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Das Haupt der Welt: Historischer Roman (German Edition)

Das Haupt der Welt: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Haupt der Welt: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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das Herzogtum unter seine Kontrolle zu bringen. Er wollte sich wohl einfach nicht damit abfinden, dass seine Heirat mit Gerberga ihm keinen territorialen Gewinn eingebracht hatte. »Ludwig ist ein schwacher Feldherr und zu Hause im Westfrankenreich von zu vielen Rivalen und Feinden bedrängt. Er gab Fersengeld, als er uns kommen sah. Und es blieb ihm auch nichts anderes übrig, als mir den Jungen zurückzugeben.« Das war vielleicht der süßeste Honigtropfen an diesem Sieg: Gerbergas und Giselberts Sohn Heinrich, der rechtmäßige Erbe Lothringens, war nicht länger Ludwigs Geisel.
    »Und wer herrscht nun über Lothringen?«, fragte Wilhelm.
    »Ich habe den Sohn des Grafen von Verdun als Statthalter und Erzieher für Heinrich eingesetzt. Ein zuverlässiger Mann. Sein Name ist übrigens Otto«, schloss er lächelnd.
    »Ah. Dann muss er ja gut sein«, frotzelte Brun.
    »Genau«, pflichtete der König ihm bei. »Ich denke, wir können ganz zufrieden mit dem Verlauf dieses Sommers sein: Die Franken haben sich anstandslos untergeordnet. Wie es aussieht, sind sie überhaupt nicht besonders versessen auf einen neuen eigenen Herzog. Otto von Verdun sorgt in Lothringen für Ordnung. Berthold von Bayern kann ich nun nicht mehr mit Gerberga verheiraten, wie ich eigentlich wollte, aber er bekommt ihre Tochter. Und Hermann von Schwaben wird dein Schwiegervater, Liudolf. Tja, wie soll ich sagen …« Er breitete kurz die Hände aus.
    »Das Reich ist befriedet«, murmelte Wilhelm. Es klang ungläubig und staunend.
    Sein Vater trank einen Schluck und nickte langsam, während er den Becher wieder abstellte. »Das Reich, das mein Vater mir anvertraut hat, ist gesichert, du hast recht. Jetzt können wir uns um die Grenzen dieses Reiches kümmern. Um Burgund, zum Beispiel.«
    »Ach, du Schreck«, sagte Brun in die verwunderte Stille hinein. »Was habt Ihr jetzt wieder vor, mein König?«
    Otto lächelte geheimnisvoll und wechselte das Thema: »Was macht Henning?«
    »Er treibt sich herum«, gab Brun mit einem Schulterzucken zurück. »Im Frühsommer war er eine Weile in Westfalen, wo er noch ein paar Freunde hat. Dann war er vollends verschwunden, ehe er in Quedlinburg wieder auftauchte. Poppo glaubt, Henning sei so niedergedrückt von der Schande seines Versagens in Lothringen, dass er seinem gottlosen Ehrgeiz und Machtstreben endlich abgeschworen hat.«
    Otto verzog spöttisch den Mund. »Kanzler Poppo wird alt, fürchte ich.«
    »Vielleicht.«
    »Von mir aus kann Henning seine Wunden lecken, wo immer er will, solange er es in Sachsen tut.«
    »Und was ist nun mit Burgund?«, fragte Brun.
    Der König trank einen Schluck Wein. »Konrad, der junge König von Burgund, hat mich um Schutz und Hilfe gegen Hugo von Italien gebeten, der seine gierigen Finger nach Burgund ausstreckt. Ich habe Konrad unter meine Lehnsvormundschaft genommen, und er hat mir einen Treueid geleistet.«
    »Es ist bestimmt weise, Hugo von Italien in die Schranken zu weisen, denn die Machtgier dieses Mannes kennt keine Grenzen«, räumte Brun ein. »Aber bevor wir an Italien denken, müssen wir unseren Blick nach Osten richten, mein König.«
    Otto seufzte. »Und ich Tor habe doch tatsächlich gehofft, mit euch frühstücken zu können, ohne schlechte Neuigkeiten zu hören. Ist es Gero?«
    Brun nickte. »Seine Markgrafschaft kommt einfach nicht zur Ruhe. Das Havelland ist friedlich. Aber Geros Vasallen beklagen die Aufsässigkeit ihrer Slawen und das Ausbleiben von Tributzahlungen. Sie sind unzufrieden. Es gärt in der Ostmark, fürchte ich. Gero sagt, er braucht mehr Soldaten.«
    Otto hatte ihm stirnrunzelnd gelauscht. »Das sagt er immer.«
    »Ich weiß.«
    »Du denkst, ich sollte die Panzerreiter über die Elbe führen?«
    »Womöglich wäre es klüger, Gero abzusetzen und einen anderen Grafen zu ernennen, der die Mark befrieden kann«, warf Wilhelm ein.
    Es kam so selten vor, dass er unaufgefordert das Wort ergriff, dass alle ihm zuhörten, wenn er es tat.
    Editha schüttelte indessen den Kopf. »Du bist nicht der Erste, der diesen Vorschlag macht, Wilhelm. Doch dein Vater will nichts davon hören.«
    »Das sollte uns nicht davon abhalten, es dennoch zu sagen, oder?«, gab er mit einem unerwarteten Lächeln zurück.
    Otto betrachtete seinen Ältesten und dessen Stiefmutter. Wann war es geschehen, dass sie ihren Groll begraben hatten? »Es ist nicht so einfach, wie du denkst, Wilhelm«, sagte er.
    »Dessen bin ich sicher«, räumte der Junge ein. »Aber jeder

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