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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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bemerken es die beiden Schwarzen. Da verwandelt sich die eine in einen Adler und fliegt hinter ihnen her. Als die Weiße das sieht, verwandelt sie ihn in einen Baum und sich in einen Apfel; da die Schwarze weiter nichts sieht, fliegt sie wieder heim und erzählt, dass sie einen Baum und einen Apfel daran gesehen. Da sagt die Andere: sie hätte nur sollen den Apfel bringen, der Baum hätte schon kommen sollen; sie wolle nun auch einmal fort. Sie fliegt also dahinter her, und als die Weiße sie erblickt, verwandelt sie den Prinzen in eine Kapelle und sich in einen Priester. Als die Schwarze das sieht, kehrt sie auch wieder um. Unterdeß ist der Alte wieder nach Hause gekommen und die Beiden erzählen ihm das. Da sagt er zu Der, die zuletzt wiedergekommen ist: Du hättest nur sollen den Priester bringen, die Kapelle wäre schon von selbst gekommen. Er macht sich nun auch auf. Als die Weiße ihn in der Ferne erblickt, verwandelt sie den Prinzen in einen großen Teich und sich in eine Ente, die darauf schwimmt. Der Alte verwandelt sich aber in einen großen Ochsen und säuft den Teich aus. Wie er ihn aber bald aus hat, da platzt er und sie sind erlöst.
    Das Mädchen fragte nun den Prinzen, ob er denn wol wüsste, wo sie jetzt wären, und als er es nicht wusste, sagte sie: er wäre jetzt nahe bei seines Vaters Schlosse. Nun war der Prinz voller Freude und sagte, sie wollten gleich hingehen und Hochzeit halten. Sie aber sagte: das könne noch nicht geschehen, erst müsse er noch eine Prüfung bestehen. Er möge hingehen ins Schloss und da ein Jahr und einen Tag lang kein Wort sprechen, Niemand küssen und sich von Niemand küssen lassen, noch nicht einmal von einem Hunde, sonst vergäße er sie. Das tat er auch nicht; er ließ sich von seinen Eltern, als er nach Haus gekommen war, ein Zimmer ganz allein geben, und auf dieses Zimmer eine Tafel bringen, wo er immer aufschrieb, was er haben wollte. Aber wie ihn sein kleiner Schooshund in die Augen bekam, sprang der vor Freuden an ihm herauf und küsste den Prinzen, und hierdurch vergaß er augenblicklich seine Braut. Aber gesprochen hat er noch immer nicht. Seine Eltern wussten nicht, was das zu bedeuten habe, wählten ihm aber eine Braut nach ihrem Gutdünken aus und meinten, wenn er erst gefreit habe, werde sein sonderbares Wesen sich bessern. Der Prinz ließ Alles geschehen.
    Als nun der Tag der Hochzeit herannaht, kommt seine Erretterin und hat sich in eine Sängerin verkleidet, und lässt fragen, ob sie zu des Prinzen Hochzeit nicht spielen dürfte. Der Prinz schreibt sein Jawort auf die Tafel, nur soll sie erst Probe ablegen auf seinem Zimmer. Aber statt dass sie in der Probe singt, macht sie Verwandlungen: zuerst einen Apfelbaum mit zwei Aepfeln, da merkte der Königssohn noch nichts; dann macht sie eine Kapelle und einen Priester darin, aber er erinnert sich noch immer an nichts; da machte sie einen Teich und eine Ente darauf und einen Ochsen, der das Wasser aussoff. Da besinnt er sich und springt auf mit den Worten: „Ach, meine Erretterin, ach, meine Erretterin!“ Da jagt er die zweite Braut fort und Heirathet seine Erretterin. Hätte er nicht wenigstens das Stillschweigen bewahrt, so würde das wol schwerlich jemals haben geschehen können.
     
     

Der Geist des Ringes und der Geist des Lichtes
    Eine arme Witwe hatte einen Sohn, der verlor sich an dem Tage, wo er funfzehn Jahre alt war, im Walde. Nach einer Weile fror ihn sehr, da kam ein Mann, der zündete ein Feuer an, damit sie sich daran wärmen könnten. Als sie sich eine Weile gewärmt hatten, war ein feuriges Loch in die Erde gebrannt. Da sprach der Mann zu dem Knaben, er solle in das feurige Loch steigen, dann käme er vor eine eiserne Thür, vor der läge ein feuriger Löwe, den solle er nicht fürchten, sondern durch die Thür hindurchgehen. Dann käme er an einen Ort wo ein Tisch stände, auf dem wäre ein Licht und neben dem Lichte läge ein Ring. Auch stände ein Apfelbaum bei dem Tische, davon solle er sich einen Sack voll Aepfel pflücken, dazu das Licht und den Ring nehmen und sobald als möglich den Rückweg antreten. Der Knabe tat Alles, wie ihm geheißen war; als er aber wieder an die Thür kam, war sie zugeschlagen. Darüber weinte der Knabe bitterlich und die Tränen fielen auf den Ring, den er an den Finger gesteckt hatte; dazu rang er die Hände, und wie der Ring dabei sich ein wenig am Finger drehte, erschien der Geist des Ringes und fragte, was er wolle. Der Knabe fiel vor Schrecken zur

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