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Das grosse Muminbuch

Das grosse Muminbuch

Titel: Das grosse Muminbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tove Jansson
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Farben nicht. Man braucht sich tatsächlich darüber keine Sorgen zu machen!»
    Und die Filifjonka setzte sich in den Sand und lachte, dass ihr die Trä­nen über die Wangen liefen. 

Die Geschichte von dem letzten Drachen der Welt
    Gegen Ende der Hundstage, an einem Donnerstag, fing Mumintroll ei­nen kleinen Drachen, und zwar dort in dem großen braunen Wasser­loch, rechts neben dem Hängemattenbaum des Muminvaters.
    Natürlich hatte Mumintroll nicht die Absicht, einen Drachen zu fangen. Er hatte nur versucht, eins von den kleinen Kribbeltieren auf­zustöbern, die da im Bodenschlamm herumkrochen. Er wollte unter­suchen, ob sie eigentlich ihre Beinchen beim Schwimmen bewegten und ob sie tatsächlich rückwärts schwammen.
    Aber als er rasch das Marmeladenglas herauszog, sah er, dass etwas ganz anderes darinnen saß. «Bei meinem Schwänzchen!» flüsterte Mu­mintroll andächtig. Er hielt das Glas mit beiden Pfoten ganz fest und staunte.
    Der Drache war nicht größer als eine Streichholzschachtel. Er schwamm im Wasser und bewegte anmutig die durchsichtigen Flügel, die genauso schön waren wie die Flossen eines Goldfisches.
    Aber so prachtvoll vergoldet wie dieser winzige Drache war kein Goldfisch der Welt! Er funkelte vor Gold, hatte eine richtige Goldkörnchenhaut im Sonnenschein! Der kleine Kopf war hellgrün und die Augen gelb wie Zitronen. Die sechs vergoldeten Beinchen hatten jedes seine kleine grüne Tatze, und der Schwanz wurde an der Spitze grünlich. Er war einfach wunderbar!
    Mumintroll schraubte den Deckel zu (mit Luftlöchern natürlich) und stellte das Glas vorsichtig ins Moos, legte sich dicht heran auf den Bauch und betrachtete den Drachen. Dieser schwamm an die Glaswand und öffnete seinen kleinen Rachen, der ganz mit kleinen Zähnen besetzt war.
    Er ist böse, dachte Mumintroll. Er ist böse, obwohl er so winzig klein ist. Was soll ich tun, damit er mich ein bisschen lieb hat... Und was frisst er? Was frisst ein Drache?
    Besorgt und erregt hob er das Glas wieder hoch und machte sich auf den Heimweg. Ganz vorsichtig ging er, damit der Drache nicht gegen die Glaswände stieß. Er war doch so furchtbar klein und empfindlich!
    «Ich werde dich hegen und pflegen und sehr liebhaben», flüsterte Mu­mintroll. «Du darfst auf meinem Kissen schlafen. Und wenn du größer geworden bist und mich ein bisschen liebgewonnen hast, dann darfst du mit mir zusammen im Meer schwimmen...»

    Der Muminvater war mit den Tabakbeeten beschäftigt. Natürlich könnte man ihm den Drachen zeigen. Aber vielleicht auch lieber nicht. Noch nicht. Man konnte ihn erst ein paar Tage für sich allein haben, damit er sich gewöhnte. Als Geheimnis! Während man auf das Schönste von allem wartete: nämlich dem Mumrik den Drachen zu zeigen!

    Mumintroll drückte das Glas an sich und ging so gleichgültig, wie er es vermochte, zum hinteren Aufgang. Die anderen waren irgendwo auf der Veranda.
    Gerade als der Troll ins Haus schlüpfen wollte, steckte die kleine My ihren Kopf hinter der Wassertonne hervor und rief neugierig:
    «Was hast du da?»
    «Nichts», sagte der Mumintroll.
    «Ein Glas hast du», sagte My und reckte den Hals. «Was ist denn da drin? Warum versteckst du es?»
    Mumintroll lief rasch die Treppen hinauf und in sein Zimmer hinein. Er stellte das Glas auf den Tisch, das Wasser schwappte heftig. Der Drache hatte die Flügel über den Kopf gelegt und sich zu einem Bäll­chen zusammengerollt.
    Nun richtete er sich langsam auf und zeigte die Zähne.
    «Das soll nie wieder vorkommen», versprach Mumintroll. «Entschul­dige bitte!»
    Er schraubte den Deckel ab, damit sich der Drache ein wenig umsehen könne, und dann verriegelte er die Tür. Man konnte nie so genau wissen, mit My und so...
    Als er zu dem Drachen zurückkam, war dieser aus dem Wasser heraus­gekrochen und saß auf dem Glasrand. Mumintroll streckte behutsam die Pfote aus und wollte ihn streicheln.
    Doch da öffnete der Drache seinen Rachen und spie eine kleine Rauchwolke aus. Eine rote Zunge fuhr wie eine Flamme heraus und ge­nauso schnell wieder zurück. «Au», sagte Mumintroll, denn er hatte sich verbrannt. Nicht sehr, aber immerhin!
    Er bewunderte den Drachen mehr als zuvor.
    «Bist wohl böse, was ?» fragte er vorsichtig. «Bist schrecklich, fürchter­lich und ungeheuerlich, was? Ei, ei, ei, du kleines süßes Vieh!»
    Der Drache schnaubte.
    Mumintroll kroch unter das Bett und holte seine Nachtkiste hervor, in der noch ein hart gewordener

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