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Das Harvard-Konzept

Das Harvard-Konzept

Titel: Das Harvard-Konzept Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Fisher
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auf einer Pinnwand oder Zeitungsfahnen aufzeichnen, bekommt die Gruppe einen sinnlichen Eindruck von der gemeinsamen Leistung. Das bekräftigt auch die Regel von der Enthaltung jeglicher Kritik, bewahrt vor unnötigen Wiederholungen und provoziert schließlich auch weitere Ideen.
    Nach dem Brainstorming
    1. Markieren Sie die aussichtsreichsten Ideen Nach dem Brainstor ming sollten Sie das Verbot der kritischen Einwände etwas mildern, damit nun die aussichtsreichsten Ideen herausgefiltert werden können. Noch sind Sie aber nicht in der Phase des Entscheidens: Sie benennen nur die Ideen, die für die weitere Entwicklung geeignet sind. Markieren Sie die Ideen, die die Gruppe für die besten hält.
    |98| 2. Suchen Sie nach Wegen, die aussichtsreichen Ideen weiter zu verbessern Nehmen Sie eine der vielversprechenden Ideen und suchen Sie nach Möglichkeiten, sie zu verbessern und realistisch zu machen, und denken Sie sie bis zum Ende durch. Auf dieser Etappe ist das Ziel, die Idee so attraktiv wie nur möglich zu machen. Animieren Sie konstruktive Kritik der Art: »Was mir am besten an dieser Idee gefällt, ist.« »Könnte man das nicht noch verbessern, indem.?«
    3. Entscheiden Sie, wann die Ideen bewertet werden und wann über sie entschieden werden soll Ehe Sie den Vorgang des Gewichtens beenden, zeichnen Sie eine Auswahlliste der Gedanken aus dieser Sitzung auf und geben einen Zeitpunkt bekannt, wann darüber entschieden wird, welche dieser Ideen in anstehenden Verhandlungen weiter verfolgt werden und wie dies geschehen soll.
    Ziehen Sie auch ein Brainstorming mit der Gegenseite in Betracht
    Brainstorming mit der Gegenseite ist natürlich viel schwieriger als mit den eigenen Leuten. Trotzdem kann es außerordentlich wertvoll sein. Schwieriger ist es wegen der erhöhten Gefahr, dass trotz der ausdrücklich festgelegten Regeln für das Brainstorming eine Ihrer Äußerungen als Vorentscheidung verstanden wird. Möglicherweise rutscht Ihnen eine vertrauliche Information heraus, oder die Gegenseite missversteht eine bloße Wahlmöglichkeit schon als konkretes Angebot. Nichtsdestoweniger hat ein gemeinsames Brainstorming den großen Vorteil, dass hier Ideen produziert werden, die den Interessen aller Beteiligten Rechnung tragen und eine Atmosphäre gemeinsamer Problemlösung hervorrufen, und dass dabei gegenseitige Informationen über die einzelnen Probleme ausgetauscht werden können.
    Sie können sich einigermaßen vor negativen Folgen schützen, wenn Sie das gemeinsame Brainstorming mit der Gegenseite ausdrücklich |99| von den Verhandlungssitzungen trennen, in denen die Teilnehmer ihre offiziellen Standpunkte darlegen und vorbereitete Statements abgeben. Die meisten Menschen sind derart auf das Ziel angestrebter Übereinkünfte eingeschworen, dass man ihnen alles andere ausdrücklich deutlich machen muss.
    Das Risiko, durch irgendeine von Ihnen vorgestellte Idee schon festgelegt zu werden, können Sie dadurch mindern, dass Sie grundsätzlich immer zwei Alternativen zur gleichen Zeit entwickeln. Oder Sie legen Vorstellungen dar, die Sie ganz offensichtlich selbst ablehnen. »Ich könnte Ihnen ja das Haus umsonst geben, oder Sie könnten mir auch zwei Millionen in bar dafür geben, oder.« Da Sie nun offensichtlich keine dieser beiden Möglichkeiten als solche anbieten, wird man auch diejenigen, die Sie nun folgen lassen, als bloße Möglichkeiten und nicht als konkrete Angebote einordnen.
    Wir wollen Ihnen einmal den Eindruck von einem gemeinsamen Brainstorming vermitteln. Wir nehmen dazu an, dass die örtlichen Gewerkschaftsführer sich mit dem Management eines Kohlebergwerks treffen, um per Brainstorming herauszufinden, wie man die wilden Ein- oder Zwei-Tage-Streiks vermindern kann. Zehn Leute – fünf von jeder Seite – sind dabei, sitzen halb um einen Tisch herum mit Blickrichtung zur Wandtafel. Ein neutraler Moderator fragt die Teilnehmer nach ihren Ideen und schreibt sie auf die Tafel.
     
    Moderator:
Gut, wir wollen zuerst einmal sehen, welche Vorstellungen Sie über dieses Problem der wilden Arbeitsniederlegungen haben. Versuchen wir, innerhalb von fünf Minuten zehn Ideen auf die Tafel zu kriegen. Fangen wir an. Tom?
    Tom (Gewerkschafter):
Die Vorarbeiter müssen die Beschwerde eines Gewerkschaftsmitglieds auf der Stelle klären können.
    Moderator:
Gut, ich habe es notiert. Jim, du hast die Hand gehoben.
    Jim (Management):
Gewerkschaftsmitglieder müssten mit ihren Vorarbeitern sprechen, ehe sie irgendeine

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