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Das große Zeitabenteuer

Das große Zeitabenteuer

Titel: Das große Zeitabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Adoranne zu. »Hallo, Prinzeßchen.« Er zog O'Leary am Ärmel. »Sieh dir das an – ich hab' wirklich abkassiert!« Er holte eine Handvoll goldener Uhren aus seinem Sack. »Vielen Dank für den Tip, Kamerad. Wir beide sind ein großartiges Team. Ich hab' schon eine neue Idee …»
    Adoranne seufzte tief und klammerte sich an den Türrahmen. Lafayette war mit einem Sprung bei ihr und fing sie auf.
    »Sie ist ohnmächtig geworden«, verkündete er laut. »Hilfe! Sie ist ohnmächtig!«
    »Ich verdufte jetzt, Kumpel«, sagte der Rote Stier. »Treffen wir uns am Dienstagabend in unserer Stammkneipe? Ich trage eine gelbe Tulpe, einverstanden?« Er kletterte über die Balustrade und tauchte in der Nacht unter. Inzwischen umringten besorgte Gäste Lafayette und die ohnmächtige Prinzessin.
    »Ich bringe sie in ihr Zimmer«, entschied O'Leary. Ein nervöser Kammerherr führte den Zug an, dann kam Lafayette mit Adoranne, und ein halbes Dutzend aufgeregter Hofdamen beschloß den Zug. O'Leary erreichte mit seiner Last das Schlafzimmer der Prinzessin, legte sie vorsichtig aufs Bett und hörte die Tür hinter sich zuschnappen. Er drehte sich um und stellte fest, daß er mit Adoranne allein war. Der Teufel sollte die Schwachköpfe holen! Wo hatte die Kammerzofe das Riechsalz versteckt? Wahrscheinlich waren alle wieder verschwunden, weil er sie nicht ausdrücklich hereinbefohlen hatte. Nun …
    Adoranne öffnete langsam die Augen. »Graf Alain«, flüsterte sie. »Ist ihm … nichts geschehen?«
    O'Leary setzte sich auf die Bettkante. »Keine Angst, ihm fehlt nichts«, beruhigte er Adoranne. »Der Rote Stier hat ihm nur eins auf den Kopf gegeben. Fühlst du dich wieder besser?«
    »Natürlich, Lafayette. Aber du… er hat dich mit der Waffe bedroht!«
    »Der arme Kerl weiß noch immer nicht, was eigentlich passiert ist. Ich bin ihm deswegen nicht böse, denn er wollte nur dich verteidigen.«
    »Du läßt ihn nicht bestrafen?« Adoranne legte ihm die Arme um den Hals. »Oh, Lafayette …«
    In diesem Augenblick wurde es dunkel, und O'Leary sah statt eines prächtigen Kronleuchters eine nackte Fünfzehnwattbirne schräg über sich. Er setzte sich auf und hörte das Bettgestell unter sich quietschen. »Adoranne?« Seine Finger spürten nur eine harte Wolldecke.
    »He, halt's Maul«, knurrte jemand links neben ihm. »Kannst du einen nicht pennen lassen?«
    »Wo … wo bin ich?« fragte O'Leary.
    »Schläfst du deinen Rausch erst aus? Ich hab' dich vorhin gar nicht gesehen. Du bist im Eisenbahnerheim im zweiten Stock; einen Dollar fürs Bett, vierzig Cents für die Dusche. Aber ich sage immer: warum soll unsereiner duschen?«
    Lafayette stand auf und stolperte zur Tür. Er rannte die Treppe hinab, stieß die Schwingtür auf und sah sich um. Einige Passanten starrten seine Kleidung neugierig an. Er war nach Colby Corners zurückgekehrt.
    Eine Stunde später stand O'Leary trübselig an einer Straßenecke und betrachtete den Mond, der als goldene Sichel über einem Supermarkt hing. Alle seine Bemühungen, sich wieder nach Artesia zu versetzen, waren erfolglos geblieben. Irgend etwas stimmte dabei nicht. Früher war er immer dazu imstande gewesen, aber jetzt – nichts, gar nichts, obwohl er sich mehr denn je anstrengte.
    Aber es mußte doch irgendeinen Ausweg geben. Wenn er Nicodaeus erreichen könnte…
    O'Leary runzelte die Stirn und dachte nach. Nicodaeus. Er hatte schon einmal am Telefon mit ihm gesprochen – vom Gefängnis aus. Und die Nummer – zehn Ziffern, daran erinnerte er sich ganz deutlich. Der Telefonapparat war ziemlich altmodisch gewesen. Und die Nummer …
    Sie begann mit neun … fünf-drei-vier, das war richtig; dann neun-null-null und … zwei-eins-zwei? Oder eins-zwei-eins? Nein …
    Lafayette sah die Straße entlang. Hundert Meter vor ihm stand eine Telefonzelle. Er griff in die Hosentasche, fand ein Zehncentstück und rannte los.
    Die Telefonzelle war uralt und enthielt einen nicht weniger alten Apparat mit Messingmundstück und Handkurbel. O'Leary hielt den Atem an, warf die Münze in den Schlitz und drehte die Kurbel. Stille. Dann ein klick! Wieder Schweigen. Plötzlich summte es in der Leitung.
    »Zentrale«, meldete sich eine Frauenstimme. »Die Nummer, bitte.«
    »Äh… neun, fünf, drei, vier, neun, null, null, zwei, eins, zwei«, sagte Lafayette atemlos.
    »Kein Anschluß unter dieser Nummer. Sehen Sie bitte in Ihrem Verzeichnis nach.«
    »Warten Sie!« rief O'Leary. »Ich muß mit Ihnen sprechen!«
    »Ja,

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