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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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nahmen sie Abschied und verabredeten, dass sie einander durch die Hunde Nachricht geben wollten. Wer zuerst sein Glück in einer Stadt machte, solle seinen Hund an diesen Kreuzweg bringen, dann werde der schon aufspüren, wo der andere Bruder sei. Nun kommt aber der Pechvogel in ein Wirtshaus, wo die Wirtin eine Hexe ist; die erwürgt ihn, schneidet seinen Leib entzwei und steckt ihn in einen Tubben. Dann erwürgt sie auch seinen Hund, wiewol der den Namen hatte: Brichstahlundeisen, schneidet ihn auch auseinander und steckt ihn auch in den Tubben. Der Glücksvogel kommt in eine Stadt, die Stadt ist ganz mit schwarzem Flor überzogen. An diesem Tage holt nämlich ein Drache eine Prinzessin ab, weil er jedes Jahr an diesem Tage ein Mädchen von funfzehn Jahren wegholen muss und weil diesmal kein Mädchen von funfzehn Jahren da ist, als die Prinzessin. Er beschließt die Prinzessin zu retten und mit dem Drachen zu kämpfen. Er geht also auf den Drachenberg. Ein Diener des Königs führt die Prinzessin dahin. Wie der Drache die Prinzessin sieht, kommt er plötzlich aus der Luft geschossen. Der Glücksvogel haut Mutig auf den Drachen los, sein kluger Hund, der den Namen hatte Bringspeise, und sein treues Pferd helfen ihm dabei. So kriegt er den Drachen mit sieben Köpfen nieder und schneidet aus den sieben Köpfen die Zungen heraus. Die Prinzessin aber gibt ihm einen Ring und ein Tuch, worin ihr Name steht. Sie will ihn sogleich mit aufs Schloss nehmen, er aber gedenkt seines Bruders, und reitet mit seinem treuen Hunde Bringspeise zuerst nach dem Kreuzwege zu. Der Diener, welcher die Prinzessin bis vor den Berg in der Kutsche begleitet hat, hält noch dort. Da er nun den Abschied der Prinzessin von dem Ritter gehört hat, droht er ihr unterwegs, sie zu töten, wenn sie nicht sagen wolle, dass er sie erlöst habe. Aus Angst schwört sie ihm endlich dies zu; er nimmt sieben Hunde und schneidet ihnen die Zungen aus, um sie dem Könige als die Zungen des Drachen vorzulegen. Das geschieht, der König aber ist hocherfreut und verspricht dem Diener die Krone. Bald danach wird die Verlobung der Prinzessin gehalten. Der edle Ritter ist aber nun auf den Kreuzweg gekommen, von dort verfolgt der treue Hund die Spur in ein Wirtshaus und der Ritter folgt ihm auf seinem Pferde dahin. Dort winselt sein Hund, und wie er sein Pferd in den Stall zieht, da meckert es ordentlich vor Freude und daraus merkt er, dass seines Bruders Pferd daneben im Stalle steht.
    Nun fragt er die alte Frau in dem Wirtshause hin und her, erhält aber keine Nachricht von seinem Bruder. Endlich legt er sich nieder in tiefen Gedanken, weil er in dem Wirtshause Niemand weiter gesehen hat als diese alte Frau. Wie es gegen elf Uhr Abends ist, wird der Hund Bringspeise unruhig; er springt auf und ergreift den Degen, tritt an die Thür und hört die Wirtin sprechen: „Ein Herr liegt hier auf der Stube, dem wollen wir an den Kragen.“ So kommen zwölf Hexen, worunter die Wirtin, zur Thür herein und er haut elf davon nieder. Die Wirtin aber will entlaufen, doch greift er sie in der Thür und sagt: sie müsse sterben, wenn sie seinen Bruder nicht herbeischaffe. Die alte Hexe verspricht ihn herbeizuschaffen, holt den Tubben und nimmt daraus ein Stück nach dem andern von seinem Bruder, bestreicht die Stücken mit Hexensalbe aus dem Glase und hext den Pechvogel wieder zusammen. Darauf nimmt sie aus der Tonne zuerst die Schnauze, dann die andern Teile des Hundes Brichstahlundeisen, hext die auch wieder zusammen, und der Hund Brichstahlundeisen springt freudig heulend an dem neuerstandenen Pechvogel in die Höhe. Nun schwingen sich beide Brüder auf die Pferde, da ruft die alte Hexe den Glücksvogel, gerührt, dass er ihr allein das Leben geschenkt hat, noch einmal um, gibt ihm noch etwas von der Salbe und sagt: Man könne nicht wissen, was dem Pechvogel noch einmal geschähe; wenn Holland in Not sei bei ihm, dann solle er ihn nur mit der Hexensalbe bestreichen. Sie bat sich zur Belohnung nur ein paar Haare von seinem Pudelhunde Bringspeise aus.
    So zieht der Glücksvogel mit dem Pechvogel einmüthig in die Stadt des Königs, da aber ist Alles fröhlich. Da fragt der Ritter, warum Alles so fröhlich sei, und bekommt die Antwort: die Königstochter habe Hochzeit. Nun macht der Ritter mit dem Wirte eine Wette, dass er etwas von der Königstafel erhalten werde durch seinen Hund. Er bindet dem Hunde Bringspeise das Tuch, das er von der Prinzessin erhalten hat, um, steckt ein

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