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Das Hades Labyrinth (German Edition)

Das Hades Labyrinth (German Edition)

Titel: Das Hades Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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und blutende Risse in der Haut nach kurzer Sonneneinwirkung. Die Betroffenen versuchten natürlich das Tageslicht zu meiden und gingen nur nachts aus.
     
    Daniel zitterte vor Erregung. Das war es! Das war der Weg zu dem Mann, der ihm Unsagbares angetan hatte.
    Adam litt an einer äußerst seltenen Krankheit und musste irgendwann einmal medizinisch behandelt worden sein. Er musste nur die Spur weiter verfolgen und würde früher oder später auf Adams wahre Identität stoßen.
    Fast glücklich ging Daniel zu Bett. Und in dieser Nacht träumte er zum ersten Mal seit langem nicht von seinem Peiniger.
     
     
    11. Die Schatten der Nacht
     
    Daniel nutzte den Sonntag, um im Internet nach Kliniken und Fachleuten zu suchen, die sich mit der seltsamen Krankheit beschäftigten an der Adam litt.
    Zu seinem Glück gab es nicht allzu viele Kliniken in Deutschland, die auf Porphyria erythropoetica congenita und ähnliche Krankheiten spezialisiert waren. Ausgewiesene Fachleute gab es noch weniger.
    Aber wie sollte er es anstellen? Wie würde er an die nötigen Informationen herankommen? Krankenhäuser, Kliniken und Ärzte waren sehr sensibel im Bezug auf die Vertraulichkeit von Patientendaten. Den normalen Dienstweg, über die Staatsanwaltschaft Akteneinsicht zu beantragen, konnte er nicht gehen. Zum einen war er nicht mit dem Fall beschäftigt, andererseits wollte er auch nicht der Mordkommission sagen, was er herausgefunden hatte. Daniel wusste, es war unklug allein die Spur aufzunehmen. Die offiziellen Organe verfügten über wesentlich bessere Möglichkeiten etwas herauszufinden. Sie konnten Datenbänke durchforsten für die er nun keine Berechtigung mehr hatte. Aber dies war eine persönliche Sache. Daniel war nicht so dumm zu glauben, dass er allein Adam zur Strecke bringen konnte, aber die Jagd sollte ihm gehören, den anschließenden Fangschuss konnte abgeben, wer wollte.
    Wie stelle ich es an?, fragte er sich immer wieder.
     
     
    Als der Nachmittag in den Abend überging, hatte er sich einen ungefähren Plan zurechtgelegt. Daniel sah aus dem Fenster. Der Regen hatte nachgelassen. Er ließ die Katze in den Garten hinaus und ging zur Küche. Noch immer stand die Bierflasche aus der Jessica getrunken hatte auf der Anrichte. Daniel nahm sie nachdenklich in die Hand, dann führte er sie an seine Lippen und schmeckte daran. Vielleicht war es Einbildung oder auch nur die nicht sichtbaren Rückstände ihres Lippenstiftes, jedenfalls hatte er das Gefühl, ihr nahe zu sein.
    Seine Gedanken wanderten zurück zu den wenigen Augenblicken, die sie gemeinsam in seinem Garten verbracht hatten. Er rief sich ihre Art zu Lächeln in Erinnerung, sah die Eleganz, mit der sie die Beine übereinander schlug und dann dachte er daran, wie sie seine Hand gehalten hatte. Irgendetwas war in diesem Moment mit ihnen beiden geschehen. Eine nicht erklärbare Verbundenheit war zwischen ihnen entstanden, so als teilten sie den gleichen Schmerz. Daniel konnte Jessicas Verwirrung verstehen. Er selbst war ebenfalls durcheinander und konnte seine Gefühle für sie nicht einordnen. Er fühlte sich zu ihr hingezogen, aber gleichzeitig war da die Furcht vor einer Ablehnung. Fischer war nicht verwegen genug, um auch nur eine Sekunde lang zu glauben, Jessica könne andere Gefühle als nur Freundschaft für ihn empfinden, aber er...
    Ja, sprich es aus, dachte er.
    ... er hatte sich in sie verliebt. Er wusste nicht, wie es geschehen war, aber dass es geschehen war, konnte er nicht länger leugnen. Jessica war in seinen Gedanken. Ihr Gesicht spiegelte sich in der Glasscheibe der Terrassentür, wenn er hinüber sah. Ihre sanfte Stimme verbarg sich in jedem Musikstück, das er seit gestern gehört hatte. Er musste sie wiedersehen.
    Ohne langes Zögern, nahm er eine Weinflasche aus dem Regal in der Küche und ging die Treppe zu ihr hinauf.
    Fischer stand vor der verschlossenen Wohnungstür und sein Mut hatte ihn verlassen. Immer wieder streckte er die Hand aus, um auf den Klingelknopf zu drücken und immer wieder zog er seinen Finger zurück. Die Angst, Jessica könne sich von seinem nicht angekündigten Besuch belästigt oder gar bedrängt fühlen, gewann schließlich die Oberhand. Zutiefst deprimiert stieg er leise die Stufen zu seiner Wohnung hinunter. Er ging ins Wohnzimmer und legte sich auf den Parkettboden. Seine Augen starrten wie so oft in letzter Zeit in ein Nichts hinein. Und dann begann er zu weinen.
    Er weinte um Sarah, die ihn verlassen hatte. Er

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