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Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Titel: Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald Ray Pollock
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Whiskey in den Kaffee und fuhr zur alten Müllkippe an der Reub Hill Road. Er öffnete den Kofferraum, nahm die Schuhschachtel mit den Fotos heraus und ging sie noch einmal durch. Er kam auf sechsundzwanzig Männer. Es waren mindestens zweihundert verschiedene Fotos, vielleicht mehr, mit Gummibändern zusammengehalten. Bodecker stellte die Schachtel auf den Boden, riss ein paar fleckige und zerknitterte Seiten aus einem Unterwäsche-Katalog, den er im Müll fand, und stopfte sie in die Schachtel. Dann ließ er die drei Filmdosen darauf fallen und zündete ein Streichholz an. Er stand in der gleißenden Sonne, trank den Kaffee aus und sah zu, wie die Fotos zu Asche zerfielen. Als das letzte verbrannt war, nahm er eine Ithaca 37 aus dem Kofferraum. Er kontrollierte, ob die Schrotflinte geladen war, und legte sie auf den Rücksitz. Er konnte den Alkohol von letzter Nacht riechen, der ihm aus den Poren stieg. Er fuhr sich mit der Hand über die Bartstoppeln. Zum ersten Mal seit den Tagen in der Armee hatte er vergessen, sich zu rasieren.
    Als Hank den Streifenwagen auf den Schotterplatz fahren hörte, faltete er die Zeitung zusammen und legte sie auf die Theke. Er sah, wie Bodecker einen Schluck aus einer Flasche nahm. Das letzte Mal hatte Hank den Sheriff in Knockemstiff gesehen, als dieser im Wahlkampf den Kindern wurmstichige Halloween-Äpfel geschenkt hatte. Hank streckte die Hand aus und drehte das Radio leiser. Die letzten paar Töne von Sonny James’ »You’re the Only World I Know« verklangen gerade, als der Sheriff durch die Fliegentür hereinkam. »Ich hatte gehofft, dich noch hier zu finden«, sagte er zu Hank.
    »Warum?«
    »Erinnerst du dich noch daran, wie der verrückte Russell sich hinten im Wald umgebracht hat? Du hattest seinen Sohn in der Nacht hier bei dir. Arvin hieß er.«
    »Ich erinnere mich.«
    »Ist der Junge vielleicht letzte Nacht oder heute früh hier durchgekommen?«
    Hank sah auf die Theke. »Tut mir leid, das mit Ihrer Schwester.«
    »Ich hab dir eine Frage gestellt, verdammt.«
    »Was hat er denn angestellt? Steckt er in Schwierigkeiten?«
    »Das kann man so sagen«, brummte Bodecker. Er schnappte sich die Zeitung und hielt Hank die Titelseite vor das Gesicht.
    Hank runzelte die Stirn, als er noch einmal die schwarze Schlagzeile las. »Das war doch nicht etwa der Junge, oder?«
    Bodecker ließ die Zeitung auf den Boden fallen, zückte seinen Revolver und richtete ihn auf den Verkäufer. »Ich habe keine Zeit für Spielchen, du Idiot. Hast du ihn gesehen?«
    Hank schluckte, blickte zum Fenster, sah Talbert Johnsons schnittigen Wagen langsam am Geschäft vorbeifahren. »Was wollen Sie tun, mich erschießen?«
    »Glaub ja nicht, das könnte ich nicht«, erwiderte Bodecker. »Nachdem ich dein kleines bisschen Hirn über den Süßigkeitenstand verspritzt habe, lege ich dir das Schlachtermesser in die Hand, das du da drüben bei deinem gammligen Wurstschneider liegen hast. Selbstverteidigung, ganz einfach. Und dem Richter erzähle ich, du verrückter Mistkerl hast versucht, einen Killer zu decken.« Er spannte den Hahn. »Tu dir selbst einen Gefallen. Wir reden hier von meiner Schwester.«
    »Ja, ich habe ihn gesehen«, sagte Hank zögernd. »Er war kurz hier. Hat sich eine Flasche Limo und ein paar Zigaretten gekauft.«
    »Was für ein Fahrzeug?«
    »Ich habe kein Auto gesehen.«
    »Also war er zu Fuß unterwegs?«
    »Schon möglich.«
    »In welche Richtung ist er gegangen?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Hank. »Hab nicht aufgepasst.«
    »Lüg mich nicht an. Was hat er gesagt?«
    Hank sah zur Getränkekühltruhe hinüber, wo der Junge gestanden und die Limo getrunken hatte. »Er sagte was von dem alten Haus, in dem er mal gewohnt hat, mehr nicht.«
    Bodecker schob die Pistole in das Holster zurück. »Siehst du? War doch gar nicht so schwer, oder?« Er ging zur Tür. »Eines Tages wird noch ein richtig guter Informant aus dir.«
    Hank sah, wie Bodecker in den Streifenwagen stieg und auf die Black Run Road fuhr. Er legte beide Hände flach auf die Theke und ließ den Kopf sinken. Hinter ihm kündigte der Radiosprecher mit einer Stimme, die so leise schien wie ein Flüstern, einen weiteren Wunschtitel an.

53.
    Oben auf den Flats ging Arvin nach Süden. Das Gestrüpp am Waldrand war höher geworden, aber er brauchte nur ein paar Minuten, bis er den Wildpfad fand, der seinen Vater und ihn zum Gebetsbaum geführt hatte. Er konnte das Blechdach der Scheune sehen und eilte weiter. Das Haus war

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