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Das Halsband der Koenigin 2

Das Halsband der Koenigin 2

Titel: Das Halsband der Koenigin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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der ihm gefiel.
    »Ah!« sagte er. »es sei.«
    »Wenn wir, um von Herrn von Cagliostro Genugthuung zu verlangen, durch das Bois de Boulogne gingen, so wäre dieß, ich weiß es wohl, der längste Weg, aber ich glaube, das würde unserer Differenz ein Ende machen. Der Eine von uns würde ohne Zweifel auf dem Wege bleiben, und derjenige, welcher zurückkäme, hätte Niemand Rechenschaft abzulegen.«
    »In der That, mein Herr,« erwiderte Philipp, »Sie kommen meinem Gedanken entgegen: ja, das ist es, was Alles ausgleicht. Wollen Sie mir sagen, wo wir uns wiederfinden werden?«
    »Wenn Ihnen meine Gesellschaft nicht zu unerträglich ist . . .«
    »Wie so?«
    »So brauchten wir uns nicht zu trennen. Ich habe meinem Wagen Befehl gegeben, mich auf der Place-Royale zu erwarten, und das ist, wie Sie wissen, nur zwei Schritte von hier.«
    »Sie würden mir also wohl gütigst einen Platz geben?«
    »Oh! mit dem größten Vergnügen.«
    Und die zwei jungen Leute, die sich beim ersten Blick als Nebenbuhler gefühlt, die bei der ersten Gelegenheit Feinde geworden, fingen an, ihre Schritte zu verlängern, um die Place-Royale zu erreichen. An der Ecke der Rue du Pas-de-la-Mule erblickten sie den Wagen Charny's. Dieser machte, ohne daß er sich die Mühe nahm, weiter zu gehen, dem Bedienten ein Zeichen. Der Wagen näherte sich. Charny lud Philipp ein, neben ihm Platz zu nehmen, und der Wagen fuhr in der Richtung der Champs-Elysees ab.
    Ehe Charny in den Wagen stieg, hatte er ein paar Worte auf ein Blatt seiner Brieftasche geschrieben und diese paar Worte durch seinen Bedienten in sein Hotel in Paris tragen lassen.
    Die Pferde des Herrn von Charny waren vortrefflich, in weniger als einer halben Stunde befanden sie sich im Bois de Boulogne.
    Charny ließ seinen Kutscher halten, sobald er in dem Wäldchen einen passenden Ort gefunden hatte.
    Das Wetter war herrlich, die Luft ein wenig frisch, schon saugte die Sonne mit Gewalt den ersten Wohlgeruch der Veilchen und der jungen Fliederschößlinge am Rande der Wege und unter dem Saume des Gehölzes ein.
    Auf den vergoldeten Blättern des vorhergehenden Jahres stieg das Gras stolz mit seinen beweglichen Halmen empor, die Goldviolen ließen ihre duftenden Häupter längs der alten Mauern herabfallen.
    »Es ist heute schönes Wetter für einen Spaziergang, nicht wahr, Herr von Taverney?« sagte Charny.
    »Ein schönes Wetter, ja, mein Herr.«
    Und Beide stiegen aus.
    »Fahre ab, Dauphin,« sagte Charny zu seinem Kutscher.
    »Mein Herr,« sprach Taverney, »Sie haben vielleicht Unrecht, Ihren Wagen wegzuschicken, einer von uns könnte wohl desselben bedürfen, um zurückzugehen.«
    »Vor Allem, mein Herr, Geheimhaltung,« erwiderte Charny, »Geheimhaltung dieser ganzen Angelegenheit; einem Lakai anvertraut, läuft sie Gefahr, morgen Gegenstand der Gespräche von ganz Paris zu sein.«
    »Ganz wie es Ihnen beliebt, mein Herr, aber der Bursche, der uns gebracht hat, weiß sicherlich schon, um was es sich handelt. Dergleichen Menschen kennen die Manieren des Adels zu genau, um nicht zu vermuthen, daß, wenn sich Edelleute in das Wäldchen von Boulogne, von Vincennes oder Satory führen lassen, und zwar so, wie wir uns führen ließen, dieß nicht geschieht, um eine einfache Promenade zu machen. Ich wiederhole also, Ihr Kutscher weiß schon, woran er sich zu halten hat. Ich nehme nun an, er wisse es nicht. Er wird mich oder Sie verwundet, getödtet vielleicht sehen, und das wird genug für ihn sein, daß er begreift, obgleich ein wenig spät. Ist es nicht besser, ihn zu behalten, um denjenigen von uns, der nicht zurückkehren kann, mitzunehmen, als einen von uns in der Verlegenheit des Alleinseins zu lassen?«
    »Sie haben Recht, mein Herr,« erwiderte Charny.
    Dann wandte er sich gegen seinen Kutscher um und rief diesem zu:
    »Dauphin, halt! Du wirst hier warten.«
    Dauphin hatte vermuthet, man würde ihn zurückrufen; er hatte seine Pferde nicht angetrieben und war folglich nicht über den Bereich der Stimme hinausgekommen.
    Dauphin hielt also an und da er, wie Philipp vorhergesehen, vermuthete, was vorgehen sollte, so machte er es sich auf seinem Sitze bequem, um durch die noch blätterlosen Bäume die Scene zu sehen, bei der ihm sein Herr eine der spielenden Personen sein zu müssen schien.
    Philipp und Charny gingen in das Wäldchen hinein; nach Verlauf von fünf Minuten waren sie in der bläulichen Halbtinte, welche die Horizonte desselben gleichsam mischte, verloren.
    Philipp, der

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