Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Harvard-Konzept

Das Harvard-Konzept

Titel: Das Harvard-Konzept Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Fisher
Vom Netzwerk:
»Brainstorming«, arrangieren. Damit kann man die Entwicklung von Ideen sehr wirkungsvoll vom Entscheidungsprozess abkoppeln.
    |95| Ein solches Brainstorming sollte so viele Ideen wie möglich produzieren, die einer Lösung des anstehenden Problems dienlich sein können. Die Grundregel ist dabei, jegliche Kritik und Bewertung von Ideen hintanzustellen. Die Gruppe erfindet ausschließlich Ideen und unterbricht niemals, um zu beurteilen, ob diese Ideen gut oder schlecht, realistisch oder unrealistisch sind. Wenn man das konsequent durchführt, dann provoziert die eine Idee die nächste, und sie explodieren wie Knallfrösche hintereinander.
    Bei einem Brainstorming muss keiner der Teilnehmer Angst haben, dass er dumm dasteht, denn die Entwicklung noch so wilder Ideen wird ja gerade angeregt. Und weil gleichzeitig auch die Gegenseite nicht dabei ist, muss sich auch niemand vorsehen, dass nicht irgendwelche vertraulichen Informationen oder unausgegorenen Vorstellungen (etwa als verbindliche) Vorschläge weitergereicht werden.
    Es gibt keine allgemeinverbindliche Form des Brainstorming. Man sollte es auf die eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten zurichten. Dabei können unter Umständen die folgenden Richtlinien nützlich sein.
    Vor dem Brainstorming
    1. Bestimmen Sie den Zweck Überlegen Sie, was Sie mit dem Brainstorming erreichen wollen.
    2. Wählen Sie einige Teilnehmer dazu aus Die Gruppe sollte groß genug sein, dass gegenseitige Befruchtung erfolgt, aber auch klein genug, um jeden persönlich mitmachen zu lassen und der Erfindungsgabe freien Raum zu geben. Fünf bis acht Personen bilden gewöhnlich eine gute Gruppengröße.
    3. Sorgen Sie für Tapetenwechsel Die Sitzung sollte zeitlich und örtlich möglichst klar von den Verhandlungen selbst getrennt sein. Je mehr sich das Brainstorming von den Arbeitstreffen unterscheidet, |96| um so leichter können die Teilnehmer kritische Haltungen gegenüber neuen Ideen abbauen.
    4. Sorgen Sie für eine informelle Atmosphäre Sehen Sie zu, dass dies für Sie und die anderen zum Ausdruck kommt: Treffen Sie sich zu einem Drink, an einem malerischen Ausflugsort, oder ziehen Sie Jackett und Krawatte während des Brainstormings aus und reden Sie sich mit dem Vornamen an.
    5. Wählen Sie einen Moderator Einer aus der Gruppe sollte moderieren – damit auch alle mitmachen, damit jeder zu Wort kommt, die Regeln eingehalten werden und die Diskussion durch eine grundsätzliche Fragehaltung angeregt wird.
    Während des Brainstormings
    1. Setzen Sie die Teilnehmer nebeneinander und markieren Sie das Problem in irgendeiner Weise auf der gegenüberliegenden Seite Diese physische Anordnung wirkt für die psychische Seite verstärkend. Wenn man körperlich nebeneinander sitzt, wird die geistige Bereitschaft erklärt, ein gemeinsames Problem miteinander anzugehen. Wenn man stattdessen einander gegenübersitzt, neigt man eher zu persönlichen Antworten, zum Dialog und zum Argumentieren. Sitzt man aber in einem Halbkreis und blickt auf eine Tafel oder Pinnwand, so reagiert man eher auf das dort angeschlagene Problem.
    2. Erklären Sie die Regeln und dabei auch das Verbot der Kritik Wenn die Teilnehmer sich gegenseitig nicht alle schon kennen, sollten sie sich zu Anfang rundum bekannt machen. Dann werden die Regeln erläutert. Negative Kritik wird als unerwünscht erklärt.
    Dieses gemeinsame Erfinden bringt deshalb neue Ideen hervor, weil wir normalerweise alle nur innerhalb der Grenzen unserer |97| Grundannahmen etwas entwickeln. Wenn Ideen niedergemacht werden, sofern sie nicht allen gefallen, so stellt man sich darauf ein, nur solche Ideen zu entwickeln, die eben nicht niedergemacht werden. Wenn aber andererseits alle denkbaren, auch wilde Ideen angeregt werden, selbst wenn sie außerhalb jeglicher Realisierungschance liegen, so kann die Gruppe von solchen ganz irrealen Ausgangspunkten Optionen entwickeln, die dann tatsächlich möglich sind und auf die sonst niemand gekommen wäre.
    Als weitere Grundregel können Sie auch einführen, dass die gesamte Sitzung ohne vorbereitetes Konzept bleibt und dass alle Ideen ohne Zuordnung zu einem bestimmten Teilnehmer festgehalten werden.
    3. Beginnen Sie mit dem Brainstorming Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Raum, sobald der Zweck der Sitzung allen klar ist. Legen Sie möglichst viele Ideen vor. Gehen Sie die Frage von jeder nur möglichen Seite an.
    4. Zeigen Sie die gesamte Ideenfülle auf Wenn Sie alle Gedanken auf einer Tafel oder, besser noch,

Weitere Kostenlose Bücher