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Das Grosse Spiel

Das Grosse Spiel

Titel: Das Grosse Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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sagte ein anderer Junge, ein Starti aus einer jüngeren Gruppe. »Sie haben die Parole ausgegeben, daß kein Starti, der zu deinen Übungsstunden kommt, es in irgendeinem Trupp zu etwas bringen wird. Es heißt, die Kommandanten wollten keine Soldaten, die durch deine Ausbildung verdorben sind.«
    Ender nickte.
    »Aber so, wie ich's verstehe«, sagte der Starti, »werd' ich hier der beste Soldat, der ich sein kann, und jeder Kommandant, der auch nur 'nen Pfifferling wert ist, wird mich nehmen. Neh?«
    »Ja!« sagte Ender mit Entschiedenheit.
    Sie setzten das Training fort. Ungefähr eine halbe Stunde später, als sie gerade Abschüttelkollisionen mit eingefrorenen Soldaten übten, kamen mehrere Kommandanten in verschiedenen Uniformen herein. Ostentativ schrieben sie ihre Namen auf.
    »He«, rief Alai. »Paßt auf, daß ihr meinen Namen richtig buchstabiert!«
    Am nächsten Abend waren es sogar noch weniger Jungen. Jetzt hörte Ender auch die Geschichten - kleine Startis, die in den Waschräumen herumgestoßen wurden oder Unfälle im Speisesaal und im Spieleraum hatten oder deren Dateien von älteren Jungen, die das primitive Sicherungssystem ihrer Pulte geknackt hatten, mit Müll verstopft wurden.
    »Heute abend kein Training«, sagte Ender.
    »Der Teufel soll mich holen, wenn nicht«, sagte Alai.
    »Warten wir ein paar Tage. Ich möchte nicht, daß einer von den Kleinen verletzt wird.«
    »Wenn du aufhörst, auch nur für einen Abend, werden sie glauben, daß es auf diese Weise funktioniert. Genau, als wenn du immer vor Bernhard zurückgesteckt hättest, wenn er sich wie ein Schwein verhielt.«
    »Außerdem«, sagte Shen, »haben wir keinen Schiß, und es ist uns egal, also schuldest du es uns, weiterzumachen. Wir brauchen das Training und du auch.«
    Ender erinnerte sich an das, was Dink gesagt hatte. Das Spiel war unbedeutend, verglichen mit der ganzen Welt. Warum sollte irgendwer jeden Abend seines Lebens auf dieses dumme, dumme Spiel verwenden?
    »Wir erreichen sowieso nicht so viel«, sagte Ender. Er wandte sich zum Gehen.
    Alai hielt ihn auf. »Haben sie dir auch Angst gemacht? Dich im Waschraum zusammengeschlagen? Dir den Kopf ins Pissoir gesteckt? Hat dir jemand eine Pistole in dein Spundloch geschoben?«
    »Nein«, sagte Ender.
    »Du noch mein Freund?« fragte Alai ruhiger.
    »Ja.«
    »Dann ich auch noch dein Freund, Ender, und ich bleibe hier und übe mit dir.«
    Die älteren Jungen kamen wieder, aber es waren weniger Kommandanten dabei. Die meisten gehörten zwei oder drei Trupps an. Ender erkannte Salamanderuniformen. Sogar ein paar Ratten. Diesmal schrieben sie keine Namen auf. Statt dessen äfften sie nach und schrien und spotteten, während die Startis versuchten, schwierige Übungen mit ihren untrainierten Muskeln zu meistern. Bei einigen der Jungen begann es zu wirken.
    »Hört ihnen zu«, sagte Ender zu den anderen Jungen. »Merkt euch die Worte. Wenn ihr jemals euren Gegner verrückt machen wollt, dann brüllt ihnen so ein Zeug entgegen. Wenn sie wütend werden, machen sie dumme Sachen. Aber wir werden nicht wütend.«
    Shen nahm sich die Idee zu Herzen, und nach jeder Stichelei von den älteren Jungen ließ er eine Gruppe von vier Startis die Worte fünf- oder sechsmal laut rezitieren. Als sie anfingen, die Schmähungen wie Kinderreime zu singen, stießen sich ein paar der älteren Jungen von der Wand ab und machten sich zu einem Kampf bereit.
    Die Blitzanzüge waren für Kriege ausgelegt, die mit harmlosem Licht ausgefochten wurden; sie boten wenig Schutz und behinderten ernstlich die Bewegung, wenn es zu einem Kampf Mann gegen Mann in Null-G kam. Die Hälfte der Jungen wurden sowieso geblitzt und konnte nicht kämpfen; aber die Steifheit ihrer Anzüge machte sie potentiell nützlich. Rasch befahl Ender seinen Startis, sich in einer Ecke des Raumes zu versammeln. Die älteren Jungen lachten sie noch mehr aus, und einige, die an der Wand gewartet hatten, rückten vor, um sich dem Angriff anzuschließen, als sie Enders Gruppe auf dem Rückzug sahen.
    Ender und Alai beschlossen, einem Feind einen eingefrorenen Soldaten ins Gesicht zu werfen. Der eingefrorene Starti traf mit dem Helm voraus auf, und die beiden prallten voneinander ab wie Billiardkugeln. Der ältere Junge hielt krampfhaft seine Brust fest, wo der Helm ihn getroffen hatte, und schrie vor Schmerz.
    Das Possenspiel war vorbei. Der Rest der älteren Jungen stieß sich ab, um in die Schlacht einzugreifen. Ender hatte wenig Hoffnung, daß

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