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Das Hades Labyrinth (German Edition)

Das Hades Labyrinth (German Edition)

Titel: Das Hades Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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ihn in beiden Hände, als handle es sich um ein heiliges Kreuz, das bei einer feierlichen Prozession den Gläubigen gezeigt werden sollte.
    „Er ist noch dran“, sagte er.
    Fischer nahm erneut den Hörer. „Bin wieder da.“
    „Was ist passiert?“
    „Nichts. Sag mir, was ihr unternommen habt.“
    „Eine Sonderkommission wurde eingesetzt. Mehrere Beamte sind vor Ort und suchen nach Spuren und Hinweisen. Andere Beamte befragen die Nachbarn, aber es sieht schlecht aus. Anscheinend wurde Sarah am gestrigen Abend gegen 19.00 Uhr zum letzten Mal gesehen. Wir gehen davon aus, dass sie irgendwann zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr morgens entführt wurde.“
    Genau zu diesem Zeitpunkt war ich in Adams Haus, schoss es Daniel durch den Kopf.
    „Wir haben mit ihrem Arbeitgeber telefoniert. Sarah ist heute nicht im Büro erschienen, aber niemand hatte sich deswegen Sorgen gemacht.“
    „Eine Sonderkommission ist nicht genug“, sagte Daniel ruhig.
    „Das wissen wir alle. Im Augenblick ist die Spurensicherung noch voll beschäftigt, aber sobald wir Ergebnisse haben, wird etwas unternommen.“
    „Was habt ihr vor?“
    „Die Koordinierungsstelle des Landeskriminalamts hat sich mit dem SEK in Hellstadt in Verbindung gesetzt und eine Einsatzgruppe angefordert. Dort wird gerade ein Team zusammengestellt, dass Sarah suchen und befreien soll.“
    „Dann glaubt ihr mir endlich.“
    „Ja, wir denken, du hast Recht. Adam Tepes ist noch immer hier in Lichtenfels.“
    „Wann startet die Einsatzgruppe und wer hat die Leitung?“
    Ein Zögern. Fischer spürte, wie sich ihm alle Nackenhaare aufrichteten. „Die Einsatzgruppe will um 20.00 Uhr in die Katakomben eindringen. Vorher geht es nicht. Nach dem Vorfall vor zwei Jahren hat die Stadt sämtliche Zugänge zu den Höhlen zugeschüttet. Im Augenblick ist ein Trupp Bauarbeiter damit beschäftigt, die Zugänge wieder zu öffnen, aber das dauert seine Zeit.“
    „Wer leitet den Einsatz?“, beharrte Daniel.
    „Kommandoführer Leon Bodrig. Dein Vorgesetzter.“
    Fischer stürmte zur Waffenkammer hinaus, ohne Zahner und Hüger zu erklären, was vorgefallen war. Er rannte hinkend über den Hof und riss schwungvoll die Eingangstür zum Hauptgebäude auf. Ohne auf die Schmerzen zu achten, die seine Beinprothese am Stumpf verursachte, hetzte er die Treppe in den 1.Stock hinauf. Daniel klopfte an Bodrigs Bürotür. Er wartete erst gar nicht auf die Erlaubnis einzutreten, sondern stürmte in den Raum.
    Bodrig hielt gerade den Telefonhörer in der Hand und sprach leise in die Muschel. Sein Kopf ruckte hoch, dann folgte der Oberkörper, als er sich aus seiner gebückten Haltung aufrichtete. Seine Augen fixierten Fischer. Er sagte noch etwas zu seinem Gesprächspartner und legte auf.
    „Dass Sie hier auftauchen, habe ich mir fast gedacht.“
    „Sie stellen ein Team zusammen, das Adam Tepes aufspüren soll“, sagte Daniel.
    „Ja.“
    „Ich will dabei sein.“
    Bodrigs Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Sind Sie noch ganz bei Trost?“
    „Sie wissen, dass ich ein verdammt guter Schütze bin.“
    „Ich weiß auch, dass Sie ein verdammter Krüppel sind.“
    Fischer trat näher heran. Schließlich trennte sie nur noch ein knapper Meter. Sein Gesicht war wutverzerrt.
    „Er hat meine Frau entführt. Ich will mit.“
    „Erstens leben Sie laut Ihrem ehemaligen Vorgesetzten seit beinahe zwei Jahren getrennt von ihr und zweitens haben Sie gar nichts zu wollen. Ich habe es Ihnen schon bei Ihrem Einstellungsgespräch gesagt, dies ist das SEK und nicht irgendein Kleintierzüchterverein. Sie können von mir aus auf Zielscheiben ballern, solange Sie wollen. Das hier ist etwas ganz anderes. Dafür sind Sie nicht ausgebildet.“
    Daniel ließ den Kopf sinken. „Ich muss mit“, sagte er leise.
    Bodrig antwortete ebenso leise. „Auch wenn Sie mich für ein Arschloch halten, ich weiß, was Sie durchgemacht haben und was es für Sie bedeutet, dass dieser Verbrecher Ihre Frau entführt hat – aber es geht nicht.“
    In Daniels Blick schwammen Tränen. „Ich lasse mich nicht aufhalten.“
    Bodrigs Gesicht nahm wieder den üblichen harten Ausdruck an. „Sie können Ihre Beziehungen spielen lassen. Ja, rufen Sie an, wen immer Sie mögen, aber glauben Sie mir, Sie gehören nicht zur Einsatzgruppe und jetzt raus.“
     
     
    Daniel ging unruhig in der Waffenkammer auf und ab. Er dachte darüber nach, wie er in die Einsatzgruppe kommen konnte, nachdem Bodrig sein Ansinnen so brüsk abgelehnt

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