Das große Heft
zwickt ihr in den Hintern. Die Magd windet sich, aber der Adjutant drückt
sie sehr fest. Er sagt zu uns:
- Ihr, raus! Und Tür zumachen.
Wir fragen die Magd:
- Wollen Sie, daß wir bleiben?
Sie lacht:
- Wozu? Ich kann mich sehr gut allein wehren.
Also gehen wir aus dem Zimmer, wir machen die Tür hinter uns zu. Die Magd geht ans Fenster, sie lächelt uns zu, sie zieht die Fensterläden zu und schließt das Fenster. Wir steigen in die Dachkammer und beobachten durch die Löcher, was im Zimmer des Offiziers vorgeht. Der Adjutant und die Magd liegen auf dem Bett. Die Magd ist ganz nackt; der Adjutant hat nur sein Hemd und seine Socken an. Er liegt auf der Magd und beide bewegen sich vor und zurück und von rechts nach links. Der Adjutant grunzt wie Großmutters Schwein, und die Magd stößt Schreie aus, als ob man ihr weh täte, aber gleichzeitig lacht sie auch und schreit:
- Ja, ja, ja, oh, oh, oh!
Von diesem Tag an kommt die Magd oft her, und sie schließt sich mit dem Adjutanten ein. Wir schauen ihnen manchmal zu, aber nicht immer.
Der Adjutant hat es gern, wenn die Magd sich bückt oder auf allen vieren hockt, und er nimmt sie von hinten. Die Magd hat es gern, wenn der Adjutant auf dem Rücken liegt. Dann setzt sie sich auf den Bauch des Adjutanten, und sie bewegt sich auf und ab, als würde sie auf einem Pferd reiten.
Der Adjutant schenkt der Magd manchmal Seidenstrümpfe oder Kölnisch Wasser.
Der fremde Offizier
Wir machen unsere Unbeweglichkeitsübung im Garten. Es ist heiß. Wir liegen auf dem Rücken im Schatten des Nußbaums. Durch die Blätter sehen wir den Himmel, die Wolken. Die Blätter des Baums sind unbeweglich; auch die Wolken, wie es scheint, aber wenn man lange und aufmerksam hinschaut, merkt man, daß sie sich verformen und dehnen.
Großmutter kommt aus dem Haus. Als sie an uns vorbeikommt, spritzt sie mit dem Fuß Sand und Kies auf unser Gesicht und unsern Körper. Sie murmelt etwas und geht in den Weinberg, um ihren Mittagsschlaf zu halten. Der Offizier sitzt mit nacktem Oberkörper und geschlossenen Augen auf der Bank vor seinem Zimmer, den Kopf an die weiße Wand gelehnt, mitten in der Sonne. Plötzlich kommt er auf uns zu; er spricht zu uns, aber wir antworten nicht, wir schauen ihn nicht an. Er geht zu seiner Bank zurück. Später sagt der Adjutant zu uns:
- Der Herr Offizier bitten euch zu kommen und mit ihm reden.
Wir antworten nicht. Er sagt noch:
- Ihr aufstehen und kommen. Offizier böse, wenn ihr nicht gehorchen.
Wir rühren uns nicht.
Der Offizier sagt etwas, und der Adjutant geht ins Zimmer. Man hört ihn beim Aufräumen singen.
Als die Sonne das Dach des Hauses neben dem Schornstein berührt, stehen wir auf. Wir gehen zum Offizier, wir bleiben vor ihm stehen. Er ruft den Adjutanten. Wir fragen:
- Was will er?
Der Offizier stellt Fragen; der Adjutant übersetzt:
- Herr Offizier fragen, warum ihr euch nicht rühren, nicht sprechen?
Wir antworten:
- Wir haben unsere Unbeweglichkeitsübung gemacht.
Der Adjutant übersetzt weiter:
- Herr Offizier sagen, ihr viele Übungen machen. Auch andere. Er euch mit Gürtel hat schlagen sehen.
- Das war unsere Abhärtungsübung.
- Herr Offizier fragen, warum ihr das alles machen?
- Um uns an den Schmerz zu gewöhnen.
- Er fragen, ob ihr gern haben weh?
- Nein. Wir wollen nur den Schmerz besiegen, die Hitze, die Kälte, den Hunger, alles, was weh tut.
- Herr Offizier euch bewundern. Er euch finden wunderbar.
Der Offizier sagt noch ein paar Worte. Der Adjutant sagt zu uns:
- Gut, fertig. Ich jetzt müssen gehen. Ihr auch, abhauen, angeln gehen.
Aber der Offizier hält uns lächelnd am Arm zurück und gibt dem Adjutanten ein Zeichen zu verschwinden. Der Adjutant macht ein paar Schritte, dreht sich um:
- Ihr, weglaufen! Schnell! In Stadt Spazierengehen.
Der Offizier sieht ihn an, und der Adjutant entfernt sich bis zur Gartentür, von wo aus er noch mal schreit:
- Abhauen, ihr! Nicht bleiben! Nicht verstehen, Dummköpfe?
Er geht. Der Offizier lächelt uns an, schickt uns in sein Zimmer. Er setzt sich auf einen Stuhl, er zieht uns an sich, hebt uns hoch, setzt uns auf seine Knie. Wir legen unsere Arme um seinen Hals, wir drücken uns an seine behaarte Brust. Er wiegt uns.
Unter uns, zwischen den Beinen des Offiziers, spüren wir eine warme Bewegung. Wir schauen uns an, dann schauen wir dem Offizier in die Augen. Er schiebt uns sanft weg, er zerzaust unsere Haare, er richtet sich auf. Er reicht uns zwei
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