Das halbe Haus: Roman (German Edition)
vorzunehmen.
– 09.30 – wurden die vor genannten Fahrzeuge an der Straßenkreuzung Regenstr. – Newtonstr. mit Fahrtrichtung Markkleeberg festgestellt / sie befuhren laut hupend die Fritz-Austel-Str. und bogen in die Städtelnerstr. ein / in der Fahrzeugkolonne wurden drei weitere PKW – Typ Lada, Wartburg, Trabant – mit Blumenschmuck festgestellt.
– 09.55 – die vor genannten Fahrzeuge wurden vor dem Rathaus Markkleeberg-West – darin befindet sich das Standesamt – auf den da vor befindl. Parkplatz festgestellt.
– 10.30 – wurden die Fahrzeuge am Ortsausgang Markkleeberg-West laut hupend festgestellt.
– 10.45 – wurden die Fahrzeuge vor der evang. Kirche Markkleeberg festgestellt.
– 11.30 – erschien eine männl. Person in weißen Anzug im Alter von ca. 35 Jahren und eine weibl. Person in weißen Kleid im Alter von ca. 25-30 Jahren, dazu die zuvor festgestellten festlich gekleideten Männer und Frauen.
– 11.41 – erhoben sich etwa 30-50 Luftballone von weißer Farbe in den Himmel und flogen in Richtung Nord-Ost in einer Flughöhe von etwa 40-130 Metern davon.
– 12.00 – wurden die Fahrzeuge auf dem Parkplatz des HO-Speiserestaurants „Parkgaststätte“ in der AGRAR festgestellt. Die bisher nicht festgestellten poliz.-Kennz. der PKW vom Typ Lada, Wartburg, Trabant konnten festgestellt werden: SU 1-12 – Lada –, SBK 30-33 – Wartburg –, I 7-52 – Trabant. Der Trabant war grau mit Regenbogenstreifen vorn u. hinten u. seitlich.
– 12.19 – erschienen ein männl. Kind oder Jugendlicher (ca. 12 Jahre) vor der „Parkgaststätte“ und ein weibl. Kind oder Jugendliche (ca. 13-14 Jahre). Gemeinsam verliesen sie den Ort mit unbekannten Ziel.
– 13.27 – erschien eine männl. Person in weißen Anzug im Alter von ca. 35 Jahren und eine weibl. Person in weißen Kleid im Alter von ca. 25-30 Jahren. Hand in Hand verliesen sie die „Parkgaststätte“ und bestiegen den PKW des Verächtigen (Typ Škoda, polizl. Kennz. SB 58-32). Sie fuhren ab.
– 13.48 – erklomm Unterzeichner einen mittel belaubten Baum Ecke Fritz-Austel-Str./Steinweg, vermutlich eine Ulme, um einen der weißen Luftballone sicherzustellen. Der Ballon diente zum Transport einer Grußbotschaft (Anlage).
Wertung:
Mit den vor genannten Feststellungsergebnissen werden die Hinweise auf die geplante Eheschliesung des Verdächtigen bestätigt. Aus ihnen kann abgeleitet werden, das der Verdächtige am 02.10.82 das Standesamt Markkleeberg auf suchte, um mit der MEYENBURG, Eva die Ehe zu schliesen. Anschliesend wurde die Eheschliesung in der evangelischen Kirche wiederholt. Die Mutter des Verdächtigen – WINTER, Polina – die zur Eheschliesung ihres Sohnes die Einreise in die DDR ankündigte, scheint eingereist zu sein, wenn es sich bei ihr um die um 07.37 aufgetretene blauhaarige weibl. Person im anscheinenden Alter von ca. 65 Jahren handelt. Zur Zeit liegt keine Dokumentation über die beantragte Einreise der Mutter des Verdächtigen vor. Ebenso wenig über die Einreise des FRIEDRICH, Viktor, des in Lindau/BRD lebenden Onkels des Verdächtigen. Dieser hatte seine Einreise telefonisch angekündigt. Die Verbindungen des Verdächtigen in die Bezirke Berlin, Rostock u. Leipzig, die aus den festgestellten PKW-Kennz. abzuleiten sind, sind teilweise bekannt.
Masnahmen:
–Überprüfung Suchaufträge zur Person F., Viktor.
–Überprüfung mit FS der festgestellten PKW-Kennzeichen bei der Abtlg. VIII der BV Rostock, Berlin und Leipzig zur Personifizierung der Kraftfahrzeughalter, Kraftfahrzeugnutzer und deren Familienangehörigen.
Dempner Ultn.
Warum ist diese Ehe nicht verhindert worden? Augenblicklich soll das Wesentliche geprüft werden: Friedrich dingfest machen, Zersetzung der Meyenb., Entziehung des Erziehungsrechts etc. pp. Gen. Dempner wird ab sofort die VoPo bereichern. Er wird sich mit deM Dativ und deM Eszett bekannt machen.
Devrient
GM
★
Rückantwort:
Familie Friedrich
Bitte
Regenstr. 27
frei
7030 L.
machen
DDR
Heute haben Eva Meyenburg und Frank Friedrich geheiratet. Mit ihnen freuen sich alle Verwandten und Freunde und besonders ihre Kinder Jakob und Leonore. Wo immer der Wind diese Karte hinträgt, über Berge, Gewässer und Ländergrenzen hinweg, und wem immer sie vom Himmel in die Hände fällt – der möge einen Gruß an die glücklichsten zwei Menschen auf Erden
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