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Das große Zeitabenteuer

Das große Zeitabenteuer

Titel: Das große Zeitabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Dampfwagen, Kniehosen und elektrisches Licht…«
    »O'Leary, was? Ein seltsamer Name. Du stammst aus einem fernen Land, möchte ich wetten, und weißt nichts von unserem Reich Artesia?«
    »Hmm, das kann man wohl sagen«, meinte O'Leary.
    Goruble biß sich auf die Unterlippe. »In welcher Absicht bist du hierher gekommen?« Lafayette hatte den Eindruck, er mache sich Sorgen.
    »Oh, in keiner Absicht. Ich wollte … mich nur umsehen.«
    »Wonach?«
    »Eigentlich nur so zum Spaß. Als Tourist, könnte man sagen.«
    »Wie bist du hergekommen?« wollte der König wissen.
    »Nun, das ist eine schwierige Frage. Ich verstehe es selbst nicht richtig.«
    »Hast du … Freunde in der Hauptstadt?«
    »Ich kenne hier keinen Menschen.«
    Goruble warf einen Blick auf O'Learys rechte Hand. »Dein Ring«, sagte er. »Ein interessantes Schmuckstück.« Er sah Lafayette ins Gesicht. »Du hast es, äh, hier gekauft?«
    »O nein, ich habe es schon seit Jahren.«
    Goruble runzelte die Stirn. »Woher?«
    »Der Ring hat an einer Schnur um meinen Hals gehangen, als ich vor der Tür des Waisenhauses gefunden wurde.«
    »Waisenhaus? Ein Haus für Elternlose und Findlinge?«
    O'Leary nickte.
    Goruble lächelte aufmunternd. »Zieh ihn kurz ab; ich möchte ihn gern genauer betrachten.«
    »Tut mir leid, aber er ist so eng, daß er sich nicht mehr abziehen läßt.«
    »Hmmm.« Der König warf O'Leary einen scharfen Blick zu. »Nun, dann möchte ich dir einen guten Rat geben, Bursche. Trag den Ring mit der Platte nach innen, damit andere die Axt und den Drachen nicht versehentlich mißdeuten können.«
    »In welcher Beziehung?«
    Goruble breitete die Hände aus. »In den Kneipen wird ein Märchen erzählt. Eines Tages soll ein mystischer Held mit diesem Symbol erscheinen, um das Land von… äh… gewissen Lasten zu befreien. Das ist natürlich alles Unsinn, aber es wäre doch peinlich, wenn du mit diesem Helden verwechselt würdest.«
    »Vielen Dank für den Tip.« Lafayette drehte den Ring nach innen. »Kann ich jetzt ein paar Fragen stellen?«
    »Ah, du möchtest vermutlich wissen, weshalb du hier im Palast bist, anstatt wie die übrigen Verbrecher in einem düsteren Verlies in Ketten zu liegen?«
    »Nein, eigentlich nicht, aber da wir schon einmal dabei sind – warum bin ich hier?«
    »Auf meinen Befehl hin. Ich habe dem Führer der Stadtwache vor zwei Wochen befohlen, mir alle Personen vorzuführen, die der Zauberei verdächtigt werden.«
    Lafayette nickte, hielt gähnend die Hand vor den Mund. »Entschuldigung«, sagte er. »Bitte weiter; ich höre zu.«
    »Unverschämter!« fauchte der König. »Hast du keinen Respekt vor einem Herrscher.«
    »Doch, natürlich .. äh … Majestät«, antwortete O'Leary. »Ich bin nur ziemlich müde.«
    Goruble ließ sich in einen bequemen Klubsessel fallen und sah verblüfft zu, wie Lafayette in einem anderen Platz nahm. »He!« knurrte er böse. »Wer hat dir das erlaubt?«
    O'Leary gähnte nochmals. »Hören Sie, lassen wir doch den Unsinn«, schlug er friedfertig vor. »Ich bin völlig von den Socken. Wissen Sie, ich glaube allmählich, daß diese Traumabenteuer so ermüdend wie echte sind. Schließlich glaubt der Verstand – zumindest ein Teil davon –, er sei wirklich wach, so daß er entsprechend…«
    »Ruhe!« kreischte Goruble. »Der Unsinn macht mich noch verrückt!« Er starrte O'Leary an, als habe er eine schwierige Entscheidung zu treffen. »Hör zu, Bursche, weißt du bestimmt, daß du mir nicht etwas … nun, erzählen möchtest? Eine Angelegenheit, die wir, äh, offen diskutieren könnten?« Er beugte sich nach vorn und kniff ein Auge zu. »So daß wir beide unseren Vorteil haben?«
    »Ich weiß gar nicht, was Sie meinen …»
    »Antworte deutlich – ja oder nein? Du kannst unbesorgt sprechen; ich gebe dir mein Wort, daß dir daraus keine Nachteile erwachsen.«
    »Nein«, antwortete O'Leary fest. »Ganz bestimmt nicht.«
    »Nein?« Der König ließ die Schultern hängen. »Ich hatte gehofft… vielleicht…» Sein Blick fiel auf die Weinflasche, die O'Leary auf einen Tisch gestellt hatte. »Erzähl mir doch«, forderte er Lafayette vertraulich auf, »Wie die Flasche in die Schublade gekommen ist.«
    »Sie hat schon immer dort gelegen«, erklärte O'Leary ihm. »Ich habe sie nur zum Vorschein gebracht.«
    »Aber wie…« Der König schüttelte den Kopf. »Nein, genug ist genug.« Er riß an einem Klingelzug. Die Tür öffnete sich; auf der Schwelle standen vier Bewaffnete.
    »Bringt ihn

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