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Das Hades Labyrinth (German Edition)

Das Hades Labyrinth (German Edition)

Titel: Das Hades Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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abstellen.“
    Fischer erhob sich. „Hältst du mich auf dem Laufenden?“
    „Klar.“
    „Dann gehe ich jetzt.“
    „Aber zügig. Ich muss diesen ganzen Blödsinn hier den Kollegen von der Mordkommission vorlegen und habe noch andere Dinge zu tun.“
    „Danke, Andreas.“
    Dormark grinste freudlos. „Wenn du kriegst, was du willst, kannst du richtig nett sein, aber ansonsten bist du die meiste Zeit ein richtiges...“
    „...Arschloch“, vollendete Daniel den Satz, bevor er die Bürotür zuwarf und runter zum Parkplatz ging.
     
     
    Daniel fuhr nach Hellstadt, um seinen täglichen Dienst zu versehen. Zahner und Hüger gingen kurz nach seinem Eintreffen auf den Schießplatz und so konnte er die Gelegenheit nutzen und die Vorbereitungen treffen, die notwendig waren, wenn er die Beamten unter die Erde von Lichtenfels begleiten würde. Dormark konnte sich anstellen, wie er wollte, nichts und niemand würde ihn jetzt noch aufhalten. Er hatte Adam aufgespürt und er wollte dabei sein, wenn man ihn endlich stellte. Dieser Mann hatte ihm sein Leben gestohlen und nur er konnte es ihm wiedergeben.
    Fischer wurde schlecht vor Angst bei dem Gedanken, wieder hinab unter die Erde zu steigen und Adam gegenüberzutreten, aber wenn er jemals wieder ein normales Dasein führen wollte, gab es nur diesen Weg.
    Die Rache ist mein, spricht der Herr, dachte Daniel. Diesmal nicht. Nein, diesmal nicht.
    Er öffnete einen der Waffenschränke und ließ seinen Blick über die Pistolen gleiten. Er suchte eine ganz bestimmte Automatikwaffe, die ihm Zahner einmal gezeigt hatte. Eine Beretta 21. Bobcat im Kaliber .22 war genau das, was er suchte. Sie war sehr klein, nur zwölf Zentimeter lang und wog handliche dreihundertfünfundzwanzig Gramm ohne ihr siebenschüssiges Magazin. Daniel nahm die Pistole heraus, füllte das Magazin und ließ sie seine Jackentasche gleiten. Er wusste, sollte jemandem das Fehlen der Waffe bemerken, würde er großen Ärger bekommen. Ärger war eigentlich das falsche Wort. Bei seinem Tun handelte es sich um schweren Diebstahl. Die Dienstaufsicht zeigte in solchen Fällen keine Gnade zeigen. Er würde seinen Job verlieren und auch sonst nie wieder eine Anstellung im öffentlichen Dienst bekommen. Je nachdem, wie die Aufsicht entschied, konnte die Sache sogar an die Staatsanwaltschaft übergeben werden. Dann war eine Verurteilung wahrscheinlich.
    Scheiß drauf, dachte Daniel. Nach dieser Sache gibt es sowieso kein Zurück mehr.
    Er hatte sich gerade an seinen Arbeitsplatz gesetzt, als Hüger und Zahner mit einem Stapel Waffen vom Schießplatz zurückkehrten, die gereinigt werden mussten. Daniel nahm sich das erste Gewehr und machte sich an die Arbeit.
     
     
    Es waren nicht ganz drei Stunden vergangen. Daniel und seine Kollegen reinigten schweigend die Waffen der morgendlichen Schießübung. Inzwischen roch es im ganzen Raum penetrant nach Waffenöl. Fischer stellte gerade ein Gewehr in die Wandbefestigung, als das Diensttelefon klingelte. Hüger ging ran.
    „Ist für dich“, rief er Daniel herüber und hielt ihm den Hörer hin.
    Fischer presste die Muschel ans Ohr.
    „Ich bin es, Andreas“, meldete sich Dormark mit ernster Stimme. „Wir haben ein Problem.“
    „Was gibt’s?“
    „Ich habe zwei Beamte zu Sarah rübergeschickt, aber auf ihr Klingeln hat niemand geöffnet. Die Kollegen riefen mich an und fragten, was sie nun tun sollten. Um keine Zeit zu verlieren, während ich sämtliche Telefonnummern anrufe, die du mir gegeben hast, erteilte ich den Jungs den Auftrag, sich vom Vermieter aufsperren zu lassen.“
    Daniel spürte ein merkwürdiges Glühen im Magen und ihm wurde schwindelig. Er ahnte Dormarks nächste Worte, bevor dieser sie aussprach.
    „Sarah wurde entführt“, fuhr Andreas Dormark leise fort. „Es gab zwar keine Spuren eines gewaltsamen Eindringens und auch in der Wohnung sah alles völlig normal aus, aber die Polizisten fanden an der Wand des Wohnzimmers eine hingeschmierte Nachricht.“
    „Was stand da?“
    „Ich denke, die Nachricht ist für dich.“
    „Was stand da?“, wiederholte Daniel mit zusammengepressten Lippen.
    „Carpe Diem. Genieße den Tag.“
    Fischer fiel der Hörer aus der Hand. Er stürmte zur Waffenkammer hinaus und erbrach sich auf den Asphalt. Zwei Minuten lang würgte er keuchend bis sein Magen leer war. Erst dann richtete er sich aus seiner gebückten Stellung auf und ging schleppend in die Waffenkammer zurück.
    Hüger hatte den Hörer aufgehoben. Er hielt

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