Das Gutachten
noch einen entschuldigenden
Blick zu, aber Chris hatte sich schon wieder seinen anderen Kumpels zugewandt.
»Tja, je kleiner die
Teile, umso länger muss man suchen. Das war schon früher beim Lego der Fall.
Außerdem ist es ja bei seinem Hugo genauso. Gleich und Gleich gesellt sich eben
gern, wie gerade eindrucksvoll bewiesen wurde. Je kürzer das Schwänzchen, desto
kleiner die Tittchen. Nicht war meine geile Braut?«
Und schon wieder packte er
vor allen Leuten zu.
So fasziniert sie von
Chris war, manchmal fürchtete sie seine besitzergreifende Art. Sie wurde zum
Objekt degradiert und traute sich in diesen Situationen kaum, den Mund
aufzumachen.
Sandra lehnte sich an ihre
Zellenwand und fragte sich, wieso ihr jetzt diese ganzen Erlebnisse in
Erinnerung gekommen waren. Sie hatte versucht, sie zu verdrängen, eigentlich
waren sie ihr peinlich.
Aber nun hatte sie Zeit,
zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich Zeit nachzudenken, das Durcheinander in
ihrem Kopf zu ordnen und vielleicht dadurch klarer denken zu können.
Dabei würde ihr das
Tagebuch helfen.
Sie klappte das kleine,
rotgemusterte Büchlein auf und betrachtete die erste leere Seite.
‚Jungfräulich‘ dachte Sandra und schmunzelte bei dem Wort.
Sie hatte sich
vorgenommen, alles aufzuschreiben, was ihr wichtig vorkam. Und am Ende würde
sie feststellen, was sie im Leben eigentlich hatte oder vielmehr ‚nicht hatte‘.
Aus irgendeinem Grund
hatte sie angefangen, die erste Seite zu beschriften: »Lieber Chris,« stand
dort in einer etwas ungelenken Handschrift, da sie das Schreiben nicht mehr so
gewohnt war. Sie hatte beim Kauf des Buches dran gedacht, ein Tagebuch in
Briefform zu verfassen. Aber Chris als Adressaten?
Sie blickte auf die Seite
und strich als Erstes das Wort »Lieber« genussvoll durch. Dabei formte sich ihr
Mund zu einem breiten Grinsen. Doch dann nach kurzem Innehalten, trennte sie
vorsichtig die ganze Seite von dem Buch. Die anderen Seiten sollten möglichst
nicht beschädigt werden. Sie zerknüllte das Blatt und warf es geschickt in den
Mülleimer neben der Tür.
Feierlich hob sie den Stift
an und schrieb fein säuberlich »MEIN Tagebuch,« oben auf das Papier.
Zum ersten Mal in ihrem
Leben würde sie im Mittelpunkt stehen und den Inhalt bestimmen.
Kapitel 29
»Sandra, hast du deine
Hausaufgaben gemacht?« Dr. Renn musterte Sandra bereits beim Öffnen der Tür und
sein Blick blieb auf den mehreren Bögen Papier hängen, die Sandra in ihrer
rechten Hand hielt.
»Natürlich, Herr Doktor.«
Sandra reichte ihm im Vorbeigehen die Blätter und blieb unschlüssig im Büro
stehen, während Dr. Renn die Tür hinter ihnen schloss.
»Heute werden wir das
CMNF-Prinzip auf deine untere Körperhälfte anwenden. Oben wirst du bekleidet
bleiben, aber du wirst dir deine Hose, deine Schuhe und Strümpfe, und natürlich
deinen Slip ausziehen.«
Sandra zögerte einen
kurzen Moment, nahm dann all ihren Mut zusammen und tat, wie er es befohlen
hatte. Es kostete sie eine gewisse Überwindung, ihren Slip auszuziehen, aber da
eh kein Weg daran vorbei führte, tat sie es schnell und versuchte dabei so
lässig wie möglich zu wirken.
Da sie in Haft keinen
Rasierer hatte, war ihr Schamhaar flauschig nachgewachsen. Zuerst hatte sie das
sehr gestört, da sie seit ihrer Teeniezeit rasiert war, aber inzwischen hatte
sie sich an den leichten Flaum gewöhnt. Ein wenig peinlich war ihr es schon, so
vor dem Psychologen zu stehen, doch insgeheim genoss sie das auch. Sie kannte
ihre Wirkung auf Männer und wusste um ihre Reize.
Sandra spürte seinen
forschenden Blick, der wie ein Scanner jeden Zentimeter ihrer Haut abtastete. Dr.
Renn löste bei ihr eine Gänsehaut aus, noch bevor er sie auch nur minimal
berührte. Sie spannte automatisch ihre Muskeln leicht an und ihre Knie
berührten sich schon nach wenigen Momenten.
»Bei sehr vielen Frauen,
entsteht eine besondere Erregung, wenn sie oben bekleidet, aber unten nackt
sind. Manche deiner Geschlechtsgenossinnen lieben beispielsweise die noch recht
harmlose Variante, den Slip unterm Minirock wegzulassen. In dem Fall reicht
ihnen schon das bloße Wissen um ihre Nacktheit und ihr frauliches Selbstbewusstsein
wird dermaßen gestärkt, dass sie eine sehr erotische Ausstrahlung bekommen.
In CMNF-Situationen wird
diese teilweise Nacktheit gerne zelebriert, weil sie das Schamgefühl häufig
steigert. Ganz nackt zu sein ist eigentlich ein recht natürlicher Vorgang,
immerhin kommen wir so auf die Welt.
Wenn wir
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