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Das Großelternbuch

Das Großelternbuch

Titel: Das Großelternbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Meinerts
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Sie alle haben wohl ihren Teil Schuld daran, und alle sind sie ratlos. Wir Großeltern stehen zum Glück nicht auf der Liste der Schuldigen. Aber wir dürfen nicht zurückweichen vor dem schlechten Benehmen der Jugendlichen, denn schließlich sind wir ja doch alle für sie mitverantwortlich. Fassen Sie sich ein Herz, wenn Sie etwas sehen, was Ihnen nicht gefällt, und sagen Sie’s, aber sagen Sie es freundlich. Am besten ist es natürlich, wenn Sie dabei einen kleinen versöhnlichen Scherz machen können.
     
    Selbstverteidigung lernen
     
    Wenn eins von Ihren Enkelkindern angegriffen wird, sagen Sie ihm, es soll sich verteidigen, aber ohne Rachegedanken. Wenn Ihr Enkelkind aggressiv ist, helfen Sie ihm zu unterscheiden, wo es angreift und wo es sich verteidigt, und akzeptieren Sie seine Art der Selbstverteidigung. Wenn Sie den Eindruck haben, dass das Enkelkind ein »Prügelknabe« zu werden droht, wenn es ängstlich ist gegenüber anderen Kindern, weil es sich nicht zu wehren weiß, dann sprechen Sie mit ihm über Sportarten wie Taekwondo, die der Selbstverteidigung dienen. Erkundigen Sie sich beim Sportamt Ihres Wohnorts, wo welche Kurse angeboten werden, oder schauen Sie in den Gelben Seiten oder im Internet unter »Kampfsportschulen« nach. Es gibt Kurse in Judo und Taekwondo schon ab fünf Jahren. Machen Sie den Kurs zum Geschenk. Das gilt selbstverständlich auch für Mädchen, die von solchen Kursen enorm profitieren.
    Von den Zwängen zu Markenkleidung, zum Rauchen und Trinken
     
    Überall Löwen! Was tun gegen die Modediktate?
     
    Ich gehe ins Spielzeuggeschäft und staune: überall Löwen! Löwen als Plüschtiere, als Plastiktiere, Löwenbücher, Löwenpuzzles, Löwenkassetten … Aus der Zeitung fällt mir Reklame entgegen mit Löwen, für Löwen und für einen Löwenfilm. Allmählich merke ich, was los ist: Der Löwe ist los! Er soll die Dinos, die bisher das Feld beherrschten, verdrängen. So kommt er gerade recht, damit die Kinder wieder etwas zum Wünschen haben und die Großmütter etwas zum Schenken. Die Bettwäsche und der Schulranzen mit den Dinos drauf werden noch lange halten, doch in einem Jahr werden sie »out« sein, »mega-out«, und kein Kind mit dem richtigen Verbraucherbewusstsein wird sie mehr benutzen wollen.
     
    Kinder als Ansprechpartner der Werbung
     
    Ich ärgere mich über die Werbestrategien, die sich so ausdrücklich an die Kinder wenden. Sicher, wechselnde Moden hat es schon im alten Rom gegeben, denke ich, und dann fallen mir die weißen Söckchen ein, die Faltenröcke, die Zöpfe, die so wichtig waren in meiner Kindheit. Wie sehr hatte ich bei meinen Eltern um so einen Faltenrock gebettelt, als er damals der letzte Schick war, und noch mehr um eine »Kletterweste«! Meine Eltern wollten von solchen Zwängen nichts wissen, sie fanden, es genügte, wenn ich »ordentlich« aussah. Aber in der Klasse hatten sie alle eine Kletterweste, nur ich nicht! Noch heute kann ich fühlen, dass ich mir nackt und arm vorkam damals.
     
    Was soll man tun mit all den Wünschen, die uns unsinnig erscheinen, weil sie allein von der Werbung diktiert sind?
     
    Also was soll man tun, wenn auf den Wunschzetteln die komplette Löwenausstattung oder Ähnliches erscheint? Mit ein wenig List können wir vielleicht damit zurechtkommen. Ich denke, es ist geschickt, wenn man
gleich zu Beginn der Mode ein Stück davon verschenkt, ein Etui, eine Mütze, einen Anorak, Dinge, die sowieso gebraucht werden und die man nun für etwas mehr Geld nach dem neuesten Schrei aussucht. So, dann kann das Kind erst mal mithalten.
     
     
    Vom Label-Kid zum Teenager mit eigenem Geschmack
     
    Junge Leute sind nicht so wehrlos gegenüber dem Modezwang, wie es die Kinder sind. Man könnte von Schritten zur Unabhängigkeit oder von Etappen der Befreiung sprechen, die natürlich von Kind zu Kind und von Teenager zu Teenager verschieden ablaufen.
     
     
    Die Zeit der Label-Kids
     
    Es gibt eine Zeit, da möchte man jede Mode mitmachen, um in der Klasse groß rauszukommen oder jedenfalls nicht abgehängt zu sein. Die Fernsehwerbung diktiert, was »in« ist. Es kommt nicht nur darauf an, den richtigen Stil zu tragen, sondern auch die richtige Marke, das richtige Label. Indem man Turnschuhe, Anoraks, Mützen nur von den teuersten Markenfirmen trägt, zeigt man, dass es daheim an Geld nicht fehlt – wie die Eltern das auch durch die Auto- und sonstige Marken anzeigen.
     
    Viele Jugendliche wehren sich vorübergehend auch

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