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Das Gutachten

Das Gutachten

Titel: Das Gutachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Cartier
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verdammtes Arschloch, der ihre Gefühle trat
wie eine leere Getränkedose auf dem Bürgersteig?
    Die Sache mit Steffi ging
ihr einfach nicht aus dem Kopf. Chris hatte schon immer seine Freiheiten
gefordert und ihr klar gemacht, dass darunter auch der Sex fiele. Er könne sich
beim besten Willen nicht vorstellen, ‚immer nur mit der gleichen Frau zu ficken
ohne vor Langeweile einzuschlafen‘. Ja, das waren seine Worte, als sie einige
Monate zusammen gewesen waren.
    Dabei hatte sich ihre
Beziehung nach sehr holprigem Start so gut entwickelt und vor allem in
sexuellen Dingen waren sie ein sehr eingespieltes und glückliches Team. Sandra
war noch sehr unerfahren gewesen als sie Chris begegnet war und er hatte sie in
eine Welt eingeführt, von der andere nicht einmal zu träumen wagten.
    Vorsichtig, um Chris nicht
aus seinem Schlaf zu wecken, drehte Sandra sich im Bett um und blickte auf die
Uhr. Es war erst zwanzig nach sechs und sie hatten noch sehr viel Zeit, bis sie
aufstehen mussten.
    Schweigend sah sie ihren
Freund an, der selbst schlafend eine unglaubliche Ausstrahlung hatte. Die
meisten Menschen schauen im Schlaf eher unfreiwillig komisch aus, aber Chris
war sogar jetzt ein Bild von einem Mann. Trotz der entspannten Gesichtszüge
wirkte er stark und sah einfach nur unverschämt gut aus.
    Sie wäre mit Sicherheit
die glücklichste Frau auf der ganzen Welt, wenn Chris nicht immer wieder seine
egoistischen Momente hätte. Momente, in denen Sandra ganz klar war, dass er
sich selber der Nächste war und sie in seinem Leben immer nur die zweite Geige
spielen würde. Keine Frau könnte ihn je besitzen, denn das würde Chris nie
zulassen.
    Wenn sie ihn behalten
wollte, musste sie jede Menge Kompromisse eingehen. Dieser Punkt war ihr von
Beginn an klar gewesen. Dass die Konsequenz davon aber hin und wieder dermaßen
schmerzhaft sein würde, hatte sie nicht erwartet. Und dennoch wollte sie mit
diesem Mann zusammen sein, auch wenn er sie immer wieder verletzte.
    Sie gingen regelmäßig in
einen Club, der mit seiner Mischung aus Erotic-Disco und Swingerclub gerade bei
jüngeren Leuten sehr beliebt war. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte sich
Sandra nicht nur daran gewöhnt, sondern die sexuellen Freiheiten in so einer
Location auch selber genossen. Am meisten liebte sie allerdings die Spiele mit
Chris, wenn andere dabei zusahen, das machte für sie den Reiz eines Clubbesuchs
aus. Sandra fühlte sich in ihrer Beziehung eigentlich sexuell ausgelastet und
war an anderen Sexpartnern nicht wirklich interessiert.
    Doch Chris brauchte die
Abwechslung und das Gefühl, jede Frau, die er wollte, auch haben zu können.
Daher verging kaum ein Clubbesuch, in denen er sich nicht ausgiebig mit einer
anderen vergnügte. So tat Sandra es ihm gleich, auch wenn sie in Gedanken immer
bei Chris war, wenn ein fremder Mann sie verwöhnte.
    Hin und wieder wurde sie
den Eindruck nicht los, dass Chris bestimmte Dinge allerdings nicht in erster
Linie zum eigenen Lustgewinn tat, sondern auch um Sandra zu demütigen, um ihr
zu beweisen, dass er sein eigener Herr war, auch wenn sie zusammen lebten. Er
bestimmte und ließ sich weder von Sandra reinreden, noch nahm er Rücksicht auf
sie, wenn er andere Pläne hatte.
    An einem Abend war relativ
spät noch ein offensichtlich unerfahrenes junges Paar zum ersten Mal
aufgetaucht. Die beiden bewegten sich unsicher auf dem Swinger-Parkett und
schauten sich neugierig um, bevor sie zur Bar gingen. Vor allem sie sah
zugegebenermaßen sehr gut aus, aber auch er war ganz süß.
    Schon bei ihrer Ankunft
hatte Chris die junge Frau ins Visier genommen. Sandra war bereits ziemlich
müde und wollte eigentlich gehen. Doch Chris machte seiner Freundin
unmissverständlich klar, dass der Abend erst dann zu Ende sei, wenn er es
sagte. Sie hatte dann vorgeschlagen, dass sie sich einfach schon ein Taxi
nehmen würde und er dann nachkommen könnte.
    ‚Ich glaube aber kaum,
dass der Typ da drüben mir seine süße Schnecke ohne Gegenleistung geben wird,
daher wirst du wohl noch ein wenig bleiben,‘ hatte Chris ihr darauf erwidert.
In einem Anflug von Leichtsinn hatte sie ihm damals Kontra gegeben und
geantwortet, dass sie doch keine Ware sei, die man so eintauschen könnte.
    Chris hatte sie daraufhin
ganz nah an sich heran gezogen, ihr ein bisschen zu fest an den Po gefasst und
ins Ohr gezischt, dass sie, wenn sie jetzt nach Hause fahren würde, bitte ihre
paar Habseligkeiten zusammenpacken solle und zu Mutti und Papa

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