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Das große Heinz Erhardt Buch

Das große Heinz Erhardt Buch

Titel: Das große Heinz Erhardt Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Erhardt
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der Welt soviel Unnützes hergestellt wird, da könne ich mich auch mal herstellen! Nun müssen Sie sich aber vorstellen: ich komme direkt von der Riviera! Man spricht immer vom »teuren Vaterland« - aber, das können Sie mir glauben, da ist es noch viel teurer!
Das Meer dort ist allerdings herrlich! Es reicht genau bis zum Ufer! Das Dumme ist nur: dicke Rohre ragen ins Meer hinein. Sie sind dazu da, die Abwässer der umliegenden Hotels abzuleiten. Wenn man nun am nächsten Morgen baden geht, trifft man immer alte Bekannte–-
Nun ja, deshalb heißt die Gegend dort auch »Kot d’Azur«.
    Berge sind auch erhebend!
Wenn im Winter der Schnee so rumliegt - was soll er auch anderes machen? - und man ganz, ganz oben steht mit Schneeschuhen unter den Sandalen und dann die - verzeihen Sie mir das folgende Wort - Piste hinabsaust - herrlich!
Nun war ich ja damals nicht allein in den Bergen: eine bekannte Freundin von mir war mit von der Partie.
Sie war ein nettes Ding - bloß ein bißchen dünn! Ein typisches Dünn-Format war sie! Unter uns gesagt, sie sah aus wie eine Hundehütte: in jeder Ecke ein Knochen.
Wie ich also lossauste, rief sie mir nach: »Hals- und Beinbruch!« Aber ich bin ja nicht verrückt! Ich tue doch nicht das, was sie will - und da habe ich mir den Arm gebrochen …
Und ich breche jetzt auch - nämlich was ab, und zwar meine Rede! Denn nun wird eine Künstlerin diese Bühne bevölkern, eine Tänzerin, die Sie alle vom Schallfunk und von der Rundplatte her kennen: es ist Adelaide Pimpelfors!
Was für eine Sängerin das hohe C ist, ist für eine Tänzerin der große Zeh!
Adjee! (ab)
    Tänzerin tritt auf
An einen Kollegen
    Kennst du das große graue Haus
da draußen vor der Stadt?
Bist du erst drin, kommst du nicht raus,
weil alles Gitter hat.
Hat nie dein Herz vor Ängsten laut,
gingst du vorbei, gepocht?
Sei ruhig, wer nur Pointen klaut,
der wird nicht eingelocht!



Zu Beginn
    Es war an einem 20. Februar.
Das Thermometer zeigte 11 Grad minus und die Uhr 11 Uhr vormittags, als vor unserem Haus das Hauptwasserrohr platzte. Im Nu war die Straße überschwemmt und im gleichen Nu gefroren. Die umliegenden Kinder kamen zuhauf, um auf ihren Schuhen schlitt zu laufen.
Ich selbst konnte mich an diesem fröhlichen Treiben nicht beteiligen, weil ich noch nicht geboren war. Dieses Ereignis fand erst gegen Abend statt.
Und da war die Eisbahn längst gestreut und unbrauchbar geworden.
Das Eislaufen habe ich bis heute nicht gelernt. Auch schwimmen kann ich nicht. Aber zeichnen!
    Also zeichne’ ich
    hochachtungsvoll

Wieso ich Dichter wurde
    Als ich das Gaslicht der Welt erblickte, war ich noch verhältnismäßig jung.
Meine Eltern waren zwei Stück, und mein Vater war sehr reich: er hatte zwei Villen, einen guten und einen bösen.
Und eines Tages - es war sehr kalt, und ich fror vor mich hin, denn nicht nur meine Mutter, auch der Ofen war ausgegangen - teilte sich plötzlich die Wand, und eine wunderschöne Fee erschien! Sie hatte ein faltenreiches Gewand und ein ebensolches Gesicht. Sie schritt auf meine Lagerstatt zu und sprach also: »Na, mein Junge, was willst du denn mal werden?« Ich antwortete - im Hinblick auf meine ziemlich feuchten Windeln: »Ach, gute Tante, vor allem möcht ich gern ›dichter‹ werden!«
Das hatte die Fee mißverstanden, was du, geduldiger Leser, dem vorliegenden Buch unschwer entnehmen kannst!
Die Pointe
    Am meisten Freude macht es mir,
die Pointe zu verstecken
und dann zu sehen, wie es dir
gelingt, sie zu entdecken.
    Wie dir beim Lesen erst der Mund
zuckt, dann der Augen Falten
sich tiefer graben, und -
du kannst nun nicht mehr an dich halten -
du lachst und lachst
und machst
mich damit froh!
    So,
das wärs, was ich mit der »versteckten Pointe« meine …
Doch lach noch nicht;
denn dies Gedicht
hat keine!
Ampeln
    1
Wir hatten einst - die Zeit ist tot -
als Landesfarben Schwarz-Weiß-Rot.
    Dann hat man sie nicht mehr gewollt,
und wir bekamen Schwarz-Rot-Gold.
    Doch diese übersieht man fast
in unsrer Zeit voll Kampf und Hast.
    Die Farben, die sich heute ziehn
durch unser Sein, sind Rot-Gelb-Grün.
    2
Wenn wir uns ans Steuer setzen,
um zum Arbeitsplatz zu hetzen,
können wir nur höchstens schleichen,
denn uns hindern viele Zeichen.
    Ganz besonders sind’s die Ampeln,
die auch Radfahrer beim Strampeln
und selbst Fußgänger, die gemsen-
gleich hinüberwollen, bremsen.
    Vom Direktor bis zum Penner
sind wir nichts als Ampelmänner!
    3
Dort, wo eine Kreuzung droht,
hat man selten Grün,

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