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Das große Hörbe Buch

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Titel: Das große Hörbe Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Otfried Preußler
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Rückweg, begann es ihn  immer stärker zu frösteln. Der Wind blies ihm ins Gesicht, der Regen peitschte ihn wie mit kalten Ruten.
    Ums Dunkelwerden kam Zwottel endlich zu Hause an: vor Kälte schlotternd und mit den Zähnen klappernd.

    „Um Himmels willen!", rief Hörbe. „Was ist denn mit dir geschehen?"
    „M-mit m-mir?" Der Zottelschratz warf den Hut in die Ecke; er konnte kaum richtig sprechen, so jämmerlich bibberte er vor Kälte. „D-das alles erz-zähl ich dir sp-päter, jetzt b-brauche ich erst m-mal was Heißes zum Aufwärmen." Zwottel begann zu niesen, zu niesen, zu niesen.
    Hörbe holte ein Handtuch herbei, damit rieb er ihn gründlich trocken. Dann steckte er ihn ins Bett, und zwar in sein eigenes.
    „Du scheinst dich ganz hübsch erkältet zu haben, mein Lieber!" Er braute dem Zottelschratz einen starken Kräutertee, den er reichlich mit Honig süßte.
    „Trink das runter, so heiß du kannst!" Zwottel schlürfte den dampfenden Tee in kleinen Schlucken.
    „Na?", fragte Hörbe. „Merkst du schon, wie es dir langsam wärmer wird?"
    „N-nein", sagte Zwottel bibbernd. „Kein b-bisschen."
    Da deckte ihn Hörbe mit seinem Federbett zu, bis zur Nasenspitze.
    Dann häufte er auf das Federbett alle Decken, die sich im Hause finden ließen, es waren vier - und obendrüber legte er seinen dicken Wintermantel.
    „So, das wird reichen, Zwottel! Wenn wir dich jetzt nicht warm kriegen, will ich nicht länger Hörbe heißen!"

Es stellte sich leider heraus, dass der Zottelschratz Fieber hatte. Vor einer Weile noch war es ihm jämmerlich kalt gewesen, jetzt aber spürte er nichts mehr davon. Er hatte ein feuerrotes Gesicht bekommen und fühlte sich heiß an, als käme er frisch aus dem Backofen. Er schnaufte und keuchte im Schlaf, wie wenn er mit jemandem um die Wette liefe, und redete wirres Zeug.
    „Warte, dich krieg ich schon ... Nimm doch endlich Vernunft an, du Scheusal von einem Hut..."
    Die ganze Nacht lang fieberte Zwottel. Der Hutzelmann flößte ihm Tee ein, er machte ihm kalte Wadenwickel, geduldig tupfte er ihm den Schweiß von der Stirn. Am Morgen musste er Wurzeldittrich zu Hilfe holen, weil er sich keinen Rat mehr wusste.

    Der Kräutermann fühlte Zwottel den Puls und horchte ihn ab.
    „Kein Grund zur Besorgnis", meinte er dann zu Hörbe. „Ich lasse dir eine Arznei da, auf die kannst du dich verlassen ..." Er zog aus der Manteltasche ein Säckchen hervor, das ein gelbliches Pulver enthielt. „Sechsmal am Tag eine gute Messerspitze davon in den Tee - dann sollst du mal sehen, wie rasch wir ihn wieder gesund kriegen!"
    „Schönen Dank", sagte Hörbe und atmete auf. „Ich hab mir schon rechte Sorgen um Zwottel gemacht. Dabei war ich immer der Meinung, gerade ihm könnten Regen, Kälte und Wind nichts anhaben, weil er doch ständig im Freien gelebt hat!"
    „Das ist es ja eben", erwiderte Wurzeldittrich mit ernster Miene. „Für ihn hat sich viel geändert, seit er bei dir wohnt, in deinem warmen Haus. - Du solltest ihn übrigens nicht so bald wieder aufstehen lassen. Morgen früh wird das Fieber weg sein: Zwei weitere Tage Bettruhe könnten ihm dann nicht schaden."
    Im Lauf des Tages begann die Arznei zu wirken. Das Fieber ging langsam zurück, Zwottels Atem wurde von Stunde zu Stunde ruhiger. Gegen Abend versank er in einen tiefen friedlichen Schlaf - und so schlief er bis weit in den nächsten Morgen hinein.
    Als er die Augen aufschlug, saß Hörbe am Rand des Bettes und nickte ihm zu.
    „Na, wie fühlst du dich?"
    „Ich?", sagte Zwottel mit matter Stimme. „Ein bisschen müde noch, aber sonst ganz gut."
    Hörbe brachte ihm eine Tasse Tee, nachdem er zuvor eine Messerspitze von Dittrichs Pulver darin verrührt hatte. Zwottel nahm einen Schluck und verzog das Gesicht.
    „Schmeckt scheußlich!", rief er.
    „Aber es hilft", sagte Hörbe. „Komm, sei vernünftig und trink das runter!"
    Der Zottelschratz überwand sich. Er leerte die Tasse in einem Zug und schüttelte sich.
    „Geschieht mir ganz recht so!", brummte er. „Warum hat sich unsereins unbedingt einen Hi-Ha-Hut in den Kopf setzen müssen!"
    »Auf den Kopf, meinst du wohl?"
    „Auf den Kopf, in den Kopf - bis ihn der Wind mir davongeblasenhat..."
    Zwottel erzählte dem Hutzelmann, wie es ihm vorgestern auf dem Heimweg von Scholze und Honig-Pankraz ergangen war.
    „Hoffentlich hat der Hut keinen Schaden genommen dabei..."
    „Nein, nein", sagte Hörbe. „Du siehst ja, ich hab ihn mir wieder draufgesetzt auf den

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