Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
Vom Netzwerk:
wieder, denn er fürchtete sich vor dem Schnappsack. Aus Dem aber war jetzt ein steinalter Mann geworden, der sehnte sich nach dem Tode. Da ging er zu Petrus vor die Himmelsthür, der aber wollte ihn nicht hineinnehmen, weil er sich das Beste zu wünschen vergessen hatte, nämlich die ewige Seligkeit. Da kam einmal ein Teufel an, der unter den Zwölfen in dem alten Schlosse nicht mitgewesen war, und wollte ihn mitnehmen. Er folgte ihm bereitwillig, als er aber mit ihm vor die Hölle kam, standen da die andern zwölf Teufel herum, die er in seinem Schnappsacke geprügelt hatte und hatten Maulaffen feil. Die erhoben ein großes Geschrei, denn sie fürchteten, dass er sie von neuem prügeln würde. Sie schlugen ihm also die Höllenthür vor der Nase zu.
    Nun wird erzählt, da hätte der alte Fritz einen alten Schimmel genommen, den er gehabt hat, und wäre mit Gewalt in den Himmel hineingeritten, und wie sehr auch Petrus darüber lamentirt hätte, so hätte ihn unser Herr Gott doch darin behalten.
     
     

Der Schmied in der Hölle
    Ein Schmied machte sich auf mit seinem dicken Hammer und ging auf dem breiten Wege nach der Hölle zu. Als er hinkommt, ist da vor der Hölle so ein rundes Glas, da guckt er hinein. Da sieht er, dass da vier Teufel am Tische sitzen und spielen Solo. Da ruft er ihnen zu, dass er mitspielen wolle, sie aber verriegeln vor ihm die Thür. Da schlägt er mit seinem dicken Hammer dagegen, dass die Thür mitten in die Hölle hineinfliegt. Also fuhren die vier Teufel jeder in eine Ecke. Nun sagt er, sie sollten nur herkommen und mitspielen. Da sagen die Teufel: hier in der Hölle hätten sie kein Geld, wer gewönne, der solle jedesmal den schlechtesten Spieler totschlagen mit dem dicken Hammer des Schmieds. Sie hofften aber, dass der Schmied am schlechtesten von ihnen Solo spielen würde. Also ist aber dieser Schmied so ein barbarischer Solospieler und gewinnt. Nimmt den Hammer und schlägt einen Teufel tot und spricht: „Da liegst du.“ Also fängt er mit den Dreien wieder an Solo zu spielen. Er gewinnt wieder. Nimmt er seinen dicken Hammer und schlägt wieder einen auf den Kopf. „Du gehst gewiss nicht wieder umher“, sagt er. Also fängt er wieder an mit den Zweien Solo zu spielen. Da gewinnt er aber wieder. Nimmt er seinen dicken Hammer und schlägt den einen wieder auf den Kopf und sagt: „Da streckt er alle vier.“ Nun hat er nur noch einen, da ist das der jüngste Teufel von den allen zusammen. Spielt er wieder, und er gewinnt wieder. Den schlägt er auch noch tot und lässt sich von des Teufels Großmutter angeloben, dass wir niemals wieder einen Teufel in die Hölle bekämen. Sagt zu den Seelen, die da braten, sie könnten nun weggehen in den Himmel. Gehen die Seelen auch ab, gehen in den Himmel. Der Schmied der lebte da lange in der Hölle, wird ihm da zuletzt zu einsam, geht ins nächste Dorf, legt da achtundvierzig Brennereien an. Kommt einmal an so eine große Eiche, da steigt er hinein. Da hat sich ein Teufel versteckt, der gerade auf der Erde gewesen ist, wie der Schmied mit den andern Teufeln Solo gespielt hat, der sitzt in der Eiche und grunzt, kann unten nicht heraus und oben nicht. Er lässt ihn in der Eiche sitzen; als die aber umgehauen wird, fliegt der Teufel heraus. Wie er hinkommt in die Hölle, ist seine Großmutter und Alles weg. Da hat dieser Teufel sich selbst ums Leben geholfen, und es soll immer noch kein Teufel und keine ordentliche Hölle wieder sein.
     

Der Bauer und der Teufel
    Es war einmal ein Bauer, der hatte eine alte Frau, war selbst schon alt und bekam mit derselben noch ein Kind. Er hatte aber nichts, davon er das Kind konnte taufen lassen, und schämte sich, bei seinem Alter sich etwas zur Kindtaufe zu borgen. Endlich ging er zu seinem Amtmann und bat diesen, ihm soviel zu Korn zu geben, dass er davon eine Kindtaufe bereiten könne. Der Amtmann schalt ihn anfangs wegen seiner Bitte aus, dann versprach er ihm das Korn unter dem Beding, dass der Bauer einmal bei seiner Leiche Wache hielte, wenn der Amtmann früher stürbe als der Bauer. Mein Bauer denkt in seinen Gedanken: ich bin alt und der Amtmann ist jung, wenn der stirbt, so lieg' ich schon längst im Grabe. Verspricht also dem Amtmann was er wünscht, nimmt sein Korn und hält Kindtaufe. Nicht lange danach aber stirbt der Amtmann. In der ersten Nacht nach seinem Tode sitzt der Bauer bei der Leiche und hält Wache. Da kommt der Teufel und bittet flehentlich, er möge doch das Bettlaken von der

Weitere Kostenlose Bücher