Das Gutachten
bei ihm erlebt hatte.
Sandra hatte eine Faust
geballt, als die Fremde ‚tiefer‘ bettelte und Chris mit seinem Zeige- und
Mitelfinger langsam über ihre Schamlippen strich. Wieder und wieder glitt er
zwischen ihren Schenkeln entlang und Sandra schaute gebannt zu, wie die Frau
ihm sehnsuchtsvoll das Becken entgegen streckte. Sogar ihren erregten Kitzler,
den Chris mit Daumen und Zeigefinger stimulierte konnte Sandra erkennen.
Kurz nachdem Chris zwei
Finger in ihre Scheide geschoben hatte, kam die Frau noch einmal, die Hüfte
deutlich zuckend, die Augen immer noch geschlossen und am Ende selig lächelnd.
‚Mein Gott, diese Fotze hätte es mit ihrem Orgasmus in einen 50-Cent-Porno
geschafft‘, hatte Sandra gedacht.
Chris‘ Mund hatte sich zu
einem schmalen Strich verzogen, er hob eine Augenbraue und grinste Sandra von
oben herab an. Sie hatte sofort gewusst, was er ihr mit dieser Geste mitteilen
wollte und ihre ganze Wut und Trauer herunter geschluckt.
Er hatte ihr nur sehr
selten einen ‚Orgasmus geschenkt‘ wie sie es nannte. Selbst wenn er sie
gestreichelt und erregt hatte, war er im Normalfall kurz vor ihrem Höhepunkt
mit seinem Penis in sie eingedrungen, um selber zu kommen.
Sein fast schon
dämonisches Lächeln hatte ihr klar gemacht, dass er und nur er die Regeln
bestimmt und sie ab sofort die Klappe zu halten hatte, wenn sie weiter mit ihm
zusammen sein wollte.
Sandra konnte sich an
dieses lähmende Gefühl sehr gut erinnern, dass sie am Weglaufen gehindert
hatte. Sie hatte noch nicht einmal wegschauen können, obwohl es ihr dermaßen
weh getan hatte, ihn mit ihr zu beobachten. Genauso hatte sie wenige Tage zuvor
empfunden, als sie Chris und Steffi in ihrem Bett erwischt hatte.
Sie hatte damals
instinktiv mit einem Nicken auf seinen Blick reagiert und er hatte zurückt
genickt. Ohne Worte hatten sie in diesem Moment die Grundsätze ihrer Beziehung
noch einmal manifestiert.
Er war danach aufgestanden
und mit der Tusse unter einer Dusche verschwunden. Auch wenn sie es nicht mit
eigenen Augen gesehen hatte, war Sandra klar gewesen, dass die Frau ihm unter
der Dusche noch einen blasen würde. Das würde er auf jeden Fall noch mitnehmen.
Und trotzdem konnte sie
einfach nicht ohne ihn leben, sie wollte es auch nicht. Er konnte ja auch so
nett und charmant sein, sie wirklich freundlich umgarnen, sie sogar trösten,
wenn es sein musste. Es war nicht so, dass Chris keine Gefühle für Sandra
hegte. Er wollte nur die Zügel komplett in der Hand halten und Sandra musste
sich nach ihm richten.
Inzwischen hatte sie sich
im Bett aufgerichtet und ihren schlafenden Freund die ganze Zeit angesehen.
Ihn, den sie so sehr liebte und mit dem sie sich so oft im siebten Himmel
fühlte. Ihn, der ihr immer wieder das Leben zur Hölle machte.
Doch diese Bewegung blieb
nicht ohne Wirkung und Christoph öffnete langsam seine Augen: »Guten Morgen«
sagte er gedehnt und streckte die Arme dabei nach oben. Seine Augen blitzten
und obwohl er gerade erst in dieser Sekunde aufgewacht war, verströmte Chris
bereits eine unglaubliche Energie und gute Laune. Sandra konnte gar nicht
glauben, dass sie sich eben noch mit diesen alten Geschichten gequält hatte,
die ihre Stimmung regelmäßig nach unten zogen.
Als sie ihn so sah und er
erwartungsvoll seinen Mund zu einem Kuss formte, war alles weggewischt, woran
sie eben noch gedacht hatte. »Guten Morgen« hauchte sie ihm ins Ohr und
knabberte leicht daran.
»Wieviel Zeit haben wir
bis zum Aufstehen?« fragte Chris und dabei nestelte er schon an den Trägern
ihres Tops, das sie im Sommer zum Schlafen trug. Seine Zähne lösten die Finger
ab, damit diese auf Erkundungstour in die tieferen Gefilde gehen konnten.
Behutsam schon zog er mit seinem Mund den Träger über die Schulter und begann
zärtlich ihre Brust zu küssen.
»Soviel Zeit du willst!«
lachte Sandra und wischte mit einer Hand den Wecker vom Nachttisch.
Kapitel 9
Ferdinand von Gerber war
ein leichtes Opfer gewesen und er hatte bereitwillig gezahlt, genau, wie Sandra
es vermutet hatte. Die Männer waren einfach zu durchschaubar und das Geschäft
brummte.
Jetzt galt es, einen neuen
Zahlmeister zu finden und dafür bot sich bereits übermorgen eine gute
Gelegenheit. Die Messe war ein perfekter Ort, um gutsituierte Geschäftsleute
aufzugabeln, die allein unterwegs waren und sich abends in ihren Hotelzimmern
langweilten. So simple die Masche war, sie funktionierte einfach.
Sandra und Chris
studierten nach dem
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