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Das große Zeitabenteuer

Das große Zeitabenteuer

Titel: Das große Zeitabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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ironisch. »Ich bin viel zu zu…» Er verzog die Nase und nieste ohrenbetäubend; dann faßte er seine MP fester und richtete sie wieder auf O'Leary.
    Die Schranktür öffnete sich geräuschlos etwas weiter, ein Glaskrug kam in Sicht, rollte aus dem dunklen Fach, fiel, zersplitterte …
    Goruble sprang erschrocken auf. Seine MP bellte los, aber Lafayette befand sich nicht mehr in der Schußlinie, sondern bereits neben Goruble. Er riß ihm die Waffe aus den Händen und richtete sie auf Gorubles Magen.
    »Nettes Spielzeug«, meinte er anerkennend. »Ich möchte wetten, daß man damit leichter einen Thron stehlen kann.«
    Goruble schnaubte verächtlich.
    »Setzen Sie sich dort drüben hin«, befahl Lafayette. »Lassen wir das Gerede. Wo ist Adoranne?« Er betastete die unbekannte Waffe und fragte sich, wo der Feuerknopf sein mochte. Wenn Goruble eine Pistole trug und sie plötzlich zog…
    »Sie wissen gar nicht, was Sie tun, Sie Narr!« knurrte Goruble.
    »Sie wollten Tatsachen«, sagte O'Leary. »Schön, hier sind einige: Sie sitzen auf einem Thron, der Ihnen nicht gehört. Sie haben die Prinzessin entführt – die übrigens nicht Ihre Nichte ist –, weil sie Ihnen hätte gefährlich werden können. Sie haben Lod und seinen Saurier von anderswo importiert. Leider mußte ich die beiden umbringen.«
    »Sie…« Goruble ließ sich zu Boden fallen, als Lafayettes Zeigefinger versehentlich den richtigen Knopf drückte, so daß drei Kugeln am Kopf des Monarchen vorbeipfiffen.
    »Nur ein Warnschuß«, sagte O'Leary hastig. »Los, reden Sie endlich, Goruble. Wo ist sie?«
    Der König hockte neben seinem Stuhl; er war leichenblaß.
    »Na, na, nur keine Aufregung«, murmelte er mit zitternder Stimme, während er sich langsam aufrichtete. »Ich erzähle Ihnen gern alles, was Sie von mir wissen wollen. Ich wollte Ihnen ohnehin einen Vorschlag zur Güte machen.« Er klopfte sich Staub von der Weste. »Sie haben doch nicht etwa gedacht, ich wollte alles für mich behalten, lieber Freund? Ich wollte nur, äh, die eingeführten Verbesserungen untermauern, bevor ich Sie kommen ließ…oder einlud, wenn Ihnen das besser gefällt oder …«
    »Kommen Sie zur Sache. Wo ist sie?«
    »In Sicherheit!« antwortete Goruble rasch.
    »Hoffentlich, sonst kann ich für nichts garantieren!«
    »Ich versichere Ihnen, daß es ihr gut geht! Sind Sie etwa zu Schaden gekommen? Ich bin keineswegs blutgierig, müssen Sie wissen. Der… äh… bedauerliche Vorfall war nur ein unglücklicher Zufall.«
    O'Leary zog die Augenbrauen hoch. »Schildern Sie diesen Unglücksfall.«
    Goruble breitete die Hände aus. »Wirklich höchst bedauerlich. Ich war eines Abends in seinem Arbeitszimmer erschienen, um ihm einen Vorschlag zu unterbreiten, aber er …«
    »Wenn Sie ›er‹ sagen, meinen Sie wohl Ihren Vorgänger?«
    »Meinen, äh, ja, meinen Vorgänger. Ein aufbrausender Mann, wissen Sie. Dabei hatte er gar keinen Grund, einen Wutanfall zu bekommen. Schließlich war meine Unterstützung, zu der mich meine speziellen Hilfsmittel befähigten, mehr wert als die Gegenleistung, die ich forderte. Aber anstatt vernünftig zu diskutieren, wie ich es erwartet hatte, zog er es vor, den Beleidigten zu spielen – als ob das Angebot, seine Schwester in allen Ehren zu heiraten, nicht eine große Ehre für jeden primitiven… ich wollte sagen, unterentwickelten … oder … beziehungsweise …«
    »Los, weiter!«
    »Ich war natürlich gekränkt und nahm kein Blatt vor den Mund. Er wollte mich schlagen. Damals war ich noch ziemlich kräftig. Er fiel…«
    »Und schlug sich den Kopf an?«
    »Nein, es war das Schwert – natürlich sein eigenes –, und in der Aufregung wurde er irgendwie, äh, gepfählt. Durchs Herz. Auf der Stelle tot, wissen Sie. Ich konnte nichts tun.«
    Goruble wischte sich mit einem Spitzentuch den Schweiß von der Stirn. »Nun saß ich wirklich in der Klemme, denn ich konnte nicht einfach die Wache rufen und den Unglücksfall zu Protokoll geben. Mir blieb keine andere Wahl – ich mußte den Leichnam beseitigen, brachte ihn durch den Geheimgang nach unten und… äh… schickte ihn fort. Aber was dann? Ich zerbrach mir den Kopf darüber, bis mir endlich ein gangbarer Ausweg einfiel: ich mußte die Macht ergreifen – selbstverständlich nur vorläufig –, um später in aller Ruhe nach einer besseren Lösung suchen zu können. Folglich traf ich meine Vorbereitungen, rief den Kronrat zusammen, erklärte die Lage und versicherte mich seiner

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