Das Großelternbuch
von dort auf eine weiße Wand oder einen weißen Bogen Papier reflektiert wird, dann kann man »das Licht brechen« und die Regenbogenfarben erscheinen lassen.
Das wird die Kinder interessieren: Wie sauber ist das Regenwasser?
Will man aber die Luftverschmutzung sichtbar machen, braucht man nur das Regenwasser an einem oder zwei Tagen in einem sauberen Gefäß zu sammeln und es dann durch einen Kaffeefilter zu gießen, oder auch das Wasser aus einem geschmolzenen Schneeball von frischem Schnee: Wie viel Dreck wird da sichtbar, wie viele Schmutzpartikel! Sie werden sich vielleicht damit
nicht begnügen wollen, sondern mit den Kindern über die Ursachen und Auswirkungen der Luftverschmutzung reden und darüber, was sie selbst zum Umweltschutz beitragen können: sich zum Beispiel nicht immer mit dem Auto umherfahren lassen, Müll vermeiden, der beim Verbrennen die Luft stark verschmutzt, und so weiter …
Nacht und Sterne entdecken
Ein absoluter Höhepunkt: eine »Nachtwanderung« bei Vollmond
Wenn es dunkel wird, gehen Kinder normalerweise ins Haus, aber bei Oma und Opa darf es sicher Ausnahmen geben – vor allem, um von ihnen mit der Nacht vertraut gemacht zu werden und die Sterne gezeigt zu bekommen.
Gehen Sie an einem schönen Abend nach dem Abendessen noch einmal hinaus mit den Kindern; Sie können das eine »Nachtwanderung« nennen, das klingt spannend und ein bisschen gruselig. Gehen Sie durch die Straßen bis in den Park, wo manche Vögel abends noch singen, ehe sie einschlafen, und andere mit viel Gezwitscher umherfliegen, ehe sie sich auf ihrem Schlafbaum eingerichtet haben. Informieren Sie sich vorher in einem Kalender oder der Zeitung, ob eine Vollmondnacht zu erwarten ist und wann der Mond aufgehen wird. Wenn Sie eine unverbaute Aussicht in östlicher Richtung finden und das Wetter gut ist, werden Sie das farbige Schauspiel des Vollmondaufgangs genießen können.
Ist die ganze volle Mondscheibe sichtbar, sieht man die dunklen Flecken darauf – ist es der Mann im Mond, der sein Bündel Holz nach Hause trägt? Wie viele Geschichten sind um diese Flecken auf dem hellen Mondgesicht gesponnen worden! Erzählen Sie doch eine bei der Betrachtung des Mondes, oder lesen Sie daheim die Geschichte vom kleinen Häwelmann vor, die Theodor
Storm sich ausgedacht hat. Heute weiß man zwar, dass es keinen »Mann im Mond« geben kann, denn der Mond ist kalt und unwirtlich und die Flecken sind seine trockenen »Meere«, und doch bewegt eine Vollmondnacht die Herzen, auch die der Kinder.
»Kätzchen hat sich verlaufen«
Soll man eine Taschenlampe auf die »Nachtwanderung« mitnehmen? Nein. Wenn es nicht eine Nacht mit Sturm und Regen ist, dann ist sie auch nicht ganz dunkel, und die Kinder werden erleben, wie viel man beim Licht der Sterne und erst recht beim Licht des Vollmonds noch erkennen kann. Man kann sogar Verstecken spielen, nämlich »Kätzchen hat sich verlaufen«. Das Gebiet sollte allerdings klar abzugrenzen sein, wie zum Beispiel ein kleiner Park, sonst könnte es passieren, dass Sie Ihre Enkel nur mit Mühe wieder finden. Es könnte Angst entstehen, das Gefühl der Verlorenheit, und das wollen Sie ja gerade vermeiden. Schicken Sie das mutigste der Kinder voraus, und sagen Sie ihm, dass es sich verstecken soll und nur mit »Miau« melden darf, es darf auch weiterlaufen und sich erneut verstecken. Nun können Sie mit den anderen Kindern auf die Suche nach dem »armen Kätzchen« gehen.
Unsere Orientierung am Nachthimmel: der Große Bär
Wenn nicht gerade Vollmond ist und wenn Sie einen Ort finden, der nicht ganz von Laternen ausgeleuchtet ist, können Sie mit den Kindern den Sternenhimmel betrachten. Vielleicht haben Sie schon am Westhimmel, wo die Sonne untergegangen ist, mitten im Abendrot einen hellen Stern entdeckt, den Abendstern. Es ist die Venus, die nach der Definition der Astronomen gar kein Stern, sondern ein Planet ist und um die Sonne kreist wie unsere Erde. All die anderen Sterne aber kreisen, wie es unserem Auge erscheint, um den Polarstern. Der steht unverrückbar im Norden, in Verlängerung unserer Erdachse. Erinnern Sie sich, wie man ihn findet? Dazu suchen Sie zunächst das Sternbild des Großen Bären oder Großen Wagens. Wenn Sie in nördlicher
Richtung zum Himmel blicken, werden Sie ihn wieder erkennen.
Gut zu finden am Himmel: der Große Wagen
Die Menschen haben ja seit uralten Zeiten versucht, »Ordnung« in die Sternenmenge zu
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