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Das Halsband der Koenigin 2

Das Halsband der Koenigin 2

Titel: Das Halsband der Koenigin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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ein sehr wichtiges Scepter war.
    Der Automedon zu vierundzwanzig Sous durchflog also den Raum und brachte Philipp ganz bebend nach der Rue Saint-Gilles vor das Hotel des Grafen von Cagliostro.
    Das Hotel war von einer großen äußern Einfachheit, von einer großen Majestät der Linien, wie die Mehrzahl der unter Ludwig XIV. errichteten Gebäude, nach den verschrobenen, bizarren Bauten von Marmor oder Backstein, welche unter ber Regierung Ludwigs XIII. bei der Renaissance errichtet wurden.
    Ein großer, mit zwei Pferden bespannter Wagen schaukelte sich auf seinen weichen Federn in einem geräumigen Ehrenhofe.
    Der Kutscher schlief auf seinem Bock, in einen weiten, mit Fuchspelz ausgeschlagenen Oberrock gehüllt; zwei Bediente, von denen einer einen Hirschfänger trug, gingen schweigsam auf der Freitreppe auf und ab.
    Außer diesen handelnden Personen erschien kein Lebenszeichen im Hotel.
    Der Fiaker Philipps, obgleich nur Fiaker, hatte Befehl erhalten, hinein zu fahren; er rief den Portier an, und dieser machte sogleich die Angel des massiven Thores krächzen.
    Philipp sprang zu Boden, eilte gegen die Freitreppe und wandte sich zugleich an die beiden Bedienten mit der Frage:
    »Der Herr Graf von Cagliostro?«
    »Der Herr Graf ist im Begriff auszufahren,« antwortete einer der Bedienten.
    »Ein Grund mehr, daß ich mich beeile,« sagte Philipp, »denn ich muß ihn nothwendig sprechen, ehe er ausfährt. Melden Sie den Chevalier Philipp von Taverney.«
    Und er folgte dem Lakai so hastig, daß er zu gleicher Zeit mit ihm in den Salon kam.
    »Der Chevalier Philipp von Taverney!« wiederholte nach dem Bedienten eine zugleich männliche und sanfte Stimme. »Lassen Sie ihn eintreten.«
    Philipp trat unter dem Einflusse einer gewissen Gemüthsbewegung, welche diese so ruhige Stimme in ihm veranlaßt hatte, ein.
    »Entschuldigen Sie, mein Herr,« sagte Philipp, indem er einen Mann von hohem Wuchse, von ungewöhnlicher Stärke und Frische begrüßte, der keine andere Person war, als diejenige, welche wir nach und nach an der Tafel des Marschalls von Richelieu, bei der Kufe Mesmers, im Zimmer von Mademoiselle Oliva und auf dem Opernball erscheinen sahen.
    »Sie entschuldigen, mein Herr! Und worüber?« erwiderte er.
    »Darüber, daß ich Sie im Ausfahren abhalte.«
    »Sie hätten sich entschuldigen müssen, wenn Sie später gekommen wären, Chevalier.«
    »Warum?«
    »Weil ich Sie erwartete.«
    Philipp faltete die Stirne.
    »Wie, Sie erwarteten mich?«
    »Ja, ich war von Ihrem Besuche in Kenntniß gesetzt.«
    »Von meinem Besuche waren Sie in Kenntniß gesetzt?«
    »Ja, seit zwei Stunden. Nicht wahr, es müssen etwa zwei Stunden sein, daß Sie hieher kommen wollten, als ein von Ihrem Willen unabhängiger Zufall Sie nöthigte, die Ausführung Ihres Vorhabens zu verzögern?«
    Philipp zog die Fäuste zusammen; er fühlte, daß dieser Mann einen seltsamen Einfluß auf ihn gewann.
    Aber ohne im Mindesten die Nervenbewegungen zu bemerken, welche Philipp schüttelten, sagte der Graf:
    »Ich bitte Sie, setzen Sie sich, Herr von Taverney.«
    Und er rückte Philipp einen Lehnstuhl zu, der vor dem Kamin stand.
    »Dieser Lehnstuhl ist für Sie hieher gestellt worden,« fügte er bei.
    »Lassen wir die Scherze, Herr Graf,« erwiderte Philipp mit einer Stimme, welche er so ruhig zu machen suchte, als die von Cagliostro war, aus der er aber ein leichtes Zittern nicht zu entfernen vermochte.
    »Ich scherze nicht; ich erwartete Sie, sage ich Ihnen.«
    »Genug jetzt der Charlatanerie, mein Herr; sind Sie ein Wahrsager, so bin ich doch nicht gekommen, um Ihre Wahrsagerkunst auf die Probe zu stellen; sind Sie ein Wahrsager, desto besser für Sie, denn Sie wissen schon, was ich Ihnen sagen will, und können sich zum Voraus schützen.«
    »Mich schützen ...« versetzte der Graf mit einem seltsamen Lächeln, »und wovor, wenn es beliebt?«
    »Errathen Sie, wenn Sie ein Wahrsager sind.«
    »Gut. Um Ihnen Vergnügen zu machen, will ich Ihnen die Mühe, mir den Beweggrund Ihres Besuches auseinander zu setzen, ersparen: Sie kommen, um Streit mit mir zu suchen.«
    »Sie wissen das?«
    »Allerdings.«
    »So wissen Sie auch, aus welcher Veranlassung!« rief Philipp.
    »Wegen der Königin. Nun ist aber die Reihe an Ihnen. Fahren Sie fort, ich höre Sie.«
    Diese letzten Worte wurden nicht mehr mit dem höflichen Ausdruck des Wirthes, sondern mit dem trockenen, kalten Tone des Gegners gesprochen.
    »Sie haben Recht, mein Herr,« sagte Philipp, »und das

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