Das Günter-Prinzip für einen fitten Körper
Ãberforderung! Am besten trainierst du einfach so, dass du deine Muskeln am nächsten Tag zwar ein wenig spürst, aber sie dir dabei nicht wirklich wehtun.
Muskelkater? Nein, danke!
»Was ist denn so schlimm am Muskelkater?«, wundert sich Günter. »HeiÃt es nicht immer, der Muskelkater sei ein Zeichen dafür, dass man anständig trainiert hat?« Quatsch, Günter! So etwas erzählen nur noch sehr alte oder sehr dumme Trainer. Sehr alte, weil man früher dachte, dass der Muskelkater nur vom Milchsäureüberschuss bei der anaeroben Glykolyse kommt, und man somit glaubte, gut trainiert zu haben. Mittlerweile weià man aber, dass das so nicht stimmt. Und sehr dumme Trainer, weil sie offenbar nichts Neues dazulernen wollen, sondern immer nur wiederholen, was ihnen die alten beigebracht haben.
»Milchsäure, Milchsäure â was war das noch gleich?« Milchsäure, oder auch Laktat genannt, entsteht, wenn deine Muskelzellen ohne Sauerstoff aus Zucker ATP herstellen. Wird die Belastung zu intensiv oder dauert sie zu lange, dann wird der Muskel durch das Laktat so sauer, dass er sich eine Weile nicht mehr bewegen kann. Er wird zu müde und braucht eine Pause. Früher glaubte man, dassei der Grund für Muskelkater. Heute weià man aber, dass das nur einen Teil der Schmerzen erklärt, die beim Muskelkater auftreten. Darüber hinaus führt Ãberanstrengung nämlich auch zu feinen Rissen und Entzündungen des Muskels! Das heiÃt also, ein Muskelkater ist so etwas Ãhnliches wie eine Sportverletzung! Du hast das Training übertrieben und solltest die Verletzung vor der nächsten Belastung ausheilen lassen.
Mal einfach Pause machen
»Und wie heilt der Muskelkater wieder?«, fragt Günter. Na, durch Erholung, Schweinehund! Hast du Muskelkater, brauchst du eine sogenannte Belastungspause, damit der Muskel wieder gesund wird. Dabei sollst du dich nur leicht bewegen. So wird die Milchsäure aus der Muskulatur raustransportiert und die Heilung angekurbelt. Auf keinen Fall aber solltest du ohne Erholung eine ähnlich intensive Belastung machen wie die, die zum Muskelkater geführt hat. Das würde die vielen kleinen Verletzungen nur verschlimmern â und sie würden noch mehr wehtun.
»Pause! Wir dürfen Pause machen!« Günter freut sich. Zu Recht! Denn Pausen sind etwas GroÃartiges: Der Körper erholt sich dabei, tankt Energie, verbessert den Stoffwechsel, baut Muskeln auf und schüttet Glückshormone aus. Und auch der Geist entspannt sich, lässt Erlebtes Revue passieren und ordnet die Gedanken. So erhöht die Erholungsphase den Spaà am Sport. Auch Profisportler planen Pausen übrigens bewusst ein. Dann sind sie im Wettkampf auf den Punkt wieder frisch und topfit.
DAS LEBEN: Sprint oder Marathon?
Nicht nur beim Sport muss Erholung sein. Unser ganzes Leben über sind wir den verschiedensten Belastungen ausgeliefert. Und obwohl uns manches Spaà macht, strengt es uns an. Wir müssen also immer wieder Verschnaufpausen einlegen. Um es mit Sport zu vergleichen: Das Leben ist kein Sprint! Es ähnelt eher einem Marathon. Unsere Strecke ist schlieÃlich ziemlich lang. Wir müssen dabei also unser Tempo, unsere Puste und unsere Pausen richtig einteilen, um nicht unterwegs liegen zu bleiben. Nur dann können wir ab und zu auch Zwischenspurts einlegen. Aber eben nur, wenn wir danach verschnaufen.
Also: Wenn wir immer wieder Pausen machen, um uns zu erholen und Kraft zu tanken, sind wir gleichmäÃig voller Energie. Das Leben kann ewig weitergehen! Geben wir hingegen ständig Vollgas, ohne zwischenzutanken, bleiben wir bald stehen. Obwohl wir kurzzeitig vielleicht schneller vorangekommen sind. Wichtig scheint es also zu sein, die richtige Mischung aus Anspannung und Entspannung zu finden! Der Wechsel ist es, der uns erfolgreich macht â wir brauchen gute Pausen. Ãbrigens nicht nur zum Krafttanken, sondern oft auch zum Denken. Mit ein wenig Distanz lösen sich viele Probleme nämlich von selbst. Wie aber machen wir gute Pausen?
Einfach lockerlassen!
Hatten Sie schon mal einen Blackout, zum Beispiel bei einer Prüfung? Oder haben Sie schon einmal eine Weile ergebnislos über ein Problem nachgegrübelt, und die Lösung kam später, als Sie gar nicht mehr daran dachten? Wohl jeder hat solche Erfahrungen. Wie aber kommen sie zustande? Warum brauchen wir manchmal einfach eine Pause
Weitere Kostenlose Bücher