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Das grosse Muminbuch

Das grosse Muminbuch

Titel: Das grosse Muminbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tove Jansson
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Geschöpf im Dunkeln leuchtet.»
    «Das weiß ich wirklich nicht», sagte der Mumrik. «Geh nach Haus und guck nach.»
    «Aber ich habe ihn doch hinausgelassen», stieß Mumintroll aus. «Ist er nicht zu dir gekommen?»
    «Nei-ein, der nicht», sagte Mumrik und zündete sich die Pfeife an. «Solch kleine Drachen tun, was ihnen gerade einfällt. Einmal so und ein anderes Mal so, und sehen sie eine fette Fliege, vergessen sie alles, was sie früher dachten oder fühlten... So ist das mit den Drachen, weißt du. Auf die ist kein Verlass!»
    Mumintroll schwieg lange. Bis er sich ins Gras setzte und sagte: «Du magst recht haben. Gut, dass er weggeflogen ist! Doch, sicherlich. Viel­leicht war es so am besten. Übrigens: Dein neuer Schwimmer. Der ist hübsch im Wasser, nicht? Rot.»
    «Ziemlich», brummte der Mumrik. «Ich werde dir auch einen machen. Denn morgen kommst du wohl her und angelst?»
    «Natürlich», sagte Mumintroll, «versteht sich doch!» 

Von dem Hemul, der die Stille liebte
    Es war einmal ein Hemul, der auf einem Jahrmarkt arbeitete, was ja nicht zu bedeuten braucht, dass das besonders viel Spaß macht. Er lochte die Eintrittskarten der Besucher, damit sie sich nicht mehr als einmal amüsieren konnten, und schon das allein kann einem ja das Herz schwer machen, wenn man es sein Leben lang tut.
    Der Hemul knipste und knipste die Karten, und während er es tat, träumte er davon, was er tun würde, wenn er endlich pensioniert sein würde.
    Für den Fall, dass jemand nicht weiß, was pensioniert-sein bedeutet: es ist nichts anderes, als dass man, wenn man alt genug geworden ist, in aller Ruhe und Gemütlichkeit tun darf, was man will.
    Jedenfalls hatten es die Verwandten des Hemuls so erklärt.
    Der Hemul hatte eine furchtbar große Verwandtschaft, eine ganze Reihe von ungeschlachten, polternden, äußerst gesprächigen Hemulen, die einander auf den Rücken klopften und fürchterlich laut lachen konnten.
    Sie besaßen gemeinsam alles, was es auf dem Jahrmarkt gab. Anson­sten bliesen sie Posaune, oder sie machten Hammerwerfen, erzählten komische Geschichten oder jagten sonst irgendwie den Leuten Furcht ein. Sie meinten aber nichts Böses damit.
    Der Hemul besaß nichts. Denn er gehörte in die Seitenlinie, d.h. er war nur halb und halb mit den andern verwandt. Und da er nie zu einer Sache nein sagen konnte oder aber auf sich aufmerksam zu machen wusste, musste er die Kinder hüten und den großen Balg des Karussells bedienen und im übrigen die Eintrittskarten lochen.
    «Du bist alleinstehend und hast nichts zu tun», sagten die anderen Hemule freundlich. «Es tut dir bestimmt nur gut und heitert dich auf, wenn du ein bisschen mithilfst und unter die Leute kommst.»
    «Aber ich bin ja nie allein», versuchte der Hemul zu erklären. «Ich komme ja nie dazu. Es sind so viele, die mich aufheitern wollen. Ent­schuldigt, aber ich würde ja so gern...»

    «Gut, gut», sagten die Verwandten und klopften ihm auf die Schulter. «So soll es sein! Nie allein und immer in Fahrt!»
    Der Hemul lochte weiter Eintrittskarten und träumte von der großen und wunderbaren, stillen Einsamkeit und hoffte, dass er so schnell wie möglich alt werden möchte.

    Die Karusselle drehten sich, und die Trompeten ertönten, und jeden Abend kreischten Gafsas, Homsas und Mymlas auf der Berg-und-Tal-Bahn. Der Dronte Edward gewann beim Porzellanzerschlagen den ersten Preis, und rund um den träumenden, traurigen Hemul tanzte und schrie man, lachte und zankte man sich, aß und trank, und allmählich begann der Hemul geradezu Angst zu haben vor Leuten, die sich amü­sierten und Lärm machten.
    Er schlief im Kinderzimmer der Hemule, das tagsüber hell und freund­lich war. Wenn nachts die Kinder aufwachten und schrien, spielte er Leierkasten für sie, um sie zu unterhalten.
    Außerdem half er mit bei allem, was nötig ist in einem Haus voller Hemule, und den ganzen Tag über hatte er Gesellschaft, und alle um ihn herum hatten gute Laune und erzählten alles, was sie dachten und meinten, taten oder tun wollten. Aber zum Antworten gaben sie ihm nie Zeit.
    «Werde ich nicht bald alt?» fragte der Hemul eines Tages beim Mit­tagessen.
    «Alt? Du?» rief sein Onkel vergnügt. «Noch lange nicht! Rappele dich auf, man ist nicht älter, als wie man sich fühlt.»
    «Aber ich fühle mich furchtbar alt», sagte der Hemul hoffnungsfreudig.
    «Husch-pusch», sagte der Onkel. «Heute Abend machen wir ein Feuer­werk, das wird herrlich werden, und das

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