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Das große Zeitabenteuer

Das große Zeitabenteuer

Titel: Das große Zeitabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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bin…« O'Leary kam mit erhobener Axt näher.
    »Halt!« Nicodaeus hob die Hände. »Ich erzähle es Ihnen, Lafayette! Aber ich warne Sie – die Sicherheitsbestimmungen werden dadurch verletzt!«
    »Los!« O'Leary hielt die Axt bereit.
    »Ich bin Vertreter einer wichtigen und einflußreichen Organisation; sozusagen ein Geheimagent«, begann Nicodaeus. »Mein Auftrag ist es, hier gewisse Unregelmäßigkeiten zu erforschen.«
    »Reden Sie keinen Unsinn!«
    »Die Zentrale hat mich hierher geschickt. Es handelt sich um einen streng lokalisierten Wahrscheinlichkeitsfehler. Ich sollte ihn beseitigen.«
    »Nicht besonders gut«, meinte Lafayette kopfschüttelnd. »Keineswegs überzeugend. Versuchen Sie es noch mal.«
    »Sehen Sie …« Nicodaeus holte eine silberglänzende Plakette aus seinem Gewand. »Meine Erkennungsmarke. Und wenn Sie mich an meinen Tresor lassen, zeige ich Ihnen mein Beglaubigungsschreiben.«
    O'Leary erkannte die Zahl 7-8-6 vor einem zweifarbigen Hintergrund, der ihn an eine aufgeschnittene Zwiebel erinnerte. Darunter stand in Goldbuchstaben:
    SUBINSPEKTOR DER KONTINUA
    Er runzelte die Stirn und ließ die Axt sinken. »Was soll das heißen?«
    »Zu den Aufgaben der Zentrale gehört es, unzulässige Beanspruchungen des Wahrscheinlichkeitsgewebes festzustellen und zu neutralisieren, weil sie den Fortgang der entropischen Evolution beeinträchtigen können.«
    O'Leary hob die Axt. »Drücken Sie sich gefälligst deutlicher aus!«
    »Ich will es gern versuchen, Lafayette, obwohl ich selbst noch Zweifel habe. Vor einigen Jahrzehnten ist es hier zu einem Wahrscheinlichkeitsfehler gekommen, zu einer Dauerbelastung des Kontinuums. Das mußte natürlich untersucht werden, und ich …«
    »Okay, ich glaube Ihnen alles. Aber was hat das alles mit Adoranne zu tun?«
    »Ich wollte Ihnen nur meinen Auftrag erläutern, mein Junge. Vor zwanzig oder dreißig Jahren ist hier etwas Merkwürdiges vorgegangen; die Situation hat sich seitdem nicht entscheidend geändert. Ich sollte die dadurch entstandene Anomalie beseitigen, habe jedoch bisher keinen Erfolg gehabt. Das Zentrum ist irgendwo hier in der Nähe. Ich habe sogar Sie verdächtigt – aber meine Messungen beweisen natürlich das Gegenteil.«
    »Welche Messungen?«
    »Sie erinnern sich noch an mein Feuerzeug? In Wirklichkeit ein Meßgerät, das in Ihrem Fall nicht angesprochen hat, da Sie von hier stammen. Nur Fremde, die aus einem anderen Kontinuum kommen, erzeugen meßbare Veränderungen.«
    »Hmmmm. Na, dann überprüfen Sie Ihr Gerät lieber bei nächster Gelegenheit. Aber hören Sie, das bringt uns nicht weiter. Ich dachte, Sie hätten Adoranne…« Er starrte Nicodaeus an. »Wer kann sie noch haben?«
    Der Hofzauberer rieb sich das Kinn. »Der Ränkeschmied im Palast, von dem Lod gesprochen hat?«
    »Ich dachte, damit seien Sie gemeint. Er war ziemlich blau, aber doch zu gerissen, um einen Namen zu erwähnen.«
    »Wer könnte einen Vorteil aus dem Verschwinden der Prinzessin ziehen?« murmelte Nicodaeus vor sich hin. »Nicht einmal der König …«
    »Was ist mit Goruble?« fragte O'Leary scharf.
    »Oh, er hat mit mir gesprochen, nachdem Sie bei mir gewesen waren. Er hat mich sogar eingehend verhört und schien zu glauben, ich wollte mich schützend vor Sie stellen.«
    »Haben Sie ihm gesagt, daß ich bei Ihnen war?«
    »Nein… er muß es aber gewußt haben…« Nicodaeus riß die Augen auf. »Großer Gott, Lafayette! Ist das möglich? Ich habe immer nach einem Außenseiter gesucht – aber der König …«
    »Lod hat behauptet, dieser Jemand wolle den Thron an sich bringen; Goruble hat ihn bereits.«
    Nicodaeus runzelte die Stirn. »In derartigen Fällen gibt es oft gerissene Typen – manchmal sogar ehemalige Agenten der Zentrale, das gebe ich ehrlich zu –, die eine Chance ausnützen, sich in einer unterentwickelten Zivilisation zu etablieren und dort als Diktator zu herrschen. Dagegen hätte die Zentrale nichts einzuwenden, wenn es nicht zwangsläufig zu Anomalien führen würde. Ich habe allerdings nie daran gedacht, daß…«
    »… er schon an der Macht sein könnte«, beendete O'Leary den Satz für ihn. »Ich kenne Artesia noch nicht lange, habe aber den Eindruck, daß König Goruble keineswegs übermäßig beliebt ist und daß er vor etwa zwanzig Jahren unter recht merkwürdigen Umständen den Thron bestiegen hat.«
    »Ich bin blind gewesen!« rief Nicodaeus aus. »Ich habe ihn natürlich nie überprüft. Wer hätte den König verdächtigt? Aber

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