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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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wieder hinauf auf sein Plätzchen. Gar jämmerlich bat ihn da die Dame, er solle ihr doch das Tuch wieder herabwerfen, sie hätte ja kein anderes mehr, aber hinauf konnte sie nicht und dort unten redete sie dem Peter lange gut. Er legte sich wieder ruhig aufs Ohr bis zum anderen Morgen, und als der Alte mit dem Lehrer hineinkam hatten sie wohl Mühe ihn droben zu finden und aufzuwecken, aber im Fürchten hatte er es noch um kein Haar breit weiter gebracht. Dießmal war der Schulmeister fuchswild und sprach es sei an dem Bengel Hopfen und Malz verloren; aber zum dritten Male sollte es denn doch noch mit dem dummen Peter probirt werden.
    In der dritten Nacht war es dem Jungen doch nicht so ganz einerlei und es kam ihm beinahe vor, als wenn er doch vielleicht etwas von dem Fürchten lernen könnte. „Ich will mich in des Herrn Pfarrers Stuhl setzen“ sprach er, „dadrinnen bin ich sicher, wenn mich das Weibsbild auf der Orgel sucht.“ Gesagt, getan; er schlief auch bald wieder ein, aber da tat es auf einmal einen Schlag, dass alle Fenster zitterten und ein gelber Schein fuhr von oben herunter. „Man meint, der Teufel wolle selber kommen und Kirche halten“ dachte der Peter und so war es auch ungefähr, denn der Teufel fuhr herab in leibhaftiger Gestalt und setzte sich dicht neben den Peter, in den Stuhl bei dem Pfarrsitz. Der Junge war so still wie eine Maus, der Böse aber langte in seinen Rocksack, brachte einen Pack Papier heraus und fing an, darin herumzublättern. Das waren lauter Handschriften von vornehmen und geringen Leuten, die sich dem Teufel sündhaft verschrieben hatten. Wie er nun so damit handTierte und sie nachzählte, ließ er aus Versehen ein paar davon auf den Boden fallen. Das merkte sich der Peter; eh es der Schwarze gewahr wurde, hatte er sie aufgerafft und eingesteckt und der Böse fuhr wieder hinaus, ohne ihn gesehn zu haben. Als aber am Morgen der Schulmeister kam, erzählte er ihm alles: die Papiere da hätte er sich aufgelesen, und des Herrn Schulmeisters Name stehe ja auch darauf.
    Da riss ihm der Lehrer in großem Zorne die Handschrift weg und sprach zu dem alten Bauern: er wolle ihm das Lehrgeld für seinen ungeratenen Sohn wiedergeben, für den Jungen wisse er ihm aber keinen andern Rath mehr, als dass er ihn fortschickte in die weite Welt, denn alle Mühe und Weisheit sei an ihm verloren, wenn ihm nicht in der Fremde ein Licht im Kopf aufginge. Also gab der Alte dem Buben zweihundert Gulden und hieß ihn nicht eher wiederkommen, als bis er ein gescheiter Mann wäre.
    Der Peter verwunderte sich selber, dass ein Mensch so dumm sein könnte wie er, war deßhalb Alles zufrieden, nahm sein Geld und ging. Als er über drei Feldwege gegangen war, kam ihm ein Junge mit einer Herde Schweine entgegengefahren. „Geh mit mir in die Welt“ sprach der Peter, „was brauchst du die Schweine zu hüten, ich habe so viel Geld, dass es gar nicht all werden kann!“ Der junge Schweinehirt sagte zwar anfangs, er müsse heim zu seinem Brotherrn, ließ sich aber bald überreden und ging mit.
    So marschirten denn die Zweie einträchtiglich in die Welt hinein, bis es Abend wurde und sie Hunger bekamen. Da war ringsum nichts mehr als Wald und Wald! Endlich kamen sie an ein Schloss, und weil die Thür offen stand, gingen sie auch hinein und betrachteten sich Alles. Keine lebendige Seele war darin zu finden, nur in dem Hofe lief Geflügel von jeder Art herum: Gänse, Hinkel und welsche Hühner. Mein Peter, nicht faul, hob Steine auf und warf ein paar Stück von dem Federvieh tot. „Nun haben wir zu essen“ sprach er, ging mit dem Schweinehirten in die Schlossküche und machte sich ein Feuer an. Dann stellten sie einen Kessel bei, rupften das Geflügel und fingen an, es zu kochen.
    Wie es aber in dem Kessel kochte, dass es ein Vergnügen war, kam der Schlossherr nach Haus und das war Niemand anderes als der Teufel selber. Schon in dem Hofe fing er an zu riechen und zu schnuffeln, und als der Peter gerade mit der Gabel in den Kessel fuhr, um sich etwas herauszulangen, stand mit einemmale der Schwarze dabei und sprach: „Da will ich mitessen.“
    „Geh erst hinaus und werf dir was von dem Federvieh tot, sonst kannst du's nicht kochen“ sprach der Peter „und wenn du nichts zu kochen hast, hast du nichts zu essen, denn wenn du was von mir kriegst, will ich mein Lebenlang ein dummer Kerl bleiben.“ Also machte sich der Teufel wieder hinunter in den Hof und fing an zu werfen aus Leibeskräften, weil er

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