Das Günter-Prinzip für einen fitten Körper
oder Ablenkung selbst beim Denken? Neuropsychologisch gibt es dafür eine ganz einfache Erklärung: Je mehr wiruns konzentrieren, desto mehr bündeln wir unsere Gedanken. Stehen wir dabei aber unter psychischem Druck oder Stress, sind unsere Gedanken so fokussiert, dass wir nur in einem engen Rahmen denken können. Kreatives Denken funktioniert so nicht. Warum nicht? Weil wir Entspannung brauchen, um kreativ zu sein.
Für Kreativität brauchen wir Entspannungsphasen
Warum ist das so? Ganz einfach: Weil unsere Vorfahren in der freien Wildbahn die Gedankenbündelung brauchten! Wenn sie plötzlich einen Tiger vor sich sahen, mussten sie möglichst schnell zur richtigen Lösung kommen: Gefahr, Flucht ergreifen! Hätten sie hingegen erst lange gegrübelt (»Vielleicht ist der Tiger da in Wahrheit doch nur ein Streifenhörnchen?«), wären wir heute gar nicht da.
Unter Stress schüttet unser Gehirn die Neurotransmitter Adrenalin und Noradrenalin aus. Und diese stellen unsere Gedanken so scharf, dass wir nur auf die nächstliegende Lösung kommen: Rennen! In unserem Alltag aber stellt uns das hin und wieder vor Probleme: SchlieÃlich sind unsere Entscheidungen meist viel komplexer als dieses Schwarz-WeiÃ-Schema. Für kreatives Denken und wichtige Entscheidungen genügt es nicht. Wir tun daher gut daran, so manche Aufgabe frei und locker anzugehen, statt uns damit unter Druck zu setzen. Aus sicherer Distanz kommen wir so auf Lösungen, die wir im Eifer des Gefechts manchmal nicht erkennen.
Interessanterweise funktioniert das selbst dann, wenn wir über manche Probleme einfach mal eine Nacht schlafen. Oder die Antwort fällt uns in Situationen ein, in denen wir gar nicht danach gesucht haben: in der Badewanne vielleicht, beim Joggen oder vor dem Fernseher. Warum? Weil unser Gehirn sozusagen auch ohne uns weiterdenkt. Unser Denkorgan kann nach Lösungen fahnden, während wir uns dessen gar nicht bewusst sind.
»Druck-Entscheider« sind weniger zufrieden
Dass unser Gehirn »im Hintergrund arbeiten« kann, hilft uns vor allem bei komplexen Entscheidungen. Denn: Versuchen wir bewusst, sehr viele Variablen zu beurteilen, scheitern wir häufig â wir sehen den Wald vor lauter Bäumennicht. Erzwingen wir dann eine Entscheidung, lösen wir das Problem damit meist nicht, sondern schaffen häufig nur ein weiteres Problem â unser kopfinterner Rechenvorgang war noch nicht beendet. Also tun wir gut daran, uns bei komplexen Entscheidungen keinen Druck zu machen. Stattdessen sollten wir Pausen und Entspannung nutzen â und schon erscheinen so manche Probleme in einem anderen Licht. Lösungen fallen uns in den SchoÃ.
Ãbrigens: Fragt man »Druck-Entscheider« hinterher nach ihrer Zufriedenheit mit ihrer Entscheidung, sind sie meist weniger zufrieden als »Pausen-Entscheider«. Diese lassen sich dabei nämlich mehr Zeit und hören dann eher auf ihren Bauch â also auf die Ergebnisse der komplexen Rechenschritte im Gehirn, das diese in Gefühle übersetzt. Ist die Entscheidung hingegen sehr leicht, ist es umgekehrt: Nun fühlen wir uns umso besser, je bewusster wir eine Entscheidung treffen. Und viel besser, als wenn wir sie vor uns herschieben. Der Kopf ist aufgeräumt.
Wir brauchen Unschärfe, um scharf denken zu können
Was heiÃt das alles? Dass unsere Gefühle besonders dann gute Ratgeber sind, wenn die Situation verzwickt ist! Denn dann brauchen wir eine Pause und Entspannung, um einen klaren Kopf zu kriegen. Wir benötigen Unschärfe, um scharf zu denken. Erst wenn das Adrenalin wieder drauÃen ist, erkennen wir neue Strukturen in unserem Problem und finden die Lösung. Heureka!
Auch Schlaf ist eine hervorragende Denkhilfe, um auf Lösungen zu kommen: Einerseits verfestigt er die Erlebnisse unseres Tages, indem unser Denk-Rechner sie quasi ins Langzeitgedächtnis überträgt. Das ist übrigens besonders fürs Lernen hilfreich â vorausgesetzt, wir sorgen zwischendurch nicht für zu starke emotionale Zwischenreize wie etwa durch zu viel Fernsehen, Kino oder Streit. Denn so löschen wir unseren mühsam gefüllten Zwischenspeicher nur wieder. Andererseits kommen wir im Schlaf zu kreativen Lösung für manches Problem! Fragt sich also: Wie schläft man besonders gut?
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