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Das Halsband der Koenigin 2

Das Halsband der Koenigin 2

Titel: Das Halsband der Koenigin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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furchtbar an Widerwärtigkeiten der Weg war, den ich gewählt hatte. Gehen wir offen, gehen wir frei, gehen wir einfach zu Werke.«
    »Madame!«
    »Und um anzufangen, opfern wir unsere Eitelkeit auf dem Altar der Pflicht, wie Herr Dorat sagen würde.«
    Dann murmelte sie mit einem Seufzer:
    »Oh! das Halsband war doch sehr schön!«
    »Es ist noch so.«
    »Von nun an ist es nur noch ein Haufen Steine für mich. Mit den Steinen macht man, wenn man damit gespielt hat, was die Kinder nach dem Mühlenspiel damit machen, man wirft sie weg, man läßt sie liegen.«
    »Was will die Königin hiemit sagen?«
    »Die Königin will sagen, liebe Gräfin, Sie werden das von Herrn von Rohan mir überbrachte Etui zurücknehmen und wieder zu den Juwelieren Böhmer und Bossange tragen.«
    »Es ihnen zurückgeben?«
    »Allerdings.«
    »Aber, Madame, Eure Majestät hat zweimal hundert und fünfzigtausend Livres Angeld gegeben?«
    »Dabei gewinne ich abermals zweimal hundert und fünfzigtausend Livres, und ich bin nun im Einklang mit den Rechnungen des Königs.«
    »Madame! Madame!« rief die Gräfin, »so eine Viertelsmillion verlieren! Denn es kann geschehen, daß die Juweliere Schwierigkeiten machen, die Gelder zurückzugeben, über die sie verfügt haben werden.«
    »Darauf zähle ich und ich überlasse ihnen das Angeld unter der Bedingung, daß der Handel rückgängig wird. Seitdem ich dieses Ziel sehe, Gräfin, fühle ich mich viel leichter. Mit diesem Halsband haben sich hier Sorgen, Verdruß, Angst, Argwohn einquartiert. Nie hatten diese Diamanten Feuer genug gehabt, um alle die Thränen zu trocknen, die ich in Wolken über mir lasten fühle. Gräfin, tragen Sie mir dieses Etui auf der Stelle fort. Die Juweliere machen da ein gutes Geschäft. Zweimal hundert und fünfzigtausend Livres Reukauf, das ist ein Gewinn; es ist der Nutzen, den sie an mir machten, und dabei haben sie noch das Halsband. Ich denke, sie werden sich nicht beklagen, und Niemand wird etwas davon erfahren.«
    »Aber Herr von Rohan, Madame?«
    »Der Cardinal hat nur in der Absicht, mir Vergnügen zu machen, gehandelt. Sie sagen ihm, es sei mein Vergnügen, das Halsband nicht mehr zu haben, und wenn er ein Mann von Geist ist, so wird er mich verstehen; ist er ein guter Priester, so wird er mein Benehmen billigen und mich in meinem Opfer bestärken.«
    So sprechend, reichte die Königin Jeanne das geschlossene Etui. Diese schob es sanft zurück und sagte:
    »Madame, warum wollen Sie es nicht versuchen, noch eine Frist zu erlangen?«
    »Verlangen ... nein!«
    »Ich habe gesagt erlangen, Madame.«
    »Verlangen, heißt sich demüthigen, Madame; erlangen, heißt gedemüthigt werden. Ich würde vielleicht begreifen, daß man sich für eine geliebte Person demüthigte, daß man sich demüthigte, um ein lebendes Geschöpf zu retten, und wäre es nur sein Hund; doch um das Recht zu haben, diese Steine zu behalten, welche brennen wie die angezündete Kohle, ohne mehr zu leuchten und ebenso dauerhaft zu sein, oh! Gräfin, nie wird mich ein Rath bestimmen, das anzunehmen! Tragen Sie das Etui fort, meine Liebe, tragen Sie es fort.«
    »Aber bedenken Sie, Madame, welchen Lärmen diese Juweliere machen werden, aus Höflichkeit wenigstens, und um Sie zu beklagen. Ihre Zurückweisung wird Sie eben so sehr dem Verdruß und der Nachrede aussetzen, als Ihre Einwilligung. Das ganze Publicum wird erfahren, daß Sie die Diamanten in Ihrer Gewalt gehabt haben.«
    »Niemand wird es erfahren. Ich bin diesen Juwelieren nichts mehr schuldig; ich werde sie nicht mehr empfangen; es ist doch des Wenigste, daß sie für meine zweimal hundert und fünfzigtausend Livres schweigen; und meine Feinde, statt zu sagen, ich kaufe für anderthalb Millionen Diamanten, werden nun sagen, ich werfe mein Geld in den Handel. Das ist minder unangenehm. Tragen Sie es fort, Gräfin, tragen Sie es fort, und danken Sie Herrn von Rohan für seine Freundlichkeit und seinen guten Willen.«
    Und mit einer gebieterischen Geberde reichte die Königin das Etui abermals Jeanne, welche diese Last nicht ohne eine Bewegung in ihren Händen fühlte.
    »Sie haben keine Zeit zu verlieren,« fuhr die Königin fort; »je weniger die Juweliere Unruhe haben werden, desto sicherer werden wir der Geheimhaltung sein; fahren Sie rasch zurück, und Niemand sehe das Etui. Begeben Sie sich zuerst in Ihre Wohnung, denn ich befürchte, ein Besuch bei Böhmer zu dieser Stunde könnte Verdacht bei der Police! erregen, die sich sicherlich mit

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