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Das Großelternbuch

Das Großelternbuch

Titel: Das Großelternbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Meinerts
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gegen alle äußeren Zwänge, gegen die Teenie-Modezwänge wie auch gegen den Geschmack der Eltern (und Großeltern). Da ist es »cool«, beim Familienfest in alten Klamotten aufzukreuzen, während die andern sich besonders schön angezogen haben.
     
    Trösten Sie sich: Das dauert meist nicht lange.
     
    Viel härter als die »Kleiderzwänge« bei den Jüngeren sind die Zwänge bei den Teenagern. Für sie ist die Gruppe das Zuhause, und es gibt für sie nichts Schlimmeres, als nicht dazuzugehören. In vielen Gruppen aber muss man rauchen, Alkohol trinken und Drogen nehmen, um »in« zu sein.

     
    Da helfen gut gemeinte Ratschläge von Oma und Opa nichts mehr, und auch die Eltern sind hilflos. Ich möchte Sie darum auf zwei Einrichtungen hinweisen, die Ihre Verbündeten sind. Deren Aufgabe ist es, Kampagnen gegen Sucht durchzuführen. Rufen Sie an oder schreiben Sie dorthin, und bitten Sie um Rat und um Material, das Sie an die Enkel weitergeben können:
     
    Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Postfach 910152
51071 Köln
Tel. 0221-892031
     
    Sie organisieren Aktionen zum Beispiel gegen das Rauchen.
     
    Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren e. V.
DHS
Postfach 1369
59003 Hamm
Tel. 02381-90150
     
    Sie versenden die Broschüre: »Ein Angebot für alle, die einem nahe stehenden Menschen helfen wollen«.
    Lesen – eine altmodische Gewohnheit?
    »Lesen macht Spaß«, heißt es, doch in dieser allgemeinen Form stimmt der Satz sicher nicht, denn Lesen macht längst nicht allen Menschen Spaß und auch nicht allen Kindern. Die Oma, der Opa, die selbst gern lesen, wünschen sich, dass ihre Enkel die Freude am Lesen entdecken. Außerdem wissen sie, dass Kindern, die gern lesen, in der Schule vieles besser gelingt als den »Lesemuffeln«. Wie gewinnt man Spaß am Lesen? Folgen die Kinder da dem Beispiel der Eltern (und von Opa und Oma)? Ich habe mich einmal umgehört im Freundes- und Bekanntenkreis und bekam die unterschiedlichsten Antworten, aus denen sich keine schlichten Ratschläge herleiten lassen. Zusammenfassend kann man sagen:
     
    Kinder werden auf ganz widersprüchliche Weise zu Leserinnen und Lesern: Manche übernehmen die Lesegewohnheiten ihrer Familie, oder sie übernehmen sie aus Trotz gerade nicht, wie auch umgekehrt aus Familien ohne Bücher leidenschaftliche Leserinnen und Leser hervorgehen können. Auf jeden Fall muss man den Kindern die Entscheidung selbst überlassen über das, was sie lesen wollen.
     
    Buchgeschenke nach dem Geschmack der Kinder aussuchen
     
    Die Großeltern sollten nicht versuchen, sich mit ihrer eigenen Meinung über das Lesen und den Wert oder Unwert der Lektüre durchzusetzen, wenn es um Geschenke geht. Wenn ein Kind sich einen Gameboy oder ein Comicheft wünscht und es bekommt stattdessen ein »gutes Buch«, wird es nicht begeistert sein. Doch Buch ist ja nicht gleich Buch, und man sollte sich die Mühe machen herauszufinden, ob man nicht ein Sachbuch schenken kann, das auf die Interessen des Kindes eingeht. Mein kleiner Enkel, der noch nicht lesen kann, bringt zu jedem Besuch bei mir sein Bilderbuch voller
Fahrzeuge mit, das ich mir dann mit ihm zusammen ansehe. Wenn wir damit fertig sind, wird vorgelesen. Es ist wichtig, dass dazu eine richtig gemütliche Atmosphäre geschaffen wird.
     
    Sie dürfen nicht fehlen: die bekannten Märchen
     
    Beginnen Sie mit den Märchen der Gebrüder Grimm und mit den bekanntesten von ihnen, wie Hänsel und Gretel, Froschkönig, Aschenputtel, Der Wolf und die sieben Geißlein, Schneewittchen. Doch erinnern Sie sich an das Ende von Schneewittchens böser Stiefmutter? Bei den Gebrüdern Grimm heißt es: »Sie wollte zuerst gar nicht auf die Hochzeit kommen, doch ließ es ihr keine Ruhe, sie musste fort und die junge Königin sehen. Und wie sie hineintrat, erkannte sie Schneewittchen, und vor Angst und Schrecken stand sie da und konnte sich nicht regen. Aber es waren schon eiserne Pantoffeln über Kohlenfeuer gestellt und wurden mit Zangen hereingetragen und vor sie hingestellt. Da musste sie in die rot glühenden Schuhe treten und so lange tanzen, bis sie tot zur Erde fiel.«
     
    Was tun mit einem schlimmen Ende?
     
    Vielleicht fällt Ihnen die Diskussion ein, die so erbittert geführt wurde, als unsere Kinder klein waren: Märchen sind zu grausam, sagte man damals, sie gehören nicht in eine moderne Kinderstube. Dann erschien das Buch von Bruno Bettelheim mit dem provozierenden Titel Kinder brauchen Märchen , in dem es

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