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Das große Wawuschel-Buch

Das große Wawuschel-Buch

Titel: Das große Wawuschel-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Augen! Kein Bär, Schaf oder langhaariger Affe   – nein, ein winziges, putziges Wesen mit grünen Haaren, die im Dunkeln sogar leuchten sollten! Im Nu sprach sich diese Sensation in der Stadt herum. Die Leute strömten schon am Vormittag in Scharen herbei und das Geld klimperte genau so,wie Zacharias Löwenherz es sich vorgestellt hatte. Er rannte durch die gaffende Menge und kassierte und grinste über beide Backen vor Freude.
    Nur Wuschel grinste immer noch nicht. Er wurde von Stunde zu Stunde verzweifelter. Wie diese grässlichen Menschen ihn anstarrten mit ihren riesig großen, weißen Gesichtern und ihren Glotzaugen! Ein Schauer nach dem anderen lief Wuschel über den Rücken. Er versuchte, sich mit dem Gesicht gegen die Wand zu stellen   – vergeblich. Sofort fuhr Zacharias Löwenherz mit einem Stock in den Käfig und drehte ihn um. Die Leute wollten sich darüber kaputtlachen. »Hahaha«, grölten sie, »hahaha«, so laut, dass es Wuschel in den Ohren dröhnte. Empört streckte er ihnen die Zunge heraus, doch da grölten sie nur noch lauter. Sie schienen es über alle Maßen komisch zu finden, wie der arme Wuschel in seinem Käfig hockte und vor Verzweiflung nicht aus noch ein wusste.
    »Die Menschen«, dachte er und ballte die Fäuste, »
diese Menschen
! Die sind ja noch schlimmer als der Mamoffel.«
    Langsam verwandelte sich seine Verzweiflung in Zorn, einen Zorn, der immer größer wurde. Und als nach dem Mittagessen noch mehr Leute erschienen, um ihn anzuglotzen, als sogar das Fernsehen anfing, ihn mit großen Kameras zu filmen   – da platzte er und bekam einen fürchterlichen Wutanfall. Er brüllte, er trampelte, er tobte. Er packte das Marmeladeglas und schmiss es mitten in den Käfig, er schmiss seinen Teller und seine Tasse hinterher und dann schmetterte er einen von den neuen Stühlen so lange auf den Boden, bis dieser auseinanderbrach.Das machte ihm Spaß! Doch bevor er sich den zweiten Stuhl vornehmen konnte, kam leider Zacharias Löwenherz dazwischen. Er hatte ein Stück Bindfaden in der Tasche. Damit fesselte er den tobenden Wuschel und band ihn an einen Bettpfosten. Zacharias Löwenherz nämlich hatte keine Lust, in der Nacht wieder eine neue Einrichtung zu zimmern.
    »Warte nur!«, zischte er ihm ins Ohr. »Wenn die Leute verschwunden sind, kannst du was erleben, du Giftzwerg. Da sollst du ihn kennenlernen, den Zacharias Löwenherz in seinem Zorn.«
    Sogar jetzt konnte er die blöden Sprüche nicht lassen.
    Was im Übrigen das Publikum betraf, so amüsierte es sich prächtig. Ein bockiger Wawuschel war schon komisch genug gewesen. Und nun gar ein wütender Wawuschel, der sein Marmeladeglas in die Gegend schmiss! Nein, einfach zum Totlachen! Auch die Fernsehleute waren glücklich, dass sie gerade diesen günstigen Moment erwischt hatten. Sie filmten jede Einzelheit der großen Schau, denn auch das Fernsehpublikum sollte sich am Abend über diesen wild gewordenen Heinzelmann freuen. Immer mehr Leute stellten sich vor den Käfig. Das Geld klimperte und Zacharias Löwenherz fand allmählich seine gute Laune wieder. Er war bereit, Wuschel zu verzeihen. Ja, er überlegte sogar, ob er den Wutanfall zu einer Programmnummer machen sollte.
    Wuschel indessen, an den Bettpfosten gefesselt wie ein Verbrecher, brüllte nicht mehr. Er sagte kein Wort. Er hatte eingesehen, dass es sinnlos war, sich gegen denschrecklichen Zacharias Löwenherz aufzulehnen. Mit ihm war es aus. Er war verloren.

    Da hörte er etwas!
    »Wuschel«, flüsterte eine Stimme, die er so gut kannte wie nichts auf der Welt. »Wuschel, ich bin da. Ich sitze hier in der Tasche von dem netten Menschenmädchen mit den gelben Zöpfen. Das Menschenmädchen hat mich hergebracht. Es will uns helfen.«
    Für Wuschel war es, als begännen ringsherum Blumen zu blühen und Vögel zu singen. So schön klangen Wischels Worte.
    »Wischel«, flüsterte er, »Wischel.«
    Mehr sagte er nicht. Mehr konnte er auch nicht sagen. Auf keinen Fall durfte Zacharias Löwenherz merken, dass Wischel in der Nähe war.
    »Ich hab dich endlich gefunden und weiß, wo du bist«, flüsterte Wischel. »Das Menschenmädchen trägt mich jetzt wieder fort. Wir müssen überlegen, wie wir dich befreien können. Sei nicht mehr traurig. Wir helfen dir.«
    Nein, Wuschel war nicht mehr traurig. Im Gegenteil, er strahlte. Er strahlte von einem Ohr zum anderen und Zacharias Löwenherz sagte:
    »Hast du endlich eingesehen, dass du das große Los gezogen hast? Merkst du, wie gut

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