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sowie das antizyklische Extremtrading. Beim Ausbruchstrading versuche ich, den Übergang von einer Korrekturbewegung in eine Trendbewegung zu erwischen und einen Trade zu starten, um den ersten Schwung mitzunehmen. Antizyklische Trades streue ich ein, um nach extremen Bewegungen an markanten charttechnischen Punkten zu handeln. Es sind beides rein charttechnische Tradingansätze. Fundamentales fließt nicht in die Entscheidungen mit ein. Dabei versuche ich, stets intuitiv vorzugehen, oftmals ist mein 13 Jahre lang genährtes Bauchgefühl das Zünglein an der Waage, ob ich einen Trade eingehe oder doch lieber nicht. Ich halte nicht viel von statischen Handelsansätzen und programmierten Handelssystemen, sie sind nur temporär effektiv.
Wie analysierst du den Markt, bevor du über einen Trade nachdenkst? Wie wählst du geeignete Tradingkandidaten aus?
Zunächst mache ich eine Standortbestimmung der Märkte auf verschiedenen Zeitebenen, vom Wochen-bis hin zum Stundenchart. Dadurch erhalte ich ein Gesamtbild der vorherrschenden Stimmung. Auf dieser Grundlage suche ich mir dann entsprechende Tradingkandidaten bei Aktien, sofern ich nicht den Index selber handele. Ich versuche dabei, stets mit dem Markt zu gehen. Also wenn der Index in einer intakten Aufwärtsbewegung steckt, suche ich mir entsprechend interessante Aktien mit Long-Setups zum Handeln.
Welche Märkte/Produkte oder Vehikel handelst du? Und warum?
Ich handle überwiegend Aktien, eher selten Indizes und Währungen. Dabei habe ich meinen Schwerpunkt auf spekulativen Aktien, die ich direkt oder per Hebelzertifikat handle. Die Richtung ist mir dabei völlig egal, ich handele sowohl long als auch short. Mein Zeithorizont ist sehr kurzfristig angelegt. Der Anlagehorizont beträgt dabei mehrere Minuten bis hin zu wenigen Tagen.
Welche Fehler sollten Einsteiger unbedingt vermeiden? Gibt es Fehler beziehungsweise Erfahrungen, die man aus deiner Sicht unbedingt machen sollte, um aus ihnen zu lernen?
Das ist pauschal nicht so leicht zu sagen und sehr vom Tradertyp abhängig. Zu lange an falschen Ideen festhalten wäre ein Punkt. Oder durch schlechtes Money-Management zu große Positionen wählen. Das waren zum Beispiel Fehler, die mich viel Geld gekostet haben. Auf der anderen Seite waren das heilsame Erfahrungen, die sich eingebrannt haben und meinem Bauchgefühl heute die richtigen Impulse geben. Ebenso die Tatsache, dass ich mein erstes Depot komplett an die Wand gefahren habe, sprich mit meinem ersten Tradingkapital einen Totalverlust hingelegt habe. Solche Erfahrungen wünscht man eigentlich niemandem, auf der anderen Seite würden sie dem einen oder anderen undisziplinierten oder leichtsinnigen Trader als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl guttun ( lacht ). Nein, im Ernst: Es sind bittere Erfahrungen, die den Charakter prägen und einen Trader den nötigen Respekt vor der Börse lehren. Der eine muss sie machen, der andere ist schlau genug und lernt aus den Fehlern anderer.
Die Zukunft
Wie könnten sich die Aktien-, Devisen-oder Rohstoffmärkte in den nächsten fünf bis zehn Jahren verändern? Wohin geht die Reise bei den Kursen?
Ich denke, es wird wieder ruhiger an den Börsen. Damit meine ich, die hohe Volatilität seit dem 2000er-Hoch wird abnehmen und die Märkte werden in einen stabilen Aufwärtstrend übergehen, ähnlich wie in den 90er-Jahren. So wie es jetzt ausschaut, Stand Ende Juli 2013, sehe ich gute Chancen für die Aktienmärkte, in den kommenden drei bis zehn Jahren nochmals einen massiven Rallyeschub zu vollziehen. Die Rohstoffmärkte sehe ich aktuell mit gemischten Gefühlen. Gut möglich, dass hier der große Rallyeschub von 2001 bis 2011 noch einige Zeit korrigiert werden muss, bevor eine weitere Rallyestufe folgen kann. Allerdings zeigen sich bereits wieder erste bullishe Tendenzen, besonders Palladium sieht charttechnisch wieder sehr konstruktiv aus.
In welchen Bereichen möchtest du deine Arbeit/dein Trading weiterentwickeln, verbessern? Gibt es Bereiche, in denen du dein Wissen vertiefen willst?
Ich möchte im Zeithorizont meiner Trades gerne flexibler werden, vom sehr kurzfristigen Intradaytrading mehr in Richtung mehrtägiger Aktionen gehen. Ich mag es zwar, mit leerem Depot und freiem Kopf zu schlafen, doch merke ich auch, wie mir Gewinne entgehen, weil ich Positionen zu früh schließe. Der goldene Mittelweg, einen Teil der Gewinne zu sichern und den Rest laufen zu lassen, ist das Ziel. Des Weiteren finde ich immer mehr Gefallen am
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