Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
oder 0,74 Euro Gewinn je Aktie.
Abbildung 1
Kauft man nun 100 Aktien zum Kurs von 73,66 Euro, erzielt man vor Kosten 74 Euro an Gewinn. Man bindet jedoch 100 x 73,66 Euro = 7366,00 Euro an Depotkapital.
Kauft man dagegen 100 CFDs zum Kurs von 73,66 Euro, erzielt man den gleichen Gewinn vor Kosten, nämlich 74 Euro. Nun kommt der erste große Vorteil der CFDs ins Spiel, nämlich das Trading mit oder »auf« Margin. Während man beim Kauf von Aktien den vollständigen Gegenwert aufbringen muss, hinterlegt man beim CFD-Broker nur eine Sicherheitsleistung, die sogenannte Margin. Im Normalfall sind das 1 bis 3 Prozent. Rechnen wir mit dem Mittelwert von 2 Prozent, müssen wir nur 147,32 Euro an Marginleistung erbringen beziehungsweise nur diesen Betrag an Depotkapital binden.
So wird unser Depot deutlich agiler und wir können entweder mit dem frei gewordenen Kapital andere Trades eingehen, den Cashbestand halten oder sogar ein Vielfaches an BMW-CFDs bewegen. Damit haben wir einen Hebel gegenüber dem klassischen Börsenhandel geschaffen.
Mit CFDs können somit auch die »kleinen Leute« an der Börse aktiv werden. Bereits Depotgrößen von 500 Euro bis 5000 Euro ermöglichen ein sinnvolles Money-und Risikomanagement. Damit schaffen es die CFDs, den Börsenhandel zu demokratisieren, und ermöglichen einer Vielzahl von Tradern den Zugang zu den Hauptmärkten.
Ein weiterer Vorteil ist die Vielzahl an Anlagemöglichkeiten. Moderne CFD-Broker bieten nahezu alle Basiswerte auch in Form der Differenzkontrakte an. Zudem kommen niedrige Transaktionskosten, geringe Spreads, die Möglichkeit von Leerverkäufen (Shortpositionen), konstante Hebel, geringe Marginanforderungen und eine hohe Transparenz in Sachen Preisbildung. Auch kostenlose Datenfeeds und Analysesoftwarelösungen werden standardmäßig angeboten. Hier gilt es jedoch, die Spreu vom Weizen zu trennen – nicht alle Broker handeln im Sinne ihrer Kunden. Unabhängige Hilfe zum Thema Brokerwahl finden Sie unter www.brokerdeal.de .
Nachteile der CFDs
Der größte Vorteil der CFDs kann unerfahrenen Tradern leider auch zum Nachteil werden. Zwar bietet der Marginhandel und der dadurch entstehende Hebel große Gewinnchancen, steigert aber im Gegenzug auch das mögliche Ausmaß an Verlusten. Hierbei gilt es, zunächst zu diversifizieren und die Positionsgrößen nicht über ein persönliches Komfortlevel zu steigern. Helfen kann die Übung mit einem Demokonto.
Ein weiterer Nachteil sind künstliche Kursstellungen. Da der Preis der CFDs vom Broker gestellt wird, fällt die Regulierung einer Börse weg. Zwar sollen die Kurse der CFDs stets in Anlehnung an die börsengehandelten Basiswerte erfolgen, in der Praxis führen jedoch vor allem volatile Marktphasen zu regelmäßigen Abweichungen. Auch hierbei gelten zwei offene Augen und Ohren in Bezug auf die richtige Brokerwahl als entscheidend.
Wenn Sie CFDs traden, handeln Sie künstliche Finanzprodukte mit einem Broker. Ihre Geschäfte werden jedoch nicht über eine Börse abgewickelt und sind somit nicht öffentlich einsehbar. Wir Analysten ziehen für unsere Einschätzungen die Preisbildung und die Umsätze an den Börsen zu Rate. Dies wird jedoch deutlich erschwert, wenn die Masse der Marktteilnehmer in Grau-oder Schwarzmärkten agiert und der börsengehandelte Kurs eines Wertpapiers angezweifelt werden muss oder nicht mehr valide ist. Stellen Sie sich also vor, alle Wertpapierhändler würden auf künstliche Märkte ausweichen – eine faire Analyse oder Preisbildung wäre unmöglich.
Grundlegend kann man also nahezu alle Tradingstile und Setups mit CFDs abbilden – einige eignen sich aber besonders für diese Art von Derivaten. Zwei Ansätze möchte ich Ihnen an dieser Stelle näher vorstellen.
Trading der Volatilität mit CFDs
Nun können wir heutzutage nahezu alles und zu jeder Zeit handeln – Futures auf Lebendrind, CFDs auf den DAX oder Hunderte von Devisenpaaren werden hoch-und natürlich auch wieder heruntergetradet. Dabei leben die Märkte von Trendbewegungen, also der meist zickzackartigen Schwankung, welche von Fachleuten auch gerne als Volatilität bezeichnet wird. Vergleichsweise ruhige Marktphasen generieren demnach eine niedrige Volatilität, wogegen wir von einer hohen Volatilität sprechen, wenn es »heiß hergeht« an den Finanzplätzen. Dass auf die Veränderung dieser Schwankungsintensitäten auch direkt spekuliert und gehandelt werden kann, wird dabei regelmäßig vergessen.
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