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Das Große Spiel

Das Große Spiel

Titel: Das Große Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claude Cueni
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Spieltischen vorführen als notorischen Glücksspieler.«
    »Keine Angst«, entgegnete John, »was bedeutet schon ein Sieg an einem Spieltisch, wenn man die Möglichkeit hat, ganz Schottland mit neuem Geld zu versorgen und aus dem Elend zu befreien? Mein nächstes Spiel wird nicht an einem Spieltisch ausgetragen, sondern an einem Rednerpult!«
    Jean Law lächelte: »Die Schauspielerei hast du wohl an den Spieltischen erlernt. Aber deiner Mutter kannst du nichts vormachen, John. Du wirst Edinburgh nicht verlassen, bevor du Mr Andrew Ramsay ruiniert hast.«
    »Madam«, protestierte John, doch Jean Law winkte ab.
    »Ich werde ein Auge auf ihn haben«, scherzte Catherine. Catherine wirkte blass. Sie schien keinen großen Appetit zu haben. Madam warf einen diskreten Blick auf Catherines Bauch. Catherine bemerkte es und lächelte matt. Madam wusste sofort Bescheid. Sie schloss für einen Augenblick die Augen. Catherine war schwanger. Und sie würde Großmutter werden. Sie sah wieder auf.
    »Vergesst nicht, der Königin zu schreiben«, sagte Madam und schaute besorgt zu ihren Söhnen.
    »Das ist richtig, Madam«, erwiderte William. »Ein Sieg vor dem Parlament in Edinburgh nützt ihm nichts, wenn England und Schottland sich zur Union zusammenschließen und das Todesurteil dadurch auf Schottland erstreckt wird. Wenn John mich dafür bezahlt, werde ich mich um diese Angelegenheit kümmern.«
    »William!«, entsetzte sich Madam.
    Doch William blieb gelassen: »Freuen Sie sich doch darüber, dass Ihre Söhne miteinander Geschäfte machen. Mehr können Sie von uns nicht verlangen, nicht wahr, John?«
    John lachte herzlich.
     
    PARIS, 1701
     
    Philipp d'Orleans schlenderte gelangweilt durch seinen Salon. Die Pharao-Tische waren schlecht besetzt. Vor dem Polizeipräfekten d'Argenson blieb er stehen.
    »Ich höre, Sie haben unseren schottischen Freund schon wieder außer Landes gejagt...«
    D'Argenson verriet keine Regung: »C'est ca, Monsieur le Due. Monsieur Law hat uns erneut verlassen. Dringende Geschäfte, wie ich hörte ...«
    Der Due d'Orleans ignorierte d'Argensons Lügen: »Was lag gegen ihn vor?«
    »Sie meinen, ich ...«
    »Was lag gegen ihn vor?«, wiederholte der Herzog trocken.
    D'Argenson sah, dass der Due d'Orleans die Sache nicht auf sich beruhen lassen wollte: »Falls etwas gegen ihn vorlag, unterliegt dies der Geheimhaltungspflicht«, entgegnete d'Argenson trocken.
    Der Herzog reagierte ungeduldig, während d'Argenson ein süffisantes Lächeln aufsetzte.
    »D'Argenson, ich kann auch den König fragen. Schließlich ist er mein Onkel. Oder haben Sie auch gegenüber unserem König eine Geheimhaltungspflicht?«
    »Ich bin ein treuer Diener unseres Königs, Herzog. Es liegt im Ermessen unseres Königs, Ihnen die Gründe mitzuteilen.«
    Der Herzog lächelte: »Falls er die Gründe kennt.« D'Argensons Gesicht verfinsterte sich. Er zog die pechschwarzen Brauen zusammen und schürzte seine Lippen. Philipp d'Orleans legte dem obersten Polizeipräfekten den Arm auf die Schulter, weil er wusste, dass er dies hasste, und flüsterte ihm ins Ohr: »Ich hörte, Sie wollen Finanzminister werden. Sie wollen sich nicht mehr um das ganze Gesindel kümmern, das sich nachts in unseren Straßen rumtreibt...«
    D'Argenson ergriff den Arm des Herzogs und nahm ihn langsam von seiner Schulter. Dann machte er einen kurzen Schritt auf den Herzog zu und flüsterte ihm ins Ohr: »Es gibt viele Gerüchte in Paris. Ich hörte, dass Sie von morgens bis abends nur saufen und huren und auf den Tod Ihres Onkels warten.«
    Philipp d'Orleans lachte müde vor sich hin: »Haben Sie heute Abend Zwiebelsuppe gegessen, Marquis d'Argenson?«
    D'Argenson reagierte irritiert.
    »Gerüche sind manchmal schlimmer als Gerüchte«, fuhr Philipp d'Orleans heiter fort, »denn Gerüchte sind harmlos. Sie sagen lediglich etwas über denjenigen aus, der sie verbreitet.«
    D'Argenson verneigte sich: »Ich bedanke mich für den angenehmen Abend, Monsieur le Duc.«
    »Sie sind stets willkommen, Monsieur le Marquis d'Argenson«, rief der Herzog mit einer theatralischen Geste, »ich werde morgen den König besuchen und ihn bitten, dass er uns John Law of Lauriston zurückbringt. Vielleicht - werde ich ihn auch um mehr bitten ...«
    Die Bemerkung blieb nicht ungehört im Salon. Ein Raunen der Zustimmung ging durch die Besucher, während d'Argenson sich vom Spieltisch entfernte und in der Tiefe des Saals verschwand.
     
    EDINBURGH, 1704
     
    William Law hielt seine

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