Das große Los: Wie ich bei Günther Jauch eine halbe Million gewann und einfach losfuhr (German Edition)
Tausend Menschen durch die Stadt laufen, scheint mir die beste Art, mich zu verabschieden.
Und Dir danke ich ein weiteres Mal, dass Du zur richtigen Zeit am richtigen Ort warst. Du hast so viel möglich gemacht, dafür wirst Du auf ewig einen Platz in meinem Herzen haben.
Liebe Grűße von Meike
10 Dinge, die ich in Äthiopien gelernt habe
1. Kaffee trinken. 51 Jahre lang war ich fest davon überzeugt, keinen Kaffee zu mögen. Dabei mochte ich nur den deutschen Filterkaffee nicht. Buna hingegen, dieses starke, schokoladige, sahnesanfte, völlig unbeißende äthiopische Teufelszeug…
2. Als Konsequenz daraus mein altes Mantra, alles mindestens einmal zu probieren, überarbeiten in: Nie aufhören mit dem Probieren. Vielleicht habe ich es nur vor Jahren nicht gemocht, jetzt aber schon. Oder ich habe nur eine bestimmte Variante von etwas nicht gemocht. Ich verändere mich, die Dinge verändern sich– mit anderen Worten: revidieren, revidieren, revidieren.
3. Das gilt auch für mein ursprüngliches Reisekonzept, nur Städte zu besuchen. Was wäre mir entgangen, wenn ich die ganze Zeit in Addis geblieben wäre! Also: Pläne über den Haufen werfen, wenn sie sich im Lauf der Zeit als ungenügend entpuppen, Gelegenheiten nutzen, nicht starrsinnig sein. Ideen sind oft nur Initialzündungen, um den Karren in Bewegung zu setzen. Wenn er aber erst mal rollt, darf man sich auch wieder von ihnen verabschieden. Und ihn in eine andere Richtung lenke n.
4. Meine Ignoranz in Sache äthiopischer Kultur und Geschichte und meine Überraschung, all diesen Reichtum im Norden zu finden, war eines der größten Aha-Erlebnisse dieses Jahres. Nur weil ich noch nie davon gehört habe, bedeutet es nicht, dass es nicht existiert.
5. Zeitungen und Fernsehnachrichten erzählen einem nichts über ein Land. Vor diesem Monat hätte ich mit Äthiopien Dürre , Hungersnöte, Landflucht assoziiert. Und wenig mehr. Fatal.
6. Nicht scheu sein. Als bekennende Norddeutsche bin ich, vorsichtig gesagt, nicht sehr ranschmeißerisch. Einfach s o mitsingen und mittanzen, wenn andere das tun– schwierig . A ber machbar, wie ich seit dem letzten Abend in Lalibela weiß.
7. Anderen vertrauen, Freundlichkeit akzeptieren. In Addis haben mir die Beckers einen Fortgeschrittenenkurs verpasst.
8. Hardcore-Anekdote in Sachen Freundlichkeit akzeptieren: Auf der Fahrt durch den Norden haben wir mittags Rast gemacht, uns wie immer vor dem Essen die Hände gewaschen ( Injera !). Fließend Wasser gab es nicht, so hat Dereje uns Frauen mit einem Schöpfgefäß die Hände gewaschen. Nach dem Essen ging ich auf die Toilette, hatte das mit dem fehlenden fließenden Wasser längst vergessen und merkte, als es zu spät war: Verdammt, die Spülung funktioniert nicht. Verdammtverdammtverdammt. Doch als ich die Klotür aufmachte, stand dort eine strahlend lächelnde alte Frau mit einem Eimer Wasser bereit, den sie sich auch nicht aus der Hand nehmen lassen wollte. Sie ging an mir vorbei und goss ihn mit Schwung in die Schüssel. Dankbarkeit hat viele Gesichter, meines war an diesem Tag schamrot.
9. Ich will einen Hund und ein Hund will mich. Die Erkenntnis habe ich Finn, einem irrsinnig charmanten äthiopischen Straßenköter, zu verdanken. Mal sehen, ob das zuhause Folgen hat.
10. Und die wichtigste Einsicht, nicht zum ersten Mal: Ich hatte schon vor Jauch großes, großes Glück. Der irrsinnige Zufall, in eines der reichsten Länder der Erde hineingeboren zu sein, jederzeit ein Dach über dem Kopf gehabt zu haben, dazu eine gute Ausbildung, einen Beruf, den ich liebe, die Freiheit, alles tun zu dürfen, was ich will, reisen zu können, wohin ich will… Nichts daran ist selbstverständlich, nichts davon verdient. Ich war schon oft im Lauf des Jahres dankbar, aber nie so sehr wie in Äthiopien.
Dezember
Havanna,
Kuba
Lieber John,
mich macht nicht viel sprachlos, wie Du weißt. Aber nichts in diesem Jahr hat mich so sehr überrascht wie Dein Kommentar in meinem Reiseblog, nachdem wir ein Vierteljahrhundert nichts mehr voneinander gehört hatten. Einfach so, als ob es das No rm alste der Welt wäre– hello again . Ich fasse es immer noch nicht.
Dein plötzliches Wiederauftauchen war umso irrer, als ich neulich (neulich! ha! vor einem halben Jahr) sehr an Dich denken musste. Als ich nämlich im Juni zum ersten Mal in meinem Leben in San Francisco war, wie wir das 1981 auf unserer Westküstentour geplant und dann gelassen hatten, wegen meines blöden Rappels, sofort
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