechnung des maximal einsetzbaren Kapitals bei einem festgelegten maximalen Verlustrisiko in der Position. Über den Hebel bei einem Hebelprodukt oder den Marginsatz bei CFDs wird dann die Stückzahl heruntergerechnet. Wenn Sie dies berücksichtigen, werden Sie zwangsläufig feststellen, dass die gehebelten Instrumente letztlich die Gewinnerwartungen nicht erhöhen, sondern nur Mittel zum Zweck sind. Und zwar eines, welches zusätzliche Kosten verursacht. Die Möglichkeiten, über CFDs einfacher short zu handeln beziehungsweise bei Hebelzertifikaten einen garantierten Stopp-Loss zu erhalten oder über Optionsscheine günstige zeitlich begrenzte Versicherungen für das Depot aufzulegen, sind natürlich sehr interessant und rechtfertigen für einen gewissen vorher ableitbaren Preis den Einsatz.
Um die detaillierten Strategien, die sich daraus ergeben können, näher zu erläutern, müsste allerdings der Rahmen dieses Kapitels gesprengt werden. Wir nutzen dies aber beispielsweise in den Premiumservices »Aktien Premiumtrader« oder »CFD Trader«, welche über die vergangenen Jahre stabile Performancezuwächse aufweisen konnten, nahezu unabhängig von der Marktphase. Hier werden darüber hinaus auch einige der zuvor genannten Trade-Setups
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